Dr. Martin Schreiber ist noch ein Arzt der alten Schule. Der ärztliche Direktor am Kreiskrankenhaus in Schrobenhausen ist seit über 20 Jahren in dem Haus tätig und hat seine medizinische Laufbahn begonnen, als der Begriff „Work-Life-Balance“ noch als faule Ausrede für arbeitsscheue Mitarbeiter galt. Nach seinem Medizinstudium stand es deshalb völlig außer Frage, Vollzeit zu arbeiten – ganz im Gegensatz zu heute. Die Zeiten haben sich geändert, der Wunsch nach mehr Freizeit und Freiheit neben dem Beruf wird immer selbstverständlicher. „Wenn damals ein junger Arzt gesagt hätte, dass er nur 60 Prozent arbeiten möchte, dann hätte man zu ihm gesagt: Geht’s noch?!“, erinnert sich Schreiber. Heutzutage könnten es sich Arbeitgeber nicht mehr leisten, einen solchen Wunsch auszuschlagen – nicht bei Ärzten, und schon gar nicht bei Pflegekräften.
Schrobenhausen