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ERC Ingolstadt: Ein „Joker“ als Panther-Ass

ERC Ingolstadt

Ein „Joker“ als Panther-Ass

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    Brachte am Freitagabend Alexander Oblinger (Mitte) und die Kölner Haie mit einer unfassbaren Vorstellung zum Stolpern: Panther-Schlussmann Jochen Reimer (rechts).
    Brachte am Freitagabend Alexander Oblinger (Mitte) und die Kölner Haie mit einer unfassbaren Vorstellung zum Stolpern: Panther-Schlussmann Jochen Reimer (rechts). Foto: Xaver Habermeier

    „Matchpuck“ für den ERC Ingolstadt: Dank eines phänomenalen Torhüters Jochen Reimer kamen die Panther am Freitagabend im vierten Play-off-Viertelfinalmatch gegen die Kölner Haie zu einem 3:2 (1:0, 1:1, 0:1, 1:0)-Erfolg und gehen damit in dieser „Best-of-Seven-Serie“ mit 3:1 in Führung. Bereits am Sonntag (19 Uhr) könnte der ERCI mit einem weiteren Sieg in Köln den Halbfinal-Einzug perfekt machen. Den entscheidenden Treffer erzielte Brandon Mashinter nach 3.26 Minuten in der Overtime.

    „Gerade in den ersten beiden Partien haben wir vor allem viele Scheiben zum gegnerischen Tor gebracht, dem Goalie die Sicht genommen und sind auch im Gegenzug defensiv gut gestanden. Nachdem diese Dinge im dritten Match nicht so gut geklappt haben, müssen wir uns wieder darauf besinnen und konzentrieren“, so Panther-Geburtstagskind David Elsner (feierte am Freitag seinen 27. Geburtstag), der in der bisherigen Serie zusammen mit Thomas Greilinger und Brett Olson die mit Abstand beste und torgefährlichste Angriffsreihe bildete. Ganz im Gegensatz zur eigentlich erhofften Top-Formation mit Mike Collins, Pat Cannone und Jerry D’Amigo. „Von diesen Jungs brauchen wir im weiteren Verlauf dieser Serie deutlich mehr“, hatte Doug Shedden bereits nach der Niederlage im dritten Duell gefordert – und nun reagiert. Um einen neuen Impuls zu setzen, baute der ERCI-Headcoach zwei seiner Linien um. Etwas überraschend riss er dabei auch die bisherige Top-Reihe auseinander und stellte zu Greilinger und Elsner den technisch versierten Pat Cannone als Mittelstürmer, während Olson als Center zwischen Collins und D’Amigo fungierte.

    Die erhoffte Wirkung dieser Umstellung blieb allerdings aus. Im Gegenteil. Auch wenn die Panther den besseren Start in dieses Match erwischten und durch eine tolle Kombination von Joachim Ramoser und Youngster Tim Wohlgemuth, der frei vor Kölns Schlussmann Gustaf Wesslau eiskalt blieb (3.) frühzeitig in Führung gingen und in der zehnten Minute durch eine Mega-Doppelchance Darin Olver und Tyler Kelleher sogar die Möglichkeit zum zweiten Treffer hatten, dominierte im Anschluss in der mit 4815 Zuschauern ausverkauften Saturn-Arena nur noch eine Mannschaft das Geschehen: die Kölner Haie! Was vor allem daran lag, dass Ingolstadt mit dem aggressiven Forechecking des KEC überhaupt nicht zurecht kam und kaum Lösungen für einen geregelten Spielaufbau fand. Immer wieder zwangen die Haie auf dieser Art und Weise ihren oberbayerischen Kontrahenten zu Fehlern in der eigenen Zone und kamen damit zu Chancen in Hülle und Fülle.

    Das einzige Positive aus Sicht des ERCI: Torhüter Jochen Reimer war bereits frühzeitig im Arbeitsmodus und lief speziell ab Mitte des ersten Durchgangs regelrecht heiß. Ob Frederik Tiffels (13.), Alexander Oblinger (14./nach bösem Edwards Fehler), Mike Zalewski (17.) oder Jason Akeson (20.) – sie alle bissen sich am Ingolstädter „Joker“ (so der Spitzname Reimers) regelrecht die Zähne aus.

    Wer auf bissigere Panther im zweiten Abschnitt gehofft hatte, wurde schnell eines Besseren belehrt! Erneut hieß das Duell über weite Strecken „Jochen Reimer gegen die Kölner Haie“. Hatte der ERCI-Schlussmann nach wenigen Sekunden das Glück auf seiner Seite, das Tiffels nur den Pfosten traf (21.), ließ er im weiteren Verlauf Genoway (24.), Oblinger (25.) und vor allem Felix Schütz, der nach einem katastrophalen Fauxpas Kellehers alleine auf das Panther-Gehäuse zusteuern konnte, geradezu verzweifeln. Chancenlos war Reimer dann aber in der 33. Minute: In Überzahl drückte Genoway die Scheibe zum längst fälligen 1:1-Ausgleich über die Linie.

    Die Rheinländer drückten und drängten weiter – doch der nächste Treffer fiel kurioserweise auf der anderen Seite! Haie-Stürmer Fabio Pfohl saß gerade einmal vier (!) Sekunden auf der Strafbank, als Olson sein Team nach einer herrlichen Kombination mit Greilinger und Kelleher wieder in Front brachte (35.) und den Spielverlauf damit regelrecht auf den Kopf stellte.

    Auch wenn Shedden im Schluss-Abschnitt das „Cannone-Experiment“ beendete und Olson wieder zwischen Greilinger und Elsner stellte – am Offensivspiel der Schanzer änderte sich wenig! Die Haie waren weiter haushoch überlegen und leisteten sich sogar den Luxus, einen Penalty durch Akeson (51./Greilinger hatte Dumont gefoult) zu vergeben. Lediglich der Ex-Ingolstädter Oblinger konnte Reimer in der 55. Minute direkt nach einem Bullygewinn noch überwinden, sodass es in dieser packenden Serie zum dritten Mal hintereinander in die Verlängerung ging. Unfassbar: 50 Sekunden vor dem Ende der regulären Spielzeit hätte D’Amigo in Unterzahl (!) diese tatsächlich noch vermeiden können. Doch der 28-jährige US-Boy scheiterte mit seiner Direktabnahme freistehend an Wesslau. Wie groß die Dominanz des KEC in der regulären Spielzeit war, verdeutlichte auch die Schuss-Statistik (51:25 für Köln).

    Doch am Ende zählen eben nur die Tore – und das entscheidende erzielte schließlich der ERC Ingolstadt! Nach Vorarbeit von Cannone setzte Brandon Mashinter nach 3.26 Minuten in der Verlängerung den Puck zum 3:2-Sieg in den Winkel.

    ERC Ingolstadt: Reimer – Kohl, Koistinen; Edwards, Sullivan; Wagner, Friesen; Jobke – Kelleher, Garbutt, Mashinter; Greilinger, Cannone, Elsner; Collins, Olson, D’Amigo; Wohlgemuth, Olver, Ramoser. – Tore: 1:0 Wohlgemuth (3.), 1:1 Genoway (33./PP), 2:1 Olson (35./PP), 2:2 Oblinger (55.), 3:2 Mashinter (64.). – Zuschauer: 4815 (ausverkauft).

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