Karlshuld Serien sind bekanntlich dazu da, entweder ausgebaut oder aber beendet zu werden. Letzteres würde der SV Karlshuld am morgigen Sonntag freilich gerne tun. Seit sage und schreibe 1954 (!) ist es den Möslern als Ausrichter der mittlerweile 64. Donaumoos-Wanderpokals nicht mehr gelungen, die Siegertrophäe auf heimischem Terrain einzufahren.
Nun, exakt 59 Jahre später, schicken sich die Schützlinge von Spielertrainer Thomas Wachs an, dieses Kapitel ein für alle Mal zu beenden und ein neues aufzuschlagen. Bis es jedoch so weit ist, müssen die Grünhemden morgen noch zwei Siege einfahren. Zunächst im Halbfinale (12.30 Uhr) gegen das Überraschungsteam des ersten Turnierwochenendes, den SV Ludwigsmoos. Die Truppe des Trainergespanns Sven Rysavy und Sascha Brosi (Rysavy: „Wir sind natürlich froh, dass es uns gelungen ist, Sascha nach Ludwigsmoos zu holen. Wir werden in dieser Saison quasi als gleichberechtigte Trainer fungieren.“) kam gegen den Kreisligisten DJK Langenmosen zu einem etwas glücklichen, aber am Ende nicht unverdienten 1:0-Erfolg. Angst vor dem haushohen Favoriten und Bezirksligisten aus Karlshuld hat man im Ludwigsmooser Lager freilich nicht. „Wir haben als erneut krasser Außenverteidiger nichts zu verlieren. Vielleicht gelingt es uns ja, die Karlshulder ein bisschen zu ärgern“, hofft Rysavy. Grundvoraussetzung hierfür sei laut dem SVL-Coach die Tatsache, „dass wir möglichst lange ohne Gegentreffer bleiben. Bei einem frühen Rückstand wird es dagegen sehr schwer.“
Sollten die Karlshulder, die am gestrigen Freitag auch noch ihren Bezirksliga-Auftakt gegen die SpVgg Feldmoching (siehe eigener Bericht) zu absolvieren hatten, diese Hürde überstehen, würde im Endspiel (17.30 Uhr) der Sieger des Duells zwischen dem SV Grasheim und der TSG Untermaxfeld (13.45 Uhr) warten. Auch hier scheinen die Rollen klar verteilt. Zwar schossen die Lilaweißen den Pokalverteidiger FC Zell/Bruck mit 6:3 aus dem Bewerb und konnten dabei vor allem in der zweiten Hälfte mit vier Toren überzeugen. Doch der klassenhöhere Kreisligist aus Untermaxfeld machte in seinen beiden Begegnungen gegen die DJK Langenmosen (3:0) und den SV Sinning (8:1) ebenfalls kurzen Prozess und untermauerte damit seine Ansprüche auf den Turniersieg. An einen „Spaziergang“ im Semifinal-Match gegen den SVG glaubt TSG-Coach Christian Bolzer allerdings nicht: „Zum einen haben solche Spiele immer ihren eigenen Charakter. Zum anderen haben wir auch den einen oder anderen Urlauber zu ersetzen. Von dem her wird es sicherlich ein interessanter Vergleich, den wir aber natürlich zu unseren Gunsten entscheiden und somit ins Finale einziehen möchten.“
Auch wenn es sich beim Donaumoos-Wanderpokal letztlich „nur“ um ein Vorbereitungsturnier auf die anstehende Punktrunde handelt – für die meisten Vereine und deren Kicker geht es schlichtweg ums Prestige! „Klar würden wir gerne den Pokal in Karlshuld behalten“, redet auch SVK-Coach Thomas Wachs nicht lange um den heißen Brei. Wie wichtig die Grünhemden diese Veranstaltung auf der eigenen Anlage nehmen, zeige alleine schon die Tatsache, „dass wir unser erstes Bezirksliga-Saisonspiel extra auf den Freitag vorverlegt haben“ (Wachs). Wie viel Kraft seine Schützlinge letztlich dabei gelassen haben (Wachs: „Wir werden sicherlich nicht die Frischesten sein.“), wird sich spätestens am Sonntag zeigen, wenn es darum geht, die „schwarze Serie“ zu beenden.
Das Turnier der Reserven wird bereits am heutigen Samstag entschieden, wobei das Finale um 18.30 Uhr stattfinden wird. Pokalverteidiger ist hier die DJK Langenmosen.