Sie ist eine Institution im Kulturleben der Stadt Neuburg: Seit 56 Jahren bringt die Neuburger Kammeroper ausgewählte Barockopern auf die Bühne im Stadttheater, die noch nie oder nur sehr selten aufgeführt wurden. Doch 2025 wird das Team um das Ehepaar Horst und Annette Vladar zum letzten Mal eine Produktion der Kammeroper planen. Einerseits, weil die Stadt nur noch alle zwei Jahre Zuschüsse für die Oper bewilligen würde und andererseits, weil es sich um eine sehr zeitintensive Arbeit handelt, welche das Ehepaar Vladar angesichts seines hohen Alters nicht mehr ohne weiteres stemmen kann.
Neuburger Kammeroper: Letzte Produktion im Sommer 2025
Für die finale 57. Produktion, die im kommenden Jahr am letzten Juli-Wochenende und am ersten August-Wochenende aufgeführt werden soll, hat der Neuburger Stadtrat am Dienstagabend einen Zuschuss von 62.500 Euro beschlossen. Die Voraussetzung ist allerdings, dass auch die Eintrittspreise für die Kammeroper in jeder Kategorie um jeweils zehn Euro angehoben werden. Gerade um diese Bedingung hatte sich zuvor im Gremium eine Diskussion entsponnen.
Grünen-Stadträtin Nina Vogel argumentierte, die Stehplätze machten mit sieben Euro Eintritt den geringsten Betrag in den Finanzen der Neuburger Kammeroper aus: „Ich wäre dafür, diesen niedrigsten Preis beizubehalten, um viele Menschen in die Kammeroper zu ziehen.“ Kulturreferentin Gabriele Kaps (CSU) zeigte sich von der Idee angetan und appellierte an den Stadtrat, die Kammeroper noch ein letztes Mal finanziell zu unterstützen: „Wir sprechen hier von einem Neuburger Kulturpreisträger. Es muss nicht sein, dass sich dieser sang- und klanglos verabschiedet.“
Stadtrat beschließt Zuschuss für Kammeroper – Tickets werden zehn Euro teurer
Auch WIND-Stadtrat Frank Thonig fand Gefallen an der Idee, die Stehplatz-Preise nicht zu stark zu erhöhen und schlug vor, sie nur moderat um drei Euro auf zehn Euro zu verteuern. Einen ganz anderen Standpunkt hatte dazu Doris Stöckl (CSU): „Die Tickets um zehn Euro zu erhöhen, das können wir machen. In München und anderswo sind die Eintrittspreise noch viel teurer.“ In der Abstimmung des Stadtrats fiel schließlich mit 16:11 Stimmen der Beschluss, die Kammeroper nur mit den 62.500 Euro zu fördern, wenn die Karten aller Kategorien um zehn Euro angehoben werden.
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