IsmaningEin nicht alltägliches Fußballspiel sahen die 280 Zuschauer in der Bayernligapartie zwischen dem Spitzenreiter FC Ismaning und dem Tabellen-Neunten TSV Rain. Nach 78 Minuten schien das Spiel gelaufen. Die Münchener Vorstädter sahen zu diesem Zeitpunkt wie der sichere Sieger aus und führten schier uneinholbar mit 3:0. Rain zeigte aber in der Schlussphase eine tolle Moral und wurde noch mit einem Punktgewinn belohnt.
Dem kämpferisch wieder überragenden Daniel Schneider gelang binnen zwölf Minuten mit einem lupenreinen Hattrick der nicht mehr für möglich gehaltene 3:3-Endstand. Vorher hatte Mijo Stijepic sein Team ebenfalls mit drei Toren mit 3:0 in Front gebracht. Schiedsrichter Johannes Huber vom TSV Bogen leitete das Spiel souverän und kam ohne einzige Karte aus.
Vor dem Spiel waren die Rainer Aussichten alles andere als rosig. Trainer Kurt Kowarz musste mit Zeljko Brnadic, Den Lovric, Johannes Schlumberger und Dominic Wünsch auf vier Stammspieler verzichten. Zudem kam die Umstellung vom Kunstrasen- auf den Rasenplatz. Aufstellungstechnisch war nur die Position in der linken Viererkette vakant. Trainer Kowarz entschied sich für Andreas Götz.
Missliche personelle Situation beim TSV Rain
Trotz dieser misslichen personellen Situation kam der TSV Rain gut ins Spiel. Der fleißige, aber glücklos agierende Ahmet Cam hatte bereits in der dritten Spielminute die Führung für sein Team auf dem Fuß. Torhüter Christian Horn bereinigte jedoch die Situation. Auf der Gegenseite machte es der FCI besser. Mijo Stijepic wurde der Ball von FCI-Nachwuchstalent Florian Niederlechner in die Gasse gelegt. Frei vor Torhüter Sascha Jöckel brachte der Torjäger sein Team in der zehnten Spielminute mit 1:0 in Führung.
In der Folgezeit hatte Ahmet Cam zweimal den Ausgleichstreffer auf dem Fuß. Nach einem Freistoß von Marco Löring zögerte Cam jedoch zu lange (19. Min.). In der 25. Spielminute traf Cam nach einem Zuspiel von Marco Löring nur das Außennetz. Dieser fahrlässige Umgang mit den Chancen rächte sich für den TSV Rain in der 28. Spielminute. Das Rainer Defensivverhalten war inkonsequent, sodass Mijo Stijepic in der 28. Minute auf 2:0 erhöhte.
Bis zur Halbzeit brachte Rain nichts Nennenswertes mehr zuwege. In der Halbzeit stellte Kowarz sein Team um und schickte die Mannschaft mit einer anderen Ausrichtung auf das Feld zurück. Diese Maßnahmen schienen schon in der 50. Minute wie ein Schneeball auf der heißen Herdplatte zu schmelzen. Erneut kam Mijo Stijepic aus 13 Metern an den Ball und besorgte das vermeintlich entscheidende 3:0.
Rain gab sich aber nicht geschlagen und war sichtlich um den Anschlusstreffer bemüht. Im Gefühl des sicheren Sieges tat Ismaning nicht mehr das Allernotwendigste, und das war zu wenig, wie sich noch herausstellen sollte. Startschuss in die Rainer Schlussoffensive war die 72. Spielminute. Nach einem schönen Spielzug über rechts visierte Daniel Schneider nach einer Flanke von Alexander Egen den Pfosten an.
Sechs Minuten später hatte Daniel Schneider mehr Glück. Nach einer Flanke des eingewechselten Simon Clari von links drückte der Eggelstettener den Ball zum 3:1 über die Linie. Rain legte nun nach und erzielte nur zwei Minuten später das 3:2. Torschütze war erneut Daniel Schneider. „Ganz entscheidend war, dass wir nach dem ersten Tor sofort das zweite folgen ließen“, so Kurt Kowarz. In den verbleibenden zehn Minuten wollte Rain mit aller Macht noch den Ausgleich. Dieser gelang schließlich in der 90. Spielminute. Torschütze war erneut Daniel Schneider per Kopfball nach einer Ecke von Kapitän Bernd Taglieber, die Simon Clari herausgeholt hat.