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Bezirksliga Nord: Derbys und ihre eigenen Gesetze

Bezirksliga Nord

Derbys und ihre eigenen Gesetze

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    Das darf doch wohl nicht wahr sein: Ehekirchens Nico Ledl (rechts) kann es nicht fassen. Sein Team hatte zwar die besseren Chancen. Doch am Ende konnte der VfR Neuburg (von links Ray Bishop, Rainer Meisinger und Sebastian Habermeyer) über einen 2:1-Sieg jubeln.
    Das darf doch wohl nicht wahr sein: Ehekirchens Nico Ledl (rechts) kann es nicht fassen. Sein Team hatte zwar die besseren Chancen. Doch am Ende konnte der VfR Neuburg (von links Ray Bishop, Rainer Meisinger und Sebastian Habermeyer) über einen 2:1-Sieg jubeln. Foto: Xaver Habermeier

    Fußball-Derbys haben mitunter bekanntlich ihre eigenen Gesetze. Diesbezüglich bildete auch das mit Spannung erwartete erste Aufeinandertreffen in dieser Bezirksliga-Saison zwischen dem VfR Neuburg und Landesliga-Absteiger FC Ehekirchen am späten Samstagnachmittag in der Sparkassen-Arena keine Ausnahme.

    Als Schiedsrichter Manfred Keil diese intensive Partie nach 93 Minuten beendet hatte, herrschte auf dem Rasen eine komische Atmosphäre. Die einen – in diesem Fall die Kicker des FC Ehekirchen – waren zu Recht enttäuscht und verärgert, dass sie nach der unnötigen 1:2-Niederlage die kurze Heimfahrt mit leeren Händen antreten mussten. Den anderen – sprich den Akteuren des VfR Neuburg – war die Freude über den, zumindest vom Ergebnis her, gelungenen Auftakt kaum anzusehen. Vielmehr dürfte bereits zu diesem Zeitpunkt den meisten Lilaweißen klar gewesen sein, dass sie nach dieser „ganz schwachen Leistung“ (Trainer Christian Krzyzanowski) nur haarscharf an einem klassischen Fehlstart vorbeigeschlittert waren.

    Auch wenn die Hausherren, bei denen mit Michael Hierl, Sebastian Stegmeir, Matthias Riedelsheimer und Sebastian Habermeyer vier Neuzugänge in der Anfangsformation standen, vor den rund 600 Zuschauern den besseren Start erwischten und durch Habermeyer (9.) die erste hochkarätige Chance zu verzeichnen hatten, agierte der FCE (mit Mehmet Özdemir, Nico Ledl und Simon Schröttle begannen drei Neue) in der Folgezeit deutlich gefährlicher. Erst zischte ein Schmaus-Schuss nach tollem Solo knapp am rechten Pfosten vorbei (14.). Nur zwei Minuten später traf der Torjäger aus kurzer Distanz nur das Außennetz. Dann lud VfR-Verteidiger Marco Bader seinen ehemaligen Teamkollegen Fabian Scharbatke mit einem Fehlpass geradezu zum Toreschießen ein. Doch der Ehekirchener Stürmer hatte offensichtlich Mitleid und vergab diesen „Hochkaräter“ (21.).

    Von den hochkarätig besetzten Neuburgern kam in dieser Phase schlichtweg zu wenig. Wie es gehen kann, zeigten diese aber in der 26. Minute: Nach einem weiten Ball von Ray Bishop auf den pfeilschnellen Alexander Müller war Letzterer Schröttle enteilt. Im FCE-Strafraum kam es dann wohl zum Kontakt. Der Unparteiische entschied sofort auf Elfmeter. Doch Habermeyer ließ sich diese dicke Chance entgehen und „chippte“ den Ball über den gegnerischen Kasten. Zehn Zeigerumdrehungen später musste Ehekirchens Özdemir dennoch hinter sich greifen: Mit einem abgefälschten 20-Meter-Schuss brachte Rainer Meisinger sein Team in Führung. Allerdings schaffte es die Krzyzanowski-Truppe nicht, diese bis zur Pause zu verteidigen. FCE-Coach Schröttle fand mit einem herrlichen Freistoß-Zuspiel auf der rechten Seite Jonas Zeller. Der 22-Jährige setzte sich gleich gegen mehrere Gegenspieler durch und fand in der Mitte den durchgestarteten Schmaus – 1:1 (44.)!

    Hatten die Gäste aus Ehekirchen bereits im ersten Abschnitt die eine oder andere Entscheidung des Unparteiischen zu ihren Ungunsten moniert, rückte dieser nach Wiederbeginn immer mehr in den Mittelpunkt. Zunächst pfiff er einen Alleingang von Schmaus ab, als dessen Mannschaftskamerad Scharbatke verletzt am Boden lag und entschied anschließend kurioserweise auf Schiedsrichterball (48.). Zwei Minuten später forderten die FCE-Akteure ebenfalls einen Strafstoß, als Neuburgs Bader der Ball im eigenen 16-Meter-Raum an die Hand sprang (51.). Und als schließlich Alexander Gerbl für sein hartes Einsteigen auf Höhe der Mittellinie gegen Rainer Meisinger glatt „Rot“ sah (78.), kochte die Ehekirchener Volksseele endgültig. Zu diesem Zeitpunkt waren die Lilaweißen bereits erneut in Front gegangen: Alexander Müller hatte nach einem feinen Meisinger-Zuspiel Özdemir gekonnt umkurvt und zum 2:1 eingeschoben (76.).

    Ein Treffer, der den Spielverlauf im zweiten Abschnitt schlichtweg auf den Kopf gestellt hatte. Während es für die bis dato ideenlos und fehlerhaft agierenden Hausherren zugleich die erste Möglichkeit war, scheiterte der FCE entweder immer wieder am starken VfR-Keeper Michael Hierl oder am eigenen Unvermögen. Doppelt bitter aus Ehekirchener Sicht: In der 67. Minute musste auch noch Goalgetter Simon Schmaus mit einer Oberschenkelzerrung vorzeitig vom Platz. Ob er seinem Team länger fehlen wird, ist noch offen.

    VfR Neuburg: Hierl, Stegmeir (83. N. Redl), Eisenhofer (69. Uhle), Egen, Bader, Meisinger, Klink (60. Aktas), Riedelsheimer, Müller, Habermeyer, Bishop.

    FC Ehekirchen: Özdemir, Zisler, A. Gerbl, M. Rutkowski, Halici (73. Jahner), Schmaus (67. Axtner), Ledl, Zeller, S. Rutkowski, Schröttle, Scharbatke (81. Appel).

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