Ein kaputter Zauberstab und vier fast unbezwingbare Berge: Für Zauberer Schnitzel geht es in seinem dritten Abenteuer in luftige Höhen. Der gemütliche Protagonist aus dem kleinen Dorf Knedlhausen an der Soß wird von seinen Schöpfern Kerstin und Sepp Egerer in dem neusten Hörspiel „Zauberer Schnitzel im Gipfelglück“ zum Wandern geschickt. Doch kein entspannter Ausflug zieht den Zauberer an die frische Luft, sondern ein ärgerliches Missgeschick. Wer wissen möchte, warum der liebenswerte Schnitzel diesmal sogar auf eine wahre Bergsteiger-Legende trifft, kann jetzt schon eine der insgesamt 500 CDs vom dritten Schnitzel-Abenteuer bestellen – in rund einer Woche sollen die pressfrischen Werke dann ausgeliefert werden.
Auch für drittes Hörspiel haben sich Egerers aus Neuburg etwas Besonderes ausgedacht
So idyllisch und überschaubar das kleine Knedlhausen an der Soß auf den ersten Blick auch wirken mag, in dem 35-Seelen Dorf aus der Feder der Egerers wird es nie langweilig. Da rührt man als hauseigener Zauberer der Gemeinde ganz gemütlich mit seinem Zauberstab das Essen um, und schon ist es passiert: Das wichtigste aller Zauberwerkzeuge bricht in der Mitte entzwei. „Dem Schnitzel ist das Zaubern ja gar nicht so wichtig, aber ganz ohne Zauberstab geht es dann natürlich auch nicht“, sagt Kerstin Egerer. Was also tun, wenn man nicht mal ratzfatz in die Winkelgasse a la Harry Potter spazieren und sich einen neuen Stab aussuchen kann? Für den tapferen Schnitzel steht außer Frage: Er macht sich seinen neuen Zauberstab einfach selbst; und welch anderes Holz wäre dafür besser geeignet, als ein gutes Stück vom Zaubernussbaum?
Zauberer Schnitzel hat Glück, den seltenen Strauch gibt es neben Australien und Asien auch noch auf den vier Bergen, die majestätisch neben Knedlhausen in den Himmel ragen. Doch wie es der Zufall will, macht sich nicht nur Schnitzel auf den Weg in die schwindelerregenden Höhen, auch die Bergsteigerlegende Reinhold Messmer will die Knedlhausener Gipfel bezwingen. „Eigentlich wollten wir ja den richtigen Herrn Messner für unser Hörspiel gewinnen“, verrät Sepp Egerer. Der berühmte Bergsteiger war als Sprecher für die Rolle vorgesehen, geklappt hat es mit der Umsetzung leider nicht.
Natürlich haben sich die Egerers trotzdem etwas Besonderes für ihr drittes Hörspiel um Zauberer Schnitzel ausgedacht. Im Vorfeld konnten sich Liebhaber der Schnitzel-Reihe für einen Gastauftritt bewerben: Weil die Knedlhausener jetzt sogar einen eigenen Radiosender haben, durfte Rüdiger Königshaus seine Stimme einem Hörer leihen, der beim Radio Knedlhausen einmal durchklingelt. Und was wäre so ein richtiger Radiosender schon ohne die Möglichkeit, Grüße zu versenden? Auch für diese kleinen Einspieler konnten alte und junge Schnitzel-Fans Grüße an ihre Lieben schicken, die Sepp und Kerstin Egerer dann in das Hörspiel mit eingebaut haben.
Neuburger Künstlerpaar hat viele Ideen im Kopf - wird Serie fortgesetzt?
So wird der fiktive Ort immer lebendiger und man fragt sich, wie das Neuburger Künstlerpaar diese kleine Welt an der Soß überhaupt so bunt und lebendig entstehen lassen kann. „Wir leben ja gedanklich schon fast in Knedlhausen“, meint Sepp Egerer strahlend. Da sei es ein Leichtes, die Charaktere immer weiter zu vertiefen und neue Abenteuer um den Zauberer Schnitzel, den Wachtmeister, den Bürgermeister oder den gar nicht so bösen Bösewicht Baron von Kettlitz zu erfinden.
Mit diesen vielen Ideen im Kopf, steht es für die Egerers außer Frage, die Serie fortzuführen. Einmal im Quartal soll eine neue Folge entstehen, die schnelle Umsetzung verdanken sie auch Daniel Komarek, in dessen Eierschachtl-Studios die Schnitzel-Hörspiele aufgenommen werden. „Gerade ist es unser einziges Projekt, durch Corona kam überhaupt erst die Idee mit den Hörspielen“, sagt das Künstlerpaar. Eigentlich wären sie nämlich gerade auf Tour und hätten ihren normalen Spielbetrieb. Aufgrund der Beschränkungen ist nichts mehr möglich. „Jede Terminabsage ist eine emotionale Niederlage“, sind sich die Künstler einig. Vor allem vermissen sie den Kontakt zu ihrem Publikum.
Dass dies auf Gegenseitigkeit beruht, merken die Egerers an der großen Unterstützung, die sie während des Lockdowns erfahren. „Während die staatlichen Hilfen eher ein bürokratischer Urwald sind, berührt uns die Hilfe der Neuburger Bürger. Sie senden uns Unterstützung und zeigen sich sehr solidarisch“, zeigt sich das Künstlerpaar dankbar. „Da haben wir manchmal schon Tränen in den Augen, wie die Leute in der schwierigen Zeit zusammenrücken.“ Die fehlende Planungssicherheit belastet die Egerers ebenso wie zahlreiche andere Kulturschaffende aus der Region. „Wir hoffen jetzt auf die wärmeren Monate, wo man wieder draußen spielen kann“, zeigt sich Kerstin Egerer optimistisch. „Wir wären jederzeit spielbereit, sobald wir dürfen, können wir loslegen.“
Großprojekt von Kerstin und Sepp Egerer: Aus Hörspiel einen Film machen
Bis es soweit ist, bleibt den Egerers ihr Zauberer Schnitzel und für den liegt sogar noch ein großes Projekt in der Schublade. „Wir wollen aus dem Hörspiel einen Film machen, gerade sind wir auf der Suche nach geeigneten Drehplätzen“, sagt Sepp Egerer. Eine Hütte für den Zauberer sei sogar schon gefunden und ein Krämerladen für die Frau Schladminger schon im Gespräch.
Apropos Frau Schladminger, würde die denn auch Sepp Egerer selbst spielen, wo er sie doch auch im Hörspiel spricht? Natürlich, sagt dieser strahlend, immerhin sei sie seine Lieblingsrolle! Und daher selbstverständlich auch wieder im dritten Hörspiel „Zauberer Schnitzel im Gipfelglück“ mit dabei. Bestellt werden kann das neue Abenteuer unter der Telefonnummer 08431/4325022 oder über die Facebook-Seite sowie die Homepage der Egerers.
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