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Boxen: Fliegende Fäuste beim Volksfest-Boxen

Boxen

Fliegende Fäuste beim Volksfest-Boxen

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    Hoch die Fäuste: die Neuburger Boxer Robert Röttelbach, Nadim Mirzaj, Moritz Schultz und Sahid Bayat. Sie treffen am Sonntag beim Volksfest-Boxen auf den Polizei SV Augsburg.
    Hoch die Fäuste: die Neuburger Boxer Robert Röttelbach, Nadim Mirzaj, Moritz Schultz und Sahid Bayat. Sie treffen am Sonntag beim Volksfest-Boxen auf den Polizei SV Augsburg. Foto: Sigi Bundesmann

    Boxen im Bierzelt – die Tradition ist so alt, dass keiner ganz genau weiß, wie lange es sie schon gibt. In Neuburg war sie ein wenig eingeschlafen. Seit vergangenem Jahr bemüht sich der Boxclub Neuburg, den Sport wieder bekannter zu machen. Nach zehnjähriger Abstinenz kehrte das Boxen im vorigen Jahr auf das hiesige Volksfest beziehungsweise ins dortige Bierzelt zurück. Am Sonntag (Einlass 9.30, Beginn 10 Uhr) kommt es zur Wiederholung, wenn der BC Neuburg auf den Polizei SV Augsburg trifft. Die Neuburger Rundschau hat sich mit Sportwart Sigi Bundesmann (63) über das Event unterhalten.

    Herr Bundesmann, was macht ein Box-Event in einem Bierzelt besonders?

    Bundesmann: Bierzelt-Boxen ist eine alte Tradition. Im Münchner Raum gibt es noch immer viele Veranstaltungen. Es herrscht eine ganz andere Stimmung als in einer Halle, einfach ein besonderes Flair. Leider gibt es Events dieser Art immer weniger, weil dem Boxsport der Nachwuchs fehlt.

    Demnach dürfte die Vorfreude auf Sonntag bei Ihnen groß sein...

    Bundesmann: Natürlich. Im Vorfeld mussten viele Arbeiten erledigt werden. Jetzt stehen die Kämpfe und wir hoffen auf viele Besucher.

    Wie viele Kämpfe bekommen die Zuschauer geboten?

    Bundesmann: Es wird zehn oder elf Kämpfe geben. Von unserem Neuburger Boxclub sind Erik Aram, Robert Röttelbach, Sahid Bayat, Nadim Mirzai, Nechirvan Hazm und Moritz Schultz, allesamt Nachwuchsboxer, mit dabei. Dazu haben wir uns aus Weißenburg, Ingolstadt und Aichach verstärkt.

    Wie haben sich die Kämpfer auf die Veranstaltung vorbereitet?

    Bundesmann: Wir haben Trainer, die sich intensiv um die Boxer gekümmert haben. Zum einen wurden Einheiten in Neuburg absolviert. Außerdem sind sie mit den Jungs nach Eichstätt und Ingolstadt gefahren, um gegen verschiedene Sparringspartner antreten zu können.

    Sie haben die generellen Schwierigkeiten des Boxens bereits angesprochen. Haben Sie auch in Neuburg ein Nachwuchsproblem?

    Bundesmann: Ja, wir haben ein Nachwuchsproblem. Es kommen Jugendliche, die das Boxen ausprobieren. Wichtig wäre dann, dass sie dranbleiben und länger als ein oder eineinhalb Jahre bleiben. Das vermisse ich.

    Was könnte man tun?

    Bundesmann: Wir machen viel für die Jugend, fahren zu verschiedenen Events, etwa in Freizeitparks. Jugendliche haben heutzutage ein Überangebot, eine Reizüberflutung. Die Boxerei ist ehrlich gesagt eine große Schinderei. Wer es ernsthaft betreibt, muss vier- bis fünfmal die Woche trainieren. Es stehen zwei Boxeinheiten an, dazu sollte man dreimal Laufen gehen. Da gehört Überwindung und große Motivation dazu.

    Versprechen Sie sich vom Bierzelt-Boxen einen Werbeeffekt für das Neuburger Boxen?

    Bundesmann: Durchaus. In der Vergangenheit haben wir festgestellt, dass durch die Berichterstattung über das Boxen nach der Sommerpause neue Jugendliche kommen.

    Wollen Sie auch aus diesem Grund dieses Event in Neuburg wieder etablieren?

    Bundesmann: Ich denke schon. Die vergangenen Jahre hatten wir fast keine eigenen Boxer. Jetzt haben wir zwischen sechs und acht junge Leute, die einen Pass haben. Daher sehe ich die Entwicklung bei uns in Neuburg insgesamt positiv.

    Wie bewerten Sie den Gegner PSV Augsburg?

    Bundesmann: Vor 20 bis 30 Jahren haben wir oft gegen den Polizei SV Augsburg geboxt. Der Verein hat hochkarätige Trainer, bietet oft Lehrgänge an. Das wird in jedem Fall eine Herausforderung für unsere Jungs.

    Sie haben von intensiven Vorbereitungen im Organisatorischen gesprochen. Was gehört dazu?

    Bundesmann: Am wichtigsten ist, dass der Ring steht. Wir bauen ihn am Sonntag in der Früh um 6 Uhr auf. Es musste ein Kampfgericht bestellt werden, die Kämpfe müssen stimmen. Wir mussten für über 1000 Euro neue Boxhandschuhe kaufen. Da wir kaum Sponsoren haben, war das ein Kraftakt für uns.

    Wann wären sie mit dem Sonntag zufrieden?

    Bundesmann: Es sollte eine runde Sache werden. Die Kämpfe sollen sehenswert sein, einige Zuschauer kommen. Wenn noch alles verletzungsfrei abläuft, bin ich zufrieden.

    Info Die Veranstaltung beginnt um 10 Uhr, Einlass ist ab 9.30 Uhr. Der Eintritt beträgt neun Euro. Kinder bis zwölf Jahre sind frei.

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