Erst prasselte der Regen vom Himmel – und dann wurden die Akteure des SV Karlshuld am Mittwochabend auch noch vom Tabellenführer der Bezirksliga Oberbayern Nord, SV Manching, richtig nass gemacht. Wie begossene Pudel schlichen die SVK-Akteure nach dem 0:9-Debakel vom Feld. Sprach- und wortlos verschwanden sie in der Kabine. Lediglich Keeper Thomas Böld konnte einem leidtun, der sich gegen die Manchinger Übermacht gestemmt hatte.
Auch am darauffolgenden Tag tat sich Karlshulds Trainer Milan Grujic schwer, die Niederlage zu erklären. „Ich habe die ganze Nacht kein Auge zugemacht. Ich bin immer noch fassungslos, wie das passieren konnte“, rang er nach Worten. Es sei ein „Zwei-Klassen-Unterschied“ gewesen. „Jetzt aber alles schlecht zu reden, ist auch nicht richtig“, sagte Grujic, der zugleich ein Beispiel anführte: „Brasilien hat bei der Weltmeisterschaft gegen Deutschland auch mit 1:7 verloren – und das auf höherem Niveau“, so der 28-Jährige, der allerdings nicht davon ablenken wollte, dass diese Schlappe richtig peinlich war. Sie wird sogar im negativen Sinne in die Annalen des SV Karlshuld eingehen.
„So dürfen wir uns nicht mehr präsentieren“, meinte Grujic, der am Freitag mit seiner Mannschaft die Niederlage nochmals aufarbeitete. Ob der SV Karlshuld aber den Schalter nach dieser bitteren Pleite tatsächlich am morgigen Sonntag so schnell umlegen kann, dürfte zumindest fraglich sein. Immerhin gastiert um 15 Uhr mit der SpVgg Feldmoching der spielstarke Tabellendritte bei den Grünhemden.
Die Münchner haben in der „englischen Woche“ in Kammerberg (0:2) und gegen Lohhof (3:1) zwei Siege eingefahren und wollen weiterhin auf der Fährte von Spitzenreiter Manching und dessen Verfolger TSV Jetzendorf bleiben. Eine Mammutaufgabe für den SV Karlshuld. Doch Grujic macht auf Optimismus. „Wenn wir Feldmoching schlagen, dann ist die Welt wieder in Ordnung. Danach geht es gegen Lohhof (12.) und Kammerberg (11.) – zwei Gegner, die mit uns auf Augenhöhe sind und die wir schlagen können“, blickt Grujic voraus.
Nochmals rückblickend auf das Match in Manching beklagte der Karlshulder Coach, dass seine Mannschaft doch arg ersatzgeschwächt antreten musste. So kündigt Grujic für morgen einige Änderungen an. Auf jeden Fall stehe Mannschaftskapitän Sebastian Stegmeir nach seinen Urlaub wieder zur Verfügung, der an allen Ecken und Enden in der Abwehr vermisst wurde. Auch Neuzugang Florian Grosz, der in Manching noch passen musste, will Grujic auf der Außenposition einsetzen. Zudem hofft der Karlshulder Coach, dass Philipp Engelhard nur für eine Partie gesperrt wird und einsatzfähig ist. „Eines kann ich versprechen: Wir werden anders als in Manching auftreten. Wir werden den Gegner beackern und wollen den zweiten Heimdreier“, gibt sich Grujic kämpferisch.