Aus einem gemütlichen Hechtangeln im Weicheringer Weiher wurde für die beiden Neuburger Fischer Alexander Bischof und Wolfgang Schmid ein einprägsames Erlebnis. An die Angel von Bischof ging ein 2,81 Meter langer und 96 Kilo schwerer Waller, den die beiden Fischerkameraden nach einer Stunde landen konnten. Der Rekord-Fang im November löste nicht nur unter Fischern und Anglern großes Interesse aus.
Laut Fachmagazinen ist es der längste jemals in Deutschland gefangene Waller
Es handelt sich laut Fachmagazinen und einschlägigen Foren im Internet um den längsten jemals in Deutschland gefangenen Waller. Die Angler waren am Sonntag mit totem Köderfisch und einem kleinen Drillingshaken auf Hechte aus, als der Riese anbiss. Der Biss erfolgte, als das Boot gerudert wurde. Die Ausrüstung war eigentlich zu schwach für solch einen Fisch, doch die beiden schafften es nach einer Stunde, den großen Wels ans flache Ufer zu bringen. „Danach gab es einen richtigen Auflauf, und alle wollten den Fisch fotografieren“, berichtet Wolfgang Schmid. Die Neuburger fischten vom Boot aus. „Das war ihr Glück“, sagt Wolfgang Bachhuber, Chef des Neuburger Fischereivereins, „denn vom Ufer aus hätten sie den Waller nicht landen können.“ Ein Fisch dieser Größenordnung entwickelt Kräfte, denen ein normales Angelgerät nicht standhält. Der Waller aus Weichering sei am Ende zerlegt und einer Großfamilie zum Verzehr überlassen worden.
Der Fang sprach sich in Fischerkreisen schnell herum, und die Vereinsexperten suchten im Internet nach vergleichbaren Wallern. Im Rhein sind zwei Exemplare mit 98 und 103 Kilogramm Gewicht gefangen worden, aber eine Länge von 2,81 Metern habe es bisher in Deutschland nicht gegeben. Bei dieser Länge hätte der Weicheringer Waller eigentlich deutlich schwerer sein müssen. In Spanien und Italien tummeln sich noch größere Welse in den Flüssen.
Badegäste im Weicheringer Weiher müssen sich wegen der Ungetüme keine Sorgen machen
Auch im Weicheringer Weiher dürften noch ein paar Waller leben, 2023 war ein 2,20 Meter langer Fisch gefangen worden. Badegäste müssten sich keine Sorgen machen, betont der Vereinsvorsitzende Wolfgang Bachhuber, „er greift nachweislich keine Menschen an.“ Mit seinem kleinen Terrier würde er allerdings „nicht im Weicheringer Weiher schwimmen gehen.“ Auch in der Donau, besonders aus den Stauseen Bittenbrunn und Bertoldsheim ziehen Fischer regelmäßig große Waller heraus.
Der Waller hat weder Schonzeit noch Schonmaß in Bayern, viele Fischereivereine setzen auf eine Entnahmepflicht. Das heißt, gefangene Waller müssen in jedem Fall mitgenommen und verwertet werden. Steigende Wassertemperaturen und starke Vermehrung lassen den Bestand an Welsen im heimischen Süßwasser weiter anwachsen. Im Sinne der Artenvielfalt ist die starke Verbreitung nicht erwünscht, denn sie drängt andere Fischarten zurück. Gefräßige Welse in kleinen Gewässern lassen vom Fischbestand nicht viel übrig.
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