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ERC Ingolstadt: Chernomaz bleibt wohl bei den Panthern

ERC Ingolstadt

Chernomaz bleibt wohl bei den Panthern

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    Wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim ERC Ingolstadt wohl verlängern: Cheftrainer Rich Chernomaz.
    Wird seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim ERC Ingolstadt wohl verlängern: Cheftrainer Rich Chernomaz. Foto: Xaver Habermeier

    Ingolstadt Larry Mitchell ist in der Deutschen Eishockey-Liga dafür bekannt, die Schuld für Niederlagen seiner Mannschaft gerne mal bei den Unparteiischen zu suchen. Auch bei der 3:4-Pleite nach Penaltyschießen im ersten Aufeinandertreffen mit dem ERC Ingolstadt (3. Oktober) hatte der Trainer der Augsburger Panther den damaligen Hauptschiedsrichter Daniel Piechaczek (Ottobrunn) im Sky-Interview heftig kritisiert.

    Am vergangenen Montagabend hatte Mitchell gegen die Spielleitung von Referee Alfred Hascher freilich nichts einzuwenden. Warum auch, schließlich hatte sein Team in der Schlussphase dieses emotionsgeladenen Derbys – wie die Videoaufzeichnungen deutlich beweisen – von zwei Fehlentscheidungen Haschers profitiert. Sowohl die Strafe gegen Michael Waginger („Ich habe nur den Schläger des Augsburgers angehoben. Als ich dann wegen Haken raus musste, war ich doch sehr überrascht“), die letztlich zum 1:2-Anschlusstreffer führte, als auch die merkwürdige Hinausstellung von Tim Hambly in der Verlängerung sorgten selbst bei Teilen des Augsburger Publikums für ungläubiges Staunen.

    „Natürlich erhofft man sich als Trainer, dass der Schiedsrichter in einer solchen Phase der Partie die Spieler auf dem Eis das Match entscheiden lässt“, meinte ERCI-Chefcoach Rich Chernomaz, der trotz dieser Tatsache weit davon entfernt war, den „Streifenmann“ als Schuldigen für die „zwei verschenkten Punkte“ (Stürmer Thomas Greilinger) auszumachen. „Wir machen 55 Minuten lang sehr vieles richtig gemacht und sehr gut gespielt“, so Chernomaz weiter. Allerdings habe man es versäumt, nach der 2:0-Führung einen oder sogar mehrere Treffer nachzulegen. „Diese Partie hat wieder einmal gezeigt, warum ein Zwei-Tore-Vorsprung im Eishockey als am gefährlichsten gilt“, erklärt er Ingolstädter Trainer, für den diese Niederlage trotz aller Enttäuschung auch einen – zumindest kleinen – positiven Aspekt hat: „Meine Mannschaft muss lernen, dass sie nicht nur 55, sondern 60 Minuten konzentriert arbeiten muss, um alle drei Punkte einzufahren.“ Dass die Schanzer indes die Möglichkeit verpassten, mit einem „Dreier“ die Tabellenführung in der DEL zu übernehmen, nimmt Chernomaz eher gelassen zur Kenntnis: „Das Ganze ist doch ohnehin nur eine Momentaufnahme. Für mich ist viel wichtiger, dass wir nach der Länderspiel-Pause in zehn von insgesamt 14 Partien gepunktet haben und damit weiterhin auf einem sehr guten Weg sind.“

    Auf einem solchen befinden sich indes auch die Gespräche bezüglich einer Vertragsverlängerung des 48-jährigen Kanadiers bei den Oberbayern. „Ich hatte bereits in der vergangenen Woche ein gutes Gespräch mit unserem Sportdirektor Jim Boni“, verrät Chernomaz. „Ich denke, wir haben in den vergangenen eineinhalb Jahren, seit ich in Ingolstadt bin, viel verändert und auch zum Positiven gebracht. Daher würde ich diese Arbeit gerne weiterführen und bin auch sehr optimistisch, dass das klappt.“

    Reich fehlt, Gawlik dabei

    Während die Ausweitung des Arbeitsverhältnisses somit quasi nur noch Formsache zu sein scheint, wartet auf sein Team heute Abend (19.05 Uhr/live auf Sky) im letzten Heimspiel des Jahres 2011 ein hartes Stück Arbeit. Mit dem Tabellenvierten Hamburg Freezers gastiert ein Kontrahent, der „gerade in der Offensive sehr viel Talent und Potenzial“ (Chernomaz) besitzt. Verzichten müssen die Schanzer dabei auf Angreifer Jeremy Reich, der sich in Augsburg seine dritte „Zehn-Minuten-Disziplinarstrafe“ einhandelte und daher für ein Match gesperrt ist. Da trifft es sich freilich gut, dass Christoph Gawlik nach überstandener Gehirnerschütterung ein Comeback-Versuch unternimmt. Auch Verteidiger Timmy Pettersson, der zuletzt als überzähliger Ausländer pausierte, kehrt ins Team zurück. Im Tor erhält diesmal Markus Janka den Vorzug gegenüber Ian Gordon, der dann am Freitag in Mannheim wieder ran soll.

    DAS SAGT NHL-TRAINER KEVIN DINEEN (FLORIDA PANTHERS):

    „Referee-Kritik ist Ablenkung von eigener Schwäche“

    Harsche Kritik an den Schiedsrichtern ist in der DEL seit Jahren an der Tagesordnung. Ein „Phänomen“, das in der besten Eishockey-Liga der Welt, NHL, kaum auftritt. Zwar leisten sich auch hier die Unparteiischen logischerweise (spielentscheidende) Fehler. Doch der Umgang der Trainer mit den Referees ist grundverschieden. „Natürlich ist es ärgerlich, wenn du wegen einer Fehlentscheidung verlierst. Aber ich sehe öffentliche Kritik an einem Schiedsrichter als Ablenkung der eigenen Schwäche beziehungsweise billiges Alibi an“, so Kevin Dineen, Trainer der Florida Panthers. „Nachdem man darauf ohnehin keinen Einfluss hat, muss man sich mit den Dingen beschäftigen, die man selbst in der Hand hat. Und das ist die Leistung und Einstellung deiner Spieler auf dem Eis.“

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