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Solarpark oder gute Ackerfläche? In Bergheim soll eine Freiflächen-PV-Anlage entstehen

Bergheim

Solarpark oder gute Ackerfläche? Bergheimer Gemeinderat muss entscheiden

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    Eine Firma hat eine Freiflächen-PV-Anlage in Bergheim beantragt.
    Eine Firma hat eine Freiflächen-PV-Anlage in Bergheim beantragt. Foto: Jan Woitas, dpa (Symbolbild)

    In Bergheim könnte ein großer Solarpark entstehen. Bei der Gemeinde ging ein entsprechender Antrag der Firma Anumar ein. Die plant eine Freiflächen-PV-Anlage auf einer Fläche von knapp zehn Hektar. Laut Stefan Gößl, Geschäftsstellenleiter der VG Neuburg, geht es um einen Bereich nordwestlich von Bergheim, zwischen der Staats- und der Kreisstraße, etwa 300 bis 400 Meter von der Ortschaft entfernt.

    Solarpark in Bergheim ist ungewiss

    Die Fläche wird bislang landwirtschaftlich genutzt. Ob dort wirklich ein Solarpark entstehen kann, ist ungewiss. Denn die Ackerflächen sind von guter Qualität. Die sogenannte Ackerzahl, die die Bodenbeschaffenheit bemisst, beträgt dort zwischen 70 und 80. In einem Kriterienkatalog hat die Gemeinde festgelegt, dass eigentlich nur Flächen mit einer Ackerzahl unter 50 entsprechend umgenutzt werden können, so Gößl. Der Bergheimer Gemeinderat muss in seiner Sitzung an diesem Montag entscheiden, ob man in diesem Fall eine Ausnahme macht oder es bei den ertragsfähigen Ackerböden bleibt.

    Laut Gößl habe die Gemeinde rein finanziell wenig von einem Solarpark. Es handele sich vielmehr um eine „ideologische Entscheidung“, sagt der Geschäftsstellenleiter im Gespräch mit unserer Redaktion. Sollte der Solarpark kommen, wäre es der zweite in Bergheim. Südlich der Förchenau stehen bereits PV-Anlagen.

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    3 Kommentare
    Martin Kappelmaier

    Hat der Geschäftsstellenleiter wirklich keine Ahnung von der Thematik oder sind eine knappe Million Euro für die Gemeindekasse für ihn tatsächlich „wenig“? Das Bayerische Kabinett hat Ende 2024 beschlossen, dass die Gemeinden in Zukunft 0,3 Cent pro eingespeister kWh Strom erhalten sollen. Bei 10 Hektar sind etwa 10 Millionen kWh Strom jährlich zu erwarten, was 30.000€ in die Gemeindekasse bringt. Bei einer realistischen Betriebsdauer von 30 Jahren reden wir hier von etwa 900.000 Euro. Das sollte ein Geschäftsstellenleiter eigentlich schon wissen 🤔🤷‍♀️

    Christian Kirstges

    Bevor gute Böden mit PV-Anlagen zugepflastert werden, sollten endlich flächendeckend und konsequent Dächer für diese Art der Energieerzeugung genutzt werden. Strom aus erneuerbaren Energien schön und gut - aber essen müssen wir ja auch. Und vorrangig sollte es von heimischen Bauern kommen. Leider fristen auch Agri-PV-Anlagen, die beides unter einen Hut bringen können, ein Nischendasein. Es muss endlich ein Umdenken stattfinden. Die Böden, die uns noch zur Verfügung stehen, sind nun einmal endlich.

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    Martin Kappelmaier

    Bei dieser Diskussion über die Böden für Lebensmittel wird leider total vergessen, dass auf 10 Hektar Freiflächenphotovoltaik genauso viel Strom erzeugt wird, wie in einer Biogasanlage, die dafür den Mais von rund 400 Hektar Ackerflächen benötigt. Für Biogasanlagen spricht natürlich, dass diese auch Nachts Strom produzieren können. Durch den massiven Ausbau von Großspeichern und dem Ausbau der Windkraft wird aber die Stundenzahl sinken, in denen Biogasanlagen rentabel laufen können. Man kann sagen, durch jedes Hektar Freiflächenphotovoltaik werden mindestens 10 Hektar Ackerland zur Lebensmittelproduktion zusätzlich zur Verfügung stehen, da weniger Maisanbau für Biogasanlagen notwendig ist.

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