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Rennertshofen: Bürgerversammlung Rennertshofen: Lange To-do-Liste und Polder-Ärger

Rennertshofen

Bürgerversammlung Rennertshofen: Lange To-do-Liste und Polder-Ärger

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    Sobald die neue Turnhalle fertiggestellt ist, werden die alte Halle und die ehemalige Schule abgerissen. Das schafft Platz – zum Beispiel für einen neuen Kindergarten.
    Sobald die neue Turnhalle fertiggestellt ist, werden die alte Halle und die ehemalige Schule abgerissen. Das schafft Platz – zum Beispiel für einen neuen Kindergarten. Foto: Manfred Dittenhofer

    Wenn Bürgermeister Georg Hirschbeck die Einwohnerinnen und Einwohner der Marktgemeinde Rennertshofen zur jährlichen Info-Veranstaltung in das Pfarrheim lädt, kann er inzwischen einige Vortragsfolien aus den vorgangenen Jahren verwenden: Die Planung der Kläranlage zum Beispiel, die als großer finanzieller Brocken auf Polder bei Bertoldsheim, der schon vom Tisch und nun wieder in der Planungsliste in München aufgetaucht ist. Und für den bereits erste Untersuchungen angestellt wurden, die „keine Benachteiligung“ festgestellt haben, wie Hirschbeck erklärte, der das Projekt aber auf jeden Fall verhindern will. Ein Polder auf Gemeindegebiet reicht ihm.

    Vor allem die Kommunikation aus dem Wasserwirtschaftsamt Ingolstadt und aus den Behörden in München stößt in der Gemeinde sauer auf. Alles, was mit der Donau zu tun hat, scheint immer erst dann scheibchenweise an die Kommune herangetragen zu werden, wenn erste Details durchgesickert sind. Die Stauzielerhöhung an der Staustufe Bertoldsheim habe die Marktgemeinde genauso abgelehnt wie die besagte Polderplanung, so Hirschbeck

    Rennertshofens Bürgermeister will Polder bei Bertoldsheim verhindern

    Direkt an der Staustufe, am Platz der alten, soll die neue, dann zentrale Kläranlage der Marktgemeinde entstehen. Die Kostenschätzungen dafür belaufen sich inzwischen auf rund 15 Millionen Euro. Da seien dann aber auch die Leitungen und Pumpstationen dabei, wie der Rathauschef betonte. Schließlich muss das Abwasser aus Stepperg, wo die alte Kläranlage bis zur Inbetriebnahme weiterläuft, und aus anderen Ortsteilen nach Bertoldsheim gepumpt werden. Wann das dann so weit sein wird, etwas Genaues weiß niemand. Aber Georg Hirschbeck äußerte seinen Wunsch: Baubeginn im Herbst 2025, Betrieb ab Sommer 2028.

    Neben diesem Projekt warten noch andere Baustellen auf Erledigung. Die neue Turnhalle, die Kanalsanierung im Ortsteil Riedensheim, die die Verwaltung ebenfalls schon seit Jahren beschäftigt und deren Kosten inzwischen auf rund 1,9 Millionen Euro veranschlagt werden. Auch in Hatzenhnofen und in den Seitenstraßen der Kerngemeinde Rennertshofen stehen Kanalsanierungen an, die zum Teil durch offene Baustellen durchgeführt werden, was zu einigen Beeinträchtigungen für die Anlieger führen kann. 

    Und dazu die Erschließung der Baugebiete in Treidelheim und Hütting. Vor allem Hütting sorgt bereits vor der eigentlichen Erschließung für einen Mehraufwand, müssen doch die Felsen über dem Bereich untersucht, von Buschwerk befreit und vielleicht auch noch besonders gesichert werden. In

    Erschließung der Grundstücke im Baugebiet in Treidelheim ist abgeschlossen

    Nach der Eröffnung des Erweiterungbaus der Kinderkrippe plant die Gemeinde bereits weiter. Unter dem Begriff „Bildungscampus“ soll auf lange Sicht neben der Schule auch ein neuer Kindergarten entstehen. Zuerst aber müssen die alte

    Wie das alles finanziert wird? Die Rücklagen, die die Gemeinde gebildet hatte, bis 2019 waren das noch rund 9,2 Millionen Euro, sind auf knapp 3,6 Millionen Euro zusammengeschmolzen. Außerdem hat die Gemeinde bisher knapp sechs Millionen Euro Schulden angehäuft. Die Steuereinnahmen seien 2023 gut gewesen, betonte der Bürgermeister. Vor allem das Gewerbesteueraufkommen konnte um knapp eine Million Euro auf über 2,6 Millionen Euro gesteigert werden. Bei den kommenden Ausgaben aber wird die Gemeinde weitere Darlehen benötigen.

    Die Zuhörerinnen und Zuhörer interessierten sich vor allem für die geplanten Photovoltaik-Kraftwerke. Es gebe zu wenig Informationen, wandte ein Zuhörer ein, der nicht verstand, wieso die Gemeinde knapp zwei Jahre hinter verschlossen Türen agiert habe. Es seien schließlich Grundstückseigentümer involviert, antwortete der Bürgermeister. Welche Flächen genau betroffen seien, wollte ein Zuhörer wissen. Und wie man sich beteiligen könne. 

    Darauf gab es am Dienstag Abend keine Antwort. All das werde noch geklärt. Die Investoren seien dann hauptsächlich gefragt. Wichtige Auswahlkriterien seien gewesen, dass die Bürger beteiligt würden, dass günstiger „Heimatstrom“ angeboten werde und dass die Erzeugung von Wasserstoff eingeplant werde.

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