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Reichertshofen: 17-Jähriger von Zug erfasst: Was über den Unfall bekannt ist

Reichertshofen

17-Jähriger von Zug erfasst: Was über den Unfall bekannt ist

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    Bei Reichertshofen wurde ein 17-Jähriger von einem Zug erfasst.
    Bei Reichertshofen wurde ein 17-Jähriger von einem Zug erfasst. Foto: Matthias Balk, dpa (Symbolbild)

    Ein 17-Jähriger aus Reichertshofen hat sich in der Nacht von Samstag auf Sonntag auf dem Heimweg von einer Party in der Umgebung schwer verletzt. Nach bisherigen Erkenntnissen der Bundespolizei Nürnberg wurde der Jugendliche von einem Zug erfasst, als er die Gleise der Strecke Ingolstadt-München überqueren wollte. Schwerst verletzt schleppte er sich anschließend nach Hause, wo ihn seine Mutter Sonntagfrüh vor der Wohnung fand. Die Ermittlungen zum Unfallzug dauern noch an, wie ein Sprecher der Bundespolizei Nürnberg auf Nachfrage mitteilt. Zu den Hintergründen gibt es nach Recherchen unserer Redaktion aber erste Informationen.

    Zugunglück in Reichertshofen: 17-Jähriger hat Gleise wohl unbefugt betreten

    Dass der 17-Jährige Kontakt mit einem Zug hatte, ist verifiziert, auch wenn die Beamten aufgrund der Schwere der Verletzungen und der notwendigen Operationen noch nicht mit dem Jugendlichen sprechen konnten. Auch die Stelle, an der der 17-Jährige die Gleise überquert hat, konnte die Polizei durch die Spurenlage ausfindig machen. "Es war auf freier Strecke", sagt der Sprecher der Bundespolizei. Also eine Stelle, die nicht zur Überquerung gedacht war und an der der Jugendliche die Gleise laut Eisenbahn-Bau und -Betriebsordnung nicht hätte betreten dürfen. Genaugenommen handelt es sich dabei sogar um eine Ordnungswidrigkeit, die die

    Bekannt ist, dass der 17-Jährige die Party, auf die er zusammen mit einem 18-Jährigen gegangen war, alleine nach Mitternacht verlassen hat. Die Polizei geht von einem Unfallzeitpunkt zwischen 2.30 Uhr und 6.30 Uhr aus. Der Zug, der den 17-Jährigen erwischt hat, steht noch nicht fest. Die Strecke zwischen Ingolstadt und München wird stark frequentiert, sowohl von Personen- als auch von Güterzügen. Allem Anschein nach hat der Lokführer oder die Lokführerin den Kontakt des Zugs mit dem Jugendlichen im Dunkeln und wegen der Betriebsgeräusche nicht bemerkt, da laut Polizei die ganze Nacht keine Meldung eingegangen ist. Außerdem hätte der 17-Jährige einen Frontalzusammenstoß mit der Lok vermutlich nicht überlebt, sagt der Sprecher. Wahrscheinlicher ist, dass der Jugendliche seitlich oder von einem Waggon weiter hinten erfasst wurde.

    17-Jähriger wurde nach Unfall mit Hubschrauber in Klinik gebracht

    Hätte der Lokführer einen Schlag an der Lok verspürt, hätte er eine Schnellbremsung einleiten und die Notfallleitstelle darüber verständigen müssen, erklärt der Polizeisprecher. Dann hätte die Bundespolizei Nürnberg, in deren Zuständigkeitsbereich Reichertshofen fällt, den Gleisbereich abgesucht. Die Lokführer, für die ein solcher Vorfall oft ein traumatisches Erlebnis darstellt, lassen sich dann in der Regel vom Dienst ablösen und werden bei Bedarf von Ärzten und Psychologen betreut. Gibt es Hinweise auf einen technischen Fehler oder ein Versäumnis oder handelt es sich um ein großes Zugünglück, wie zum Beispiel im Juni 2022 in Garmisch-Partenkirchen, wird zusätzlich zur Bundespolizei die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) eingeschaltet. Dies sei im Fall von Reichertshofen aber nicht notwendig, sagt der Sprecher.

    Der 17-Jährige wurde am Sonntag schwerst verletzt mit einem Rettungshubschrauber in eine Klinik nach Regensburg geflogen. Nach Auskunft der Ärzte befand sich der Jugendliche außer Lebengefahr, hieß es im Polizeibericht vom Montag. Aktuellere Informationen zum Gesundheitszustand des Reichertshofeners liegen der Bundespolizei derzeit nicht vor.

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