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Schönesberg: Zu sechst für die Klassik: In Schönesberg begeistert eine besondere Konzertreihe

Schönesberg

Zu sechst für die Klassik: In Schönesberg begeistert eine besondere Konzertreihe

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    Mit dem gemeinsam mit den Konzertbesuchern gesungenen Lied „Ein schöner Tag“ endete das berührende 15. Schönesberger Klassikkonzert.
    Mit dem gemeinsam mit den Konzertbesuchern gesungenen Lied „Ein schöner Tag“ endete das berührende 15. Schönesberger Klassikkonzert. Foto: Andrea Hammerl

    Ergreifende Liebeslieder berühmter Komponisten, ambitionierte und immer ausgereifter agierende Amateursolisten, wunderschöne Duette sowie informative Moderationen von Sofia Käfer - das sind die Zutaten zu den Schönesberger Klassikkonzerten, deren 15. Auflage einen neuen Glanzpunkt setzte. Erstmals waren es sechs Gesangssolisten, wenn auch Neuzugang Markus Haninger aufgrund von Terminüberschneidungen nur ganz am Ende zu Wort beziehungsweise Gesang kam. 

    Von Wolfgang Amadeus Mozart, also Wiener Klassik, bis zur Romantik mit Robert Schumann, Franz Schubert und Carl Millöcker reichte der musikalische Bogen, den die Sängerinnen und Sänger, am Klavier begleitet von Gesangslehrerin Juliana Israelian, für die begeistert mitgehenden Zuhörer spannten. Mit „Nun vergiss leises Flehn, süßes Kosen“ aus Figaros Hochzeit gab Gastgeber Hans Käfer den Auftakt. Ehefrau Sofia berichtete, ihr Gatte strolche ähnlich wie Mozarts Helden durch ihren Garten, wenn er auf der Suche nach Rosen sei – allerdings nicht zum Kosen der Geliebten, sondern für seinen Musikanten-Trachtenhut. 

    Erwartungsvoll auf Rettung aus dem Serail verkündete Blondchen alias Brigitte Clemens „Welche Wonne, welche Lust“. Das Triple aus Mozartopernarien beschloss Sabine Ammler mit Dorabellas Arie „Ein loser Dieb ist Amor“ aus der bittersüßen Tragikomödie „Cosi fan tutte“ um Liebe und Treue. Ein bunter Liederreigen mit Dieter Eibl und „Widmung“ aus Schumanns Liederzyklus „Myrthen“, Hans Käfer und „Zum Feierabend“ sowie Manuela Pscheidt mit dem eingängigen Robert-Stolz-Lied „Du sollst der Kaiser meiner Seele sein“ - laut Sofia Käfer explizit nichts für Feministinnen – leitete zur Operette über. 

    Das Klassikkonzert in Schönesberg birgt wunderschöne Duette

    Heiter und mit scherzhaft erhobenem Zeigefinger interpretierte Brigitte Clemens den Ohrwurm „Mein Herr Marquis aus „Die Fledermaus“ von Johann Strauß, dem Vertreter der Goldenen Wiener Operettenära schlechthin – einer der Höhepunkte im Programm und vom Publikum ebenso freudig angenommen wie zuvor Pscheidts Stolz-Lied. Wunderschön auch die Duette, angefangen vom melodiösen „Niemand liebt dich so wie ich“ aus „Paganini“ von Franz Lehar, mitreißend dargeboten von Dieter Eibl und Brigitte Clemens, über das heitere Buffopaar Papagena und Papageno, ideal verkörpert ebenfalls von Eibl, diesmal aber mit Sabine Ammler als kongeniale Partnerin. Was kaum zu toppen schien, doch Manuela Pscheidt und Hans Käfer gelang das Kunststück mit Jacques Offenbachs bekannter Barcarole „Schöne Nacht, du Liebesnacht“, die mit Bravorufen belohnt wurde. Unglaublich nuanciert und voller Emotion bot Markus Haninger das sehnsuchtsvolle Stolz-Lied „Vor meinem Vaterhaus“ dar. 

    Zugaberufe waren bei so viel Können und gelebter Freude an klassischer Musik vorprogrammiert und so bekam das begeisterte Publikum je eine Zugabe serviert. Viel zu schnell vergingen zwei Stunden klassischer Hörgenuss – ein ausgesprochen kurzweiliger Abend, der Vorfreude auf die nächste Ausgabe machte. 

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