Es sind keine ungewöhnlichen Anträge für den Neuburger Verkehrsausschuss: Anwohner verschiedener Wohngebiete wünschen sich eine Geschwindigkeitsbegrenzung in ihren Straßen. Meist gilt dort noch die Maximalgeschwindigkeit von 50 Km/h, gewünscht wird eine Zone 30. Zwei Anträge zum Thema Verkehrsberuhigung aus dem Ortsteil Zell und von Bewohnern des Oberen und Unteren Brandl lagen dem Verkehrsausschuss in seiner jüngsten Sitzung vor.
Stadtrat Roland Habermeier setzte sich für das Anliegen der Zeller Bürger ein. In dem Neuburger Ortsteil war erst im April 2024 in zahlreichen Straßen die Höchstgeschwindigkeit von 30 Km/h eingeführt worden. Nun baten Anwohner der Straße „Am Kreut“ und der Rosinger Straße um eine Erweiterung auch vor ihrer Haustür. Wie Habermeier sagte, sei das Schild, das jetzt hinter der Abzweigung der Straße „Am Kreut“ angebracht ist, schlecht einsehbar. „Wenn man das um 20 Meter versetzen würde, wären die restlichen Anwohner auch in der Zone 30 und man könnte das Schild zudem besser sehen“, so der Stadtrat.
Davon, das Schiild nach so kurzer Zeit zu versetzen, war Verkehrsreferent Bernhard Pfahler (Freie Wähler) wenig begeistert: „Das haben wir im April schon schwer diskutiert, ich sehe es nicht notwendig, da jetzt schon wieder etwas zu verändern.“ Auch die Leiterin des Ordnungsamtes Birgit Peter-Fest sprach sich im Namen der Verwaltung gegen die Änderung aus. Wenn das Schild in den nördlichen Teil der Straße „Am Kreut“ versetzt wird, werde die Zone 30 automatisch auch in Richtung Osten ausgeweitet, was eine neue „Rechts-Vor-Links“ Regelung am Kreuzungsbereich mit der Straße „Am Zeller See“ bedeuten würde.
Im Neuburger Stadtteil Zell wird die Zone 30 ausgeweitet
Nina Vogel (Die Grünen) sprach sich trotzdem für das Anliegen der Anwohner aus, „wenn sich die Bürger das selbst wünschen, sollten wir das auch machen“. Mit 9:4 Stimmen entschied sich das Gremium dafür, die Zone 30 „Am Kreut“ zu erweitern. Anders sah dies bei der Rosinger Straße aus. Da dort auch eine Buslinie verläuft, bei der sich die Abfahrtszeiten durch eine Zone 30 verändern würden, wurde die Anpassung der Höchstgeschwindigkeit an dieser Stelle abgelehnt.
Ebenfalls einen negativen Bescheid enthielt das Anliegen der Bürger am Oberen und Unteren Brandl. Einige Anwohner dort bemängeln, dass während der Freibadsaison zahlreiche Autos zu schnell fahren. Weil vor Ort eh schon Zone 30 gilt, wünschte man sich nun zusätzliche Bodenschwellen, die Raser einbremsen sollen.
Laut Peter-Fest habe eine Messung jedoch ergeben, dass sich rund 85 Prozent aller Autofahrer an die Geschwindigkeit halten, „ein Einschreiten ist daher aus der Sicht der Verwaltung nicht nötig“. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling gab zu bedenken, dass das subjektive Empfinden der Anwohner sich oft nicht mit den messbaren Zahlen decke. Mit 8:5 Stimmen votierte das Gremium dafür, die Situation am Oberen und Unteren Brandl so zu belassen, wie sie ist.
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