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Neuburg: Wohnen: Stadt plant die ersten Tiny-Houses in Neuburg

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Wohnen: Stadt plant die ersten Tiny-Houses in Neuburg

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    Platz ist in der kleinsten Hütte: Ein Tiny-House wie zum Beispiel dieses bietet im Grunde vieles, was auch ein Einfamilienhaus bietet – nur im Kleinstformat.
    Platz ist in der kleinsten Hütte: Ein Tiny-House wie zum Beispiel dieses bietet im Grunde vieles, was auch ein Einfamilienhaus bietet – nur im Kleinstformat. Foto: Pio Mars
    Der Wohnbereich mit der Küche im Anschluss.
    Der Wohnbereich mit der Küche im Anschluss. Foto: Pio Mars

    Im Anschluss an die Stadtwerke und das neue Kinderhaus wird an der Heinrichsheimstraße in zweiter Reihe ein neues Wohnbaugebiet entstehen. Neben Einzel-, Doppel- und Zweifamilienhäuser mit zwei Hauptwohnungen sind auch drei kleine, so genannte Tiny-Houses geplant. Es werden die ersten in Neuburg sein.

    Die Idee für diese Minihäuser, die nicht mehr als 55 Quadratmeter Grundfläche haben dürfen, ist aus der Not geboren. Der städtische Grundstücksanteil auf dem neuen Wohnbaugebiet ist recht klein – und nicht zuletzt wegen des Zuschnitts ungeeignet für ein normales Einzelhaus. Doch bevor man gar nichts macht hat sich Gertrud Huis aus dem städtischen Bauamt eine zeitgemäße Lösung einfallen lassen. Auf der städtischen Parzelle sollen drei so genannte Tiny-Houses mit Grundstücksgrößen von 160, 172 und 176 Quadratmeter Platz finden. Eine Wandhöhe von fünfeinhalb und eine Firsthöhe von sechs Meter erlaubt in den Häusern auch ein kleines Obergeschoss.

    Genächtigt wird im Doppelbett unter dem Dach.
    Genächtigt wird im Doppelbett unter dem Dach.

    Im Fall der Minihäuser könnten bei der Vergabe der Grundstücke – anders als bei den anderen, größeren sechs, sieben Grundstücken im Neubaugebiet – die normal üblichen städtischen Sozialkriterien nicht greifen. Denn, wie Gertrud Huis im Gespräch mit der Neuburger Rundschau erklärt, wären die Häuser ja nicht für Familien mit Kindern, sondern vielmehr für Singles oder kinderlose Paare geeignet. Eine junge Frau, die von den Plänen erfahren hatte, habe, so Huis, bereits Interesse gezeigt, sich dann aber doch noch einmal anders orientiert. Die kleinen Unterkünfte stehen im Normalfall auf Rädern und sind dementsprechend sehr mobil. Im Neubaugebiet in Heinrichsheim sollten die drei Tiny-Houses allerdings auf einen festen Untergrund stehen, so die Vorstellung der Sachbearbeiterin.

    Der Nasszellenbereich mit Waschbecken und Dusche im Hintergrund.
    Der Nasszellenbereich mit Waschbecken und Dusche im Hintergrund.

    Ein Baugebiet mit Tiny-Houses wurde Ende vergangenen Jahres im Rennertshofener Ortsteil Hütting auf den Weg gebracht. Dort hat der Marktgemeinderat 20 Parzellen für die mobilen Kleinhäuser genehmigt, die als Dauerwohnung, aber auch als Ferienhäuser genutzt werden können. Eine ganz andere Nutzung hatte die Gemeinde Karlshuld im Sinn, als ebenfalls Ende 2020 der Beschluss im Gemeinderat fiel, zwei gebrauchte Tiny-Houses zu kaufen. Das eine soll für Mitarbeiter des Bauhofs als Umkleide und Dusche aufgestellt werden. Außerdem ist das Haus auf Rädern mit einer kleinen Küche und einem kleinen Büroplatz ausgestattet. Das zweite soll für den Übergang als Art Büro für eine Gemeinschaftswerkstatt dienen. Sobald wieder jemand Obdach benötige, könnten die Mini-Häuser auch als Obdachlosenunterkunft genutzt werden, so die Vorstellung in der Gemeinde.

    In der Sitzung des Bauausschusses gab es am Mittwoch im Neuburger Kolpinghaus einstimmige Zustimmung für die Planung, „die wir schon lange in der Pipeline haben und endlich umsetzen können“, sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Neben der insgesamt „runden Sache und der schönen Idee mit den Tiny-Houses“ (Stadträtin Gabriele Kaps, CSU), war aus allen Redebeiträgen das große Lob für eine Entscheidung zu vernehmen, die Gertrud Huis in die Planung mit eingearbeitet hat. Nämlich das Verbot, auf den Grundstücken Stein- oder Schottergärten anzulegen. „Sie haben da viel Hirnschmalz reingelegt und das Beste ist, dass sie die Steinwüsten der Vergangenheit angehören lassen“, lobte etwa Grünen-Stadtrat Norbert Mages.

    Im neuen Wohnbaugebiet in Heinrichsheim West können auf 28 bis 32 (bei Doppelhausbebauung) Bauparzellen maximal 53 Wohneinheiten entstehen. Die Grundstücksgrößen betragen für Einzelhäuser im Schnitt rund 500 Quadratmeter, bei einer Doppelhaushälfte liegen sie zwischen 300 und 400 Quadratmeter. Während bei den „normalen“ Häusern Sattel-, Walm-. oder Zeltdach zugelassen sind, können die Tiny-Houses Bogen-, Pult- oder Flachdächer haben.

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