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Schönesberg : Nachruf zu Josef Daferner: Der Herbergsvater verabschiedet sich

Schönesberg

Nachruf zu Josef Daferner: Der Herbergsvater verabschiedet sich

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    Josef Daferner in der Gaststube seines Wirtshauses in Schönesberg.
    Josef Daferner in der Gaststube seines Wirtshauses in Schönesberg. Foto: privat

    Es sagt eigentlich alles über einen Menschen, wenn man ihm zu Lebzeiten den Beinamen „Herbergsvater“ verleiht. Der aus dem christlichen Glauben entliehene Terminus steht synonym für Gastfreundschaft, Nächstenliebe, Hilfsbereitschaft und ein ausgleichendes Wesen. All dies traf auf Josef Daferner zu, den Wirt der gleichnamigen Gaststätte im Ehekirchener Ortsteil Schönesberg, der am Montag im Alter von 77 Jahren nach kurzer schwerer Krankheit verstorben ist.

    „Ich habe den Josef wirklich sehr gemocht. Er war ein durch und durch angenehmer Mensch und ein guter Gesprächspartner“, sagt Bürgermeister Günter Gamisch über ihn. „Sein Tod macht mich sehr betroffen.“ Daferner galt nicht zuletzt wegen seiner florierenden Gaststätte als Kulminationspunkt in Schönesberg und weit darüber hinaus. Unter seinem Dach trafen sich regelmäßig die Schiedsrichtergruppe Neuburg, der Schützenverein Gemütlichkeit, der SKC Schönesberg, der Minigolfverein, die Funkfreunde sowie das Hollenbacher Bauerntheater.

    Ehekirchen trauert um Herbergsvater Josef Daferner

    Josef Daferner war bei all diesen Vereinen Mitglied. Von 1978 bis 1990 saß er für die CSU im Ehekirchener Gemeinderat, wirkte in dieser Zeit auch als Verbandsrat im Schulverband und von 1984 bis 1990 als Stellvertreter im Bau- und Grundstücksausschuss sowie im Wasserzweckverband der Burgheimer Gruppe mit. Dabei habe ihn seine stets offene Art ausgezeichnet, erinnert sich Gamisch, mit der er seine Meinung zu jeder Zeit klar zum Ausdruck brachte. „Ich würde ihn persönlich als Kommunalpolitiker bezeichnen, dem es um die Sache ging, aber auch als einen ausgleichenden Menschen, der stets das Wohl der gesamten Gemeinde im Blick hatte.“

    Einer der Höhepunkte in seinem Leben war zweifellos die Schirmherrschaft beim 100. Jubiläum der Freiwilligen Feuerwehr Schönesberg 1996, bei der er das Amt des Kommandanten von 1971 bis 1991 bekleidete. Und dann wäre da noch der Gastwirt Josef Daferner, der jeden mit offenen Armen empfing, ganz egal, ob nun normaler Bürger oder Prominenter. Bei ihm ließen sich unter vielen anderen der frühere Ministerpräsident Horst Seehofer, CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt und Handball-WM-Trainer Vlado Stenzel bewirten, seinem Stammtisch eilte ein geradezu legendärer Ruf als die klassische Diskussionsplattform und Nachrichtenbörse voraus. Wer Bescheid wissen wollte, ging zum Daferner – letztlich auch das Verdienst des Seniorchefs, der die ehemalige Dorfwirtschaft spätestens mit dem Bau des großen Daferner-Saals in den 1990er Jahren zu einer modernen und beliebten Gaststätte geformt hatte.

    Josef Daferner wird am 18. September in Schönesberg beerdigt

    Eine weitere Leidenschaft von Josef Daferner hat sich vor allem im Laufe der vergangenen Jahre entwickelt: Der Vater von drei Kindern liebte seine Rolle als Opa seiner Enkel über alle Maßen. Sie und seine Frau Ottilie müssen nun am Mittwoch, 18. September, um 14.30 Uhr beim Trauergottesdienst mit anschließender Beerdigung endgültig Abschied von ihrem „Herbergsvater“ nehmen.

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