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Schönesberg: Achim Bogdahns besondere Begegnungen auf Deutschlands Gipfeln

Schönesberg

Achim Bogdahns besondere Begegnungen auf Deutschlands Gipfeln

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    Geschichten unter den Wolken: Radiomoderator Achim Bogdahn liest in Schönesberg aus seinem neuesten Buch.
    Geschichten unter den Wolken: Radiomoderator Achim Bogdahn liest in Schönesberg aus seinem neuesten Buch. Foto: Annemarie Meilinger

    Achim Bogdahn, Plauderer von Radio Bayern 2, hatte vor vier Jahren zwei Ideen: Erstens wollte er alle Erhebungen der 16 Bundesländer besteigen und zweitens darüber ein Buch schreiben. Beides ist ihm gelungen. Mit seinem Buch ist er jetzt landauf, landab unterwegs, um interessiertem Publikum daraus vorzulesen. So geschehen auch am Freitagabend in Schönesberg, wo der Ehekirchener Grüne Dorfkreis zu einer Lesung mit dem Radiomann einlud. 

    Das Werk mit dem Titel „Unter den Wolken“ ist ein Buch im Wälzerformat, auf dessen himmelblauem Cover ein Weißstorch über eine Landschaft zieht. Seit ihm ein Buchhändler eine Storchenfigur geschenkt hat, darf auch dieser Storch mitreisen. Der Zugvogel steht vor dem Tisch, der Autor sitzt dahinter, mit einem breiten Lächeln begrüßt er die Zuhörerinnen und Zuhörer im Dafernersaal. Wie er auf die Idee gekommen ist, so ein seltsames Unternehmen zu starten, erklärt er am Anfang. 

    Eigentlich hatte er sich nach einer Notiz in der Süddeutschen Zeitung für einen Mann in Sachsen-Anhalt interessiert, der bis dahin schon 8000-mal auf seinen Heimatberg, den 1141 Meter hohen Brocken gestiegen war. Bogdahn begleitet den „Brocken-Benno“ bei einer seiner Touren auf den höchsten Berg von Achim Bogdahn einen Entschluss: Er will auf alle höchsten Berge der 16 Bundesländer steigen und interessante Begegnungen haben. 

    Radiomoderator Achim Bogdhan liest in Schönesberg aus neuem Buch

    Also fährt er – wenn überhaupt möglich – mit der Bahn zu den Startpunkten seiner Besteigungen und übernachtet – wenn er etwas findet – in fremden Betten: Kombination öffentlicher Nahverkehr und Couch-Serving, Komplikationen inbegriffen, aber voraussehbar. Den Dollberg im Saarland erklimmt er mit „Wanderguru“ Manuel Andrack, um sich anschließend an einer Talsperre großräumig zu verlaufen. Dass er mit Harald Schmidts ehemaligem Assistenten anschließend 15 Kilometer im Regen irrt, kann ihn nicht abhalten, mit Henning Scherf in Bremen auf eine 32 Meter hohe Erhebung zu wandern und mit Regisseur Edgar Reitz in Rheinland-Pfalz auf den Erbeskopf zu steigen. Mit Borussia-Dortmund-Chef Adi Watzke erlebt er im Hochsauerland eine Bergkameradschaft und einen „Abstiegskampf“ samt Schlammschlacht. „Dat is nich mehr normal“, ist Watzkes ruhrpöttischer Kommentar. 

    Es sind nicht die Tourenbeschreibungen, die das Buch so spannend machen, es sind die Geschichten drumherum, die sich ereignen an unterschiedlichen deutschen Orten. Es sind die Alltags-Begegnungen im Zug, in Kneipen oder in Läden mit einer Situationskomik, die sich nicht nur aus den witzigen Dialekten, die Bogdahn mit viel Freude persifliert, ergeben. Das Buch ist deswegen so dick geworden, sagt Achim Bogdahn, „weil es bestimmt zur Hälfte aus Abschweifungen besteht“. 

    Grüner Dorfkreis holt Moderator Achim Bogdahn zu Lesung nach Schönesberg

    Wenn Bogdahn die sächsische Diskuslegende Lars Riedel im nebligen Fichtelgebirge trifft, wird nicht über Sport geredet, sondern über Wörter wie „Heizölrückstoßabdämpfung“ oder die sächsische Aussprache von lateinischen Kakteennamen – ein früheres Hobby des Bilderbuchsportlers. Mit dem Riesen besucht Bogdahn den Skispringer Jens Weißflog, der dagegen wie eine halbe Portion wirkt. 

    Überflüssige Durchsagen von Zugschaffnern, ein absurdes Interview mit Lothar Matthäus und Bavarian English in der Münchner U-Bahn, Begegnungen mit Typen wie Harry Rowohlt und Zlatan Ibrahimovic – Bogdahns Drumherum-Geschichten sind überraschend und skurril. Das Publikum genoss den Mix aus Lesung und Kabarett, bestens unterhalten und höchst amüsiert.

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