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Rennertshofen feiert nach 8 Jahren Marktfest-Comeback mit Highlights

Rennertshofen

Marktfest Rennertshofen feiert Comeback nach acht Jahren

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    Bürgermeister Georg Hirschbeck und Pater George fuhren mit im Tross der Oldtimer.
    Bürgermeister Georg Hirschbeck und Pater George fuhren mit im Tross der Oldtimer. Foto: Andrea Hammerl

    Beim ersten Schlag kommen bereits die ersten Tropfen, beim dritten fließt das Bier: Mit dem Bieranstich eröffnet Bürgermeister Georg Hirschbeck am Samstagabend nach achtjähriger Abstinenz das Rennertshofener Marktfest. „Das ist schon was Besonderes, wenn nach so langer Zeit wieder Marktfest ist“, freut er sich. Schuld war nicht nur die Coronazeit gewesen, sondern auch das Wetter, das das Fest zweimal buchstäblich ins Wasser fallen ließ. Doch nun, am Samstagabend strahlt in Ranzhof die Sonne vom Himmel, während es im nahegelegenen Neuburg eben noch geschüttet hat.

    Rennertshofener Marktfest feiert Comeback nach Wetterschwierigkeiten und Corona

    Die Marktkapelle spielt munter zum Bieranstich auf, die Ehrenamtlichen an den insgesamt 18 Ständen warten auf Besucher, die zunehmend herbeiströmen. Sofern sie es bis zur Bühne oder weiter schaffen. Denn die Theatergruppe Rennertshofen fängt schon mal einige ab. „Stopp, hier lang“, hält Thomas Ernst, nicht mehr ganz zeitgemäß in grüner Polizeiuniform, die Passanten an und lenkt sie ins Kino um, wo schon kurz nach dem Bieranstich die ersten Karl-Valentin-Sketche gespielt werden.

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    56 Bilder
    Trotz Hitze kamen die Menschen zum Marktfest nach Rennertshofen. Der Bieranstich klappte direkt. Familien und Oldtimerfans kamen auf ihre Kosten. Hier die Bilder vom Fest.

    Den Auftakt macht die „Theaterkasse“, an der sich ein Pärchen schwertut, die richtigen Karten zu kaufen. Sie entscheidet nach der Farbe, die am besten zu seinem Anzug passt, doch dann passt das Stück „Nicht Fisch, nicht Fleisch“ im Kleinen Haus den beiden nicht, schließlich sind sie „weder Veganer noch Vegetarier“. Als „Tristan und Isolde“ auch keine Gegenliebe findet, denn die beiden wollen „die Karten für uns, nicht Tristan und Isolde und außerdem nicht morgen, sondern heute ins Theater“, verzweifelt die Kassiererin schier. Das Publikum amüsiert sich bestens im gutbesuchten Kinosaal.

    Als die Feuerwehrsirene heult, muss die halbe Marktkapelle Rennertshofen los

    Die Marktkapelle muss dagegen Federn lassen. Denn kurz nach dem Auftakt geht die Feuerwehrsirene los. „Da rennt die halbe Kapelle davon“, meint ein Mann. Tatsächlich, das geht sogar im Marktkapellen-Dirndl, wenn die Pflicht ruft. Zum Glück nur ein Fehlalarm, sodass die Einsatzkräfte bald wieder zurück auf dem Marktfest sind. Im Laufe des Abends füllt sich die Marktmeile, die meisten lassen sich dort nieder, wo die Musik spielt und fürs leibliche Wohl gesorgt wird. Dort begeistern auch die Highlights des Abends, die Feuershow mit Andrea Herbigers Flammentänzerinnen und das Feuerwerk die Besucher.

    Zum Oldtimertreffen am Sonntag werden 45 Gefährte gezeigt, eine bunte Mischung, von Eicher über Schlüter, Hanomag, Dieselross, Deutz, Fendt bis Allgaier. Auch Bürgermeister Hirschbeck reiht sich mit seinem Eicher und Pater George als Beifahrer ein, als sich der Tross am frühen Nachmittag zum großen Umzug formiert. An der Bühne stellt Organisationsteammitglied Andreas Czerny jedes einzelne Fahrzeug samt Fahrer vor.

    Marktfest in Rennertshofen: Oldtimertreffen und viele Stände am Sonntag

    Trotz tropischer Temperaturen herrscht nun richtig viel Betrieb auf dem Marktfest. Neu dazugekommen ist die Kinderschmiede von Heiko Schumacher, bekannt vom Neuburger Schlossfest. „Er ist inzwischen umgezogen und Rennertshofener geworden“, betont Ulrike Polleichtner, stellvertretende Bürgermeisterin und Chefin des Organisationsteams Marktfest. Die Mitmachschmiede kommt gut an, die Kinder dürfen hier den Blasebalg bedienen oder abwechselnd mit dem Schmied mit dem Hammer auf das glühende Metall schlagen. Das Ganze für einen guten Zweck, denn Schumacher sammelt Spenden für den Nachsorgeverein Elisa.

    Noch mehr Gaudi gab es bei den Sketchen der Theaterfreunde Rennertshofen, hier der Nachwuchs mit „Die Telefonzelle“.
    Noch mehr Gaudi gab es bei den Sketchen der Theaterfreunde Rennertshofen, hier der Nachwuchs mit „Die Telefonzelle“. Foto: Andrea Hammerl

    Beim Katholischen Frauenbund, der auf seinem Flohmarkt Kissenbezüge, Tücher, Vorhänge und sonstige Dekoartikel verkauft, soll der Erlös an Hochwasseropfer der Marktgemeinde gehen. Gegenüber bietet die Nachbarschaftshilfe vor allem selbstgenähte Taschen und (Kinder-)schürzen an, aber auch selbstgestrickte Socken sind gefragt. „Einer meinte zwar, wer ist so blöd und kauft im Sommer warme Socken?“, erzählt Hella Graner lachend, „und dann hat er selber welche gekauft“.

    Die Kinder zieht es auf die riesige Hüpfburg in Schiffsform, zum Kinderschminken oder Tüchertanz, auch Glitzer-Tattoos, Ritter(Torwand-)schießen, Mandalas, Namensschilder- oder Perlenkettenbasteln kommen gut an. Im Kino begeistert der Theaterfreunde-Nachwuchs mit der „Telefonzelle“. Insgesamt stehen dort zehn verschiedene Karl-Valentin-Sketche auf dem Programm. „Wir sind sehr zufrieden – viele Besucher, eine entspannte, harmonische Stimmung und zahlreiche Besucher trotz der Hitze“, bilanziert Polleichtner. Für sie war es nach langer Pause eine Art Neustart, denn durch die lange Pause seien viele erfahrene Helfer weggebrochen. Dennoch ist es gelungen, wieder zahlreiche Rennertshofener Vereine und Verbände zu gewinnen. „Neuauflage mehr als gelungen“, meint sie.

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