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Anna Fischhaber ist die Bayerische Kartoffelkönigin 2023

Schrobenhausen

Die Bayerische Kartoffelkönigin reicht ihr Krönchen weiter

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    Das Geheimnis ist gelüftet: Ab sofort wird Anna Fischhaber die bayerische Kartoffel repräsentieren.
    Das Geheimnis ist gelüftet: Ab sofort wird Anna Fischhaber die bayerische Kartoffel repräsentieren. Foto: Fotostudio Krammer

    Anna I. regiert als 45. Bayerische Kartoffelkönigin das Kartoffelland Bayern. Die 22-Jährige wurde am Freitagabend in einer feierlichen, anfangs mystisch angehauchten und von Bernhard Reitberger unterhaltsam moderierten Zeremonie in der Alten Schweißerei in Schrobenhausen gekrönt. Im bürgerlichen Leben heißt sie Anna Fischhaber und arbeitet als Finanzbeamtin, was sich im O-Ton so anhört: "Ich arbeite bei einer Institution, die das Geld eintreibt – wir sind da aber trotzdem alle sehr nett." Sie stammt aus einem Vollerwerbsbetrieb in Autenzell, Gemeinde Aresing, und wird die tolle Knolle für die Erzeugergemeinschaft (EG) Qualitätskartoffeln Neuburg-Schrobenhausen und Umgebung sowie die Bayerische Kartoffel GmbH in der Region, bayern- und deutschlandweit vertreten, gelegentlich auch darüber hinaus. Mit ihrem Produkt kennt sie sich bestens aus, da ihre Eltern alle vier Sparten, also Speise-, Stärke-, Pommes- und Saatkartoffeln anbauen. 

    Zunächst aber musste ihre Vorvorgängerin, Vizekönigin Verena I. (Wenger) endgültig verabschiedet werden und die noch amtierende Königin Michelle I. (Hofner) abdanken. Sie wurde von EG-Vorsitzendem Martin Glöckl und Königinnenbetreuerin Elisabeth Seemeier zur Vizekönigin ernannt. 102 Termine hat Michelle I. in 372 Tagen als 44. Bayerische Kartoffelkönigin ehrenamtlich absolviert und ist insgesamt 16.259 Kilometer gereist, davon 4612 mit dem Zug und 11.647 mit dem Auto. Unterwegs gesammelt hat sie dabei 113 Pins, die ihre Schärpe durchaus gewichtig machen.

    Michelle I. (Hofner) krönte ihre Nachfolgerin Anna I. (Fischhaber) zur 45. Bayerischen Kartoffelkönigin. 
    Michelle I. (Hofner) krönte ihre Nachfolgerin Anna I. (Fischhaber) zur 45. Bayerischen Kartoffelkönigin.  Foto: Andrea Hammerl

    Höhepunkte unter "zahlreichen schönen und unvergesslichen" Terminen waren die Grüne Woche und die Fruit Logistica in Berlin sowie im Mai die Kurz-Lehrfahrt nach Damme zum Landmaschinenhersteller Grimme, der zu den Weltmarktführern der Kartoffeltechnik gehört. Dort erhielt Michelle mit einigen EG-Vorstandsmitgliedern bei Werksführungen im Hauptstandort und im Selbstfahrerwerk Einblicke in die Produktion der Maschinen – "von der einzelnen Schraube bis zum fertigen Produkt", wie sie erzählte. Auf der Landesgartenschau in Freyung zeigte sie Ministerpräsident Markus Söder, wie Kartoffeln gelegt werden. "Hoffentlich hat sie es ihm nicht richtig gezeigt, sonst fängt er damit auch noch an", hatte ihr Vater das kommentiert.

    Zahlreiche Termine mit anderen (Produkt-)Königinnen, darunter Volksfeste, Krönungen sowie Apfelblüten- und Apfelfest in Natz-Schabs in Südtirol, standen ebenfalls im Kalender. Entsprechend selten war Michelle bei der Arbeit daheim im Kartoffelbetrieb dabei, vor allem in der Haupterntezeit von Juli bis September. "Ich bin stolz, solche Eltern zu haben", bedankte sie sich emotional fürs "Rücken freihalten", Kleidung und Geschenke herrichten sowie Hilfe beim Reden schreiben, und ihrem Freund Thomas für seine Unterstützung. Was ihr bei den Fahrten durch so unterschiedliche Landschaften durch den Kopf gegangen sei, wollte Reitberger abschließend von ihr wissen. "Die Landwirtschaft prägt unsere Landschaft", antwortete sie, "umso wichtiger wäre es, dass die Leute unsere Arbeit wieder mehr schätzen." 

    Rund 400 Gäste bei der Krönung der Kartoffelkönigin 2023 in Schrobenhausen

    Einige Anekdoten von gemeinsamen Erlebnissen gaben die Deutsche Zuckerrübenvizekönigin Vroni Eisenhofer, die Bayerische Maikönigin Christina Amler, die Karlshulder Rosenkönigin Theresa Traber und Spargelvizekönigin Annalena Fischhaber zum Besten. Von der Bedienung im Café Dallmayr, die vor einem Termin Kaffee über Michelles Dirndlschürze verschüttet hatte, dem E-Auto, für das bei strömendem Regen eine Ladesäule gefunden werden musste, sodass die Insassen durchnässt auf dem Fest ankamen oder dem Ziegen streicheln in Bergheim war da zu hören.

    Königinnen unter sich: (von links) Vize-Kartoffelkönigin Michelle Hofner, Kartoffelkönigin Anna Fischhaber und Erdbeerkönigin Alexandra Stömmer.
    Königinnen unter sich: (von links) Vize-Kartoffelkönigin Michelle Hofner, Kartoffelkönigin Anna Fischhaber und Erdbeerkönigin Alexandra Stömmer. Foto: Andrea Hammerl

    Insgesamt 15 Gastköniginnen waren zur Krönung der neuen Kartoffelkönigin gekommen und verabschiedeten die Vorgängerin mit Geschenken, die zum jeweiligen von ihnen vertretenen Produkt passen. Nicht nur aus der Landwirtschaft, sondern auch aus der Politik kamen Gratulanten, angefangen von Bürgermeister Klaus Angermeier über Landrat Peter von der Grün, Bezirksrat Ludwig Bayer, Landtagsabgeordnetem Matthias Enghuber, Staatssekretär Roland Weigert bis zu Bundestagsabgeordnetem Reinhard Brandl. "Ich mache es kurz, ich muss ja heuer nicht gewählt werden", setzte Landhandelsvertreter Matthias Stelzer einen ironischen Seitenhieb auf die Politiker. Blumen und Glückwünsche für Anna I. gab es auch von BBV-Kreisobmann Martin Wendl und Kreisbäuerin Nadine Angermeier, den VfL-Vertretern Rupert Omasreiter und Ramona Bolleininger sowie von Konrad Zollner, dem Vorsitzenden der Erzeugergemeinschaften in Bayern.

    Die Showtanzgruppe Why not aus Wagenhofen begeisterte die mehr als 400 Gäste mit einem furiosen Auftritt. "Das ist ja Hochleistungssport", meinte Reitberger anerkennend, nachdem die acht jungen Leute Breakdance vom Feinsten gezeigt hatten. Die Blech-Buam-Musi aus Hollenbach unterhielt während des Programms und hinterher mit flotten Klängen, von klassischer Blasmusik bis zur Unterhaltungsmusik. Ein delikates Kartoffelmenü mit fünf Gängen rundete den Festabend ab.

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