25 emsige Bäckerinnen, 15 verschiedene Sorten Plätzchen und damit knapp 130 Kilo Weihnachtsgebäck für den Verkauf auf der Neuburger Schlossweihnacht: Das ist das beeindruckende Ergebnis, das die Fleißigen Bienchen in diesem Jahr vorzuweisen haben. Was sich jährlich in der Herbstferienwoche in der Schulküche der Neuburger Volkshochschule abspielt, das lässt sich gut und gerne als die größte ehrenamtliche Weihnachtsbäckerei von Neuburg bezeichnen. An den kommenden Wochenenden verkaufen sie ihre Leckereien auf der Schlossweihnacht zugunsten unseres Leserhilfswerks, der Kartei der Not.
Ehrenamtliches Backen in Neuburg: Angela Meilinger und Fleißige Bienchen engagiert
Es sind arbeitsreiche Wochen, die hinter den Fleißigen Bienchen liegen. Acht Tage lang haben sie in der VHS-Schulküche täglich Dutzende Teige geknetet, Vanillekipferl gedreht, Sterne ausgestochen und Makronen geformt. Zwischen neun Uhr morgens und 17 Uhr abends liefen mehrere Öfen gleichzeitig heiß und die frische Backware wurde direkt bestrichen, getunkt und weiterverziert. Unter den 25 Frauen um Hauptorganisatorin Angela Meilinger waren wie immer Bäckerinnen jeden Alters – die jüngste 26, die älteste 82 Jahre alt.
Das Urgestein unter den Bäckerinnen ist Grete Zink. Die 82-Jährige ist ein fleißiges Bienchen der ersten Stunde. Seit 2006 bäckt, werkelt und verkauft sie mit der Gruppe Selbstgemachtes, also bereits seit die Fleißigen Bienchen erstmals für unser Leserhilfswerk im Einsatz waren. Ihre Plätzchen fertigen die Fleißigen Bienchen quasi in Manufakturarbeit, erklärt Zink: „Die Jüngeren kneten Teige und stechen aus. Und wir, die nicht mehr so lange stehen können, verzieren lieber im Sitzen.“
Neuburger Schlossweihnacht: Fleißige Bienchen backen für den guten Zweck
Die Zutaten für die große Weihnachtsbackaktion erhielten sie erneut von großzügigen Spendern. Die Bäckerei Schlegl, Südzucker, der Hühnerhof Oppenheimer, Edeka Pasahan, die Kastlmühle und die Metzgerei Westenthanner liefern seit Jahren Mehl, Zucker, Vanille, Nougat, Mandeln, Nüsse und Eier. „Das ist schon toll, dass wir kaum Zutaten selber kaufen müssen“, sagt Meilinger. So könne der gesamte Erlös der Kartei der Not zugutekommen.
Wichtig ist dem „Chef-Bienchen“ auch, dass jede der ehrenamtlichen Bäckerinnen mit anpackt, wie sie kann. Manche seien von morgens bis abends in der Backstube, andere kämen halbtags und müssten am frühen Nachmittag wieder los. „Gerade die Jüngeren, die berufstätig sind und Familie haben, nehmen sich für unsere Backaktion extra Urlaub oder kommen vor allem an Wochenenden oder Feiertagen.“ Denn selbst an Allerheiligen ruhen sich die Fleißigen Bienchen nicht aus. Und nach den acht Tagen Backen kommt die Bienenschar zu Meilinger nach Hause, um circa 700 Plätzchentüten zu füllen.
Tradition und Gemeinschaft: Neuburgs größte ehrenamtliche Weihnachtsbäckerei
Neben den Weihnachtsplätzchen werden sie auf der Neuburger Schlossweihnacht allerlei andere selbstgemachte Leckereien für den guten Zweck verkaufen: Das ganze Jahr über haben sie Marmeladen eingekocht, Grillsaucen und Griebenschmalz zubereitet und auch Socken gestrickt. Das Gebäck aber ist so beliebt, dass im vergangenen Jahr schon vor dem letzten Verkaufstag alle Plätzchentüten vergriffen waren. Und einige Anfragen trudeln sogar schon vor der Adventszeit ein. Ein Mann habe angerufen und vier Kilo Plätzchen bestellen wollen, erzählt Meilinger. Doch an einem Prinzip ist nicht zu rütteln: „Vor der Schlossweihnacht geht kein Packerl in den Verkauf.“
Info: Die Fleißigen Bienen werden am zweiten und dritten Adventswochenende ihre Plätzchen für die Kartei der Not im Schlosshof verkaufen. Sie sind damit Teil der Schlossweihnacht des Verkehrsvereins, die von 6. bis 8. Dezember und von 13. bis 15. Dezember stattfindet. Der Erlös geht zu hundert Prozent an die Stiftung und damit ebenfalls zu hundert Prozent an Menschen aus der Region, die unverschuldet in Not geraten sind.
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