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Bundesliga: Mönchengladbach im Herzen

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Mönchengladbach im Herzen

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    Mönchengladbach im Herzen
    Mönchengladbach im Herzen

    Wenn Tobias Levels über Borussia Mönchengladbach spricht, fallen Worte wie „sportliche Heimat“, „nach Hause kommen“ und „Wohnzimmer“. Der Verein, das ist schnell zu erkennen, genießt bei Levels noch immer einen hohen Stellenwert. Zwölf Jahre lang, von 1999 bis 2011, trug der heute 28-Jährige das Trikot der „Fohlen“. Seine Freundin wohnt in der Nähe des Borussia-Parks, auch er hat seinen ersten Wohnsitz dort. Ganz so eng wie bei Levels ist die Verbindung von Elias Kachunga und Mathew Leckie zu Mönchengladbach nicht. Aber auch die beiden Ingolstädter Angreifer erleben ein „besonderes Spiel“, wenn sie heute Nachmittag (15.30 Uhr) mit den Schanzern bei der Borussia antreten.

    „Diese Begegnung ist für mich wie nach Hause kommen“, sagt Levels. 119 Bundesligaspiele, das erste 2006 im Alter von 19 Jahren, absolvierte er für Gladbach, war Stammspieler und eine Zeit lang Kapitän. Alles schien perfekt zu laufen für den „Top-Profi“, wie ihn sein heutiger Trainer Ralph Hasenhüttl bezeichnet. Was hingegen Lucien Favre über Levels gedacht hat, weiß der Verteidiger bis heute nicht. Als Favre 2011 die Borussia in Abstiegsnot übernahm, war Levels´ Zeit abgelaufen. Gladbach schaffte noch den Klassenerhalt, Levels wechselte zu Fortuna Düsseldorf. „Die Fragen nach dem Warum bekommt man im Fußball nicht immer beantwortet“, sagt Levels nachdenklich. „Ich habe noch lange darüber nachgedacht. Es war sehr kompliziert für mich.“ Auch Levels´ Zeit in Düsseldorf endete unglücklich. Er erhielt nach der Spielzeit 2013/14 keinen neuen Vertrag, wurde arbeitslos. Bis im November der FC Ingolstadt anklopfte, hielt er sich in der zweiten Mannschaft der Borussia fit. Levels: „Ich war dem Verein sehr dankbar, mittrainieren zu dürfen.“

    „Mit dem Spiel in Gladbach schließt sich für mich nun ein Kreis“, sagt Levels rückblickend über die Rückschläge in den vergangenen Jahren. In Ingolstadt hat sich Levels inzwischen zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Viererkette entwickelt.

    So weit ist Elias Kachunga bei Weitem noch nicht. Der Stürmer, der im Sommer vom SC Paderborn verpflichtet wurde, stand erst am vergangenen Wochenende in der Partie beim FC Schalke 04 erstmals in der Startelf. „Ich habe mir den Start natürlich etwas anders vorgestellt“, sagt Kachunga, der in Gelsenkirchen erneut nicht restlos überzeugen konnte und wohl wieder auf der Ersatzbank Platz nehmen muss. Für Kachunga wäre das schade, denn auch er hat eine Gladbacher Vergangenheit. „Ich bin damals aus der Jugend zu den Profis hochgekommen“, erzählt der 23-Jährige, „der Verein wird daher immer in meinem Herzen bleiben.“ Der gebürtige Kölner spielte in der Jugend für die Borussia, besuchte gemeinsam mit heute etablierten Bundesligaspielern wie Patrick Herrmann, Julian Korb und Yunus Malli das Jugendinternat in Mönchengladbach. Mit 18 Jahren absolvierte Kachunga zwei Bundesligaspiele für die Profis, der Durchbruch gelang ihm allerdings nicht. „Der Sprung nach oben war damals noch nicht drin“, sagt Kachunga. Er wollte spielen und wechselte zum VfL Osnabrück, ehe er über Hertha BSC und den SC Paderborn beim FC Ingolstadt landete. Einen ähnlichen Weg ging Mathew Leckie. Auch er musste Gladbach verlassen, um zu einem gestandenen Bundesligaspieler zu werden. Mit 20 Jahren wagte der Australier den Sprung nach Deutschland. „Gladbach hat mir die Möglichkeit gegeben, nach Europa zu kommen“, sagt Leckie, „dafür bin ich ihnen dankbar.“ Auch wenn es für Leckie in der Saison 2011/12 nur zu neun Einwechslungen reichte, spricht er von einem „seltsamen Gefühl, nun auf der anderen Seite zu stehen“. Aber was macht Borussia Mönchengladbach nun aus? Levels spricht von einer „Art Mythos. Die Historie, das große Anhängeraufkommen, die sehr spezielle Fangemeinschaft.“ Levels muss es wissen, schließlich kommt er heute „nach Hause“.

    Beide Teams müssen auf wichtige Spieler verzichten. Bei Mönchengladbach fehlen die langzeitverletzten Patrick Herrmann, Martin Stranzl, André Hahn und Nico Schulz. Die Abwehrspieler Julian Korb und Tony Jantschke könnten zurückkehren. Beim FC Ingolstadt fallen weiterhin Danilo Soares, Almog Cohen, Roger und Stefan Lex aus. Lukas Hinterseer dürfte im Angriff diesmal den Vorzug vor Elias Kachunga erhalten.

    Borussia Mönchengladbach: Sommer – Nordtveit, Christensen, Dominguez, Wendt – Dahoud, Xhaka – Traoré, Johnson – Raffael, Stindl

    FC Ingolstadt: Özcan – Levels, Matip, Hübner, Suttner – Groß, Brègerie, Morales – Hartmann, Hinterseer, Leckie

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