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Neuburg: Wirtschaftsjunioren diskutieren mit Weigert: Wie die Innenstadt beleben?

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Wirtschaftsjunioren diskutieren mit Weigert: Wie die Innenstadt beleben?

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    Unter anderem über die Frage, wie ein Sterben der Innenstädte verhindert werden kann, ging es den Wirtschaftsjunioren.
    Unter anderem über die Frage, wie ein Sterben der Innenstädte verhindert werden kann, ging es den Wirtschaftsjunioren. Foto: Ankner (Archiv)

    Wie kann verhindert werden, dass Innenstädte aussterben? Wie kann die digitalen Transformation optimiert werden? Was kann die Regierung tun, um vor allem mittelständische, regionale Unternehmen in der Krise effektiver zu unterstützen? Die Neuburger Wirtschaftsjunioren hatten so einiges an Fragen gesammelt für ihre Diskussion mit Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert.

    Isabella Ledl (r.) ist Vorstandssprecherin der Wirtschaftsjunioren. Liza Heindl ist Stellvertreterin.
    Isabella Ledl (r.) ist Vorstandssprecherin der Wirtschaftsjunioren. Liza Heindl ist Stellvertreterin. Foto: Manfred Dittenhofer

    Dabei ging es aber nicht nur um einen lockeren Austausch: „Wir hoffen, dass Sie Worten auch Taten folgen lassen“, sagte Vorstandssprecherin Isabella Ledl vom gleichnamigen Rollladenunternehmen in Königsmoos gleich zu Beginn des Gesprächs, an dem etwa 20 Junioren teilnahmen. Kritik kam von den Jungunternehmern unter anderem zum Digitalbonus Bayern. Der Freistaat will dadurch Investitionen kleiner und mittelständischer Unternehmen in die Digitalisierung fördern. „Wenn das dann aber mehr als acht Monate Verwaltungsaufwand bedeutet, ist das der visionären Schiene nicht zuträglich“, stellte Ledl enttäuscht fest. Weigert war sich mit der Runde einig, dass beim „Fleckerlteppich Glasfaser“ noch Nachholbedarf besteht – für ihn ein klarer Fall von Marktversagen. Er fordert deswegen: „Wenn neue Kabel verlegt werden, dann Glasfaser.“

    Roland Weigert
    Roland Weigert Foto: privat

    Natürlich war auch die Coronakrise ein Thema, über das diskutiert wurde. „Warum bleiben beispielsweise Autohäuser trotz perfekter Konzepte zur Kontaktnachverfolgung geschlossen?“, wollte Christian Leinfelder vom gleichnamigen Metallbauunternehmen in Neuburg wissen. Vom Staatssekretär gab es Zuspruch. „Der Handel ist nicht Treiber der Infektionen. Wir können uns aber als Wirtschaftsministerium hier nicht durchsetzen. Uns wird immer der Profit unterstellt und nicht das Leben.“ Weigert warb für die No-Covid Strategie, bei der „Grüne Zonen“ mit Inzidenzwerten nahe Null eine weitestgehende Rückkehr zur Normalität ermöglichen sollen. Es käme laut ihm dann zu einem „Wettbewerb des Verhaltens“.

    Neben Corona ging es den Jungunternehmern auch um Rohstoffknappheit und Digitalisierung

    Von der Pandemie stark getroffen waren neben dem Gastgewerbe auch Dienstleistungen und der Handel. Das hat die Problematik der sterbenden Innenstädte vielerorts noch einmal verschärft. Auch in Neuburg sind Geschäfte dem Lockdown zum Opfer gefallen, so zum Beispiel „C&F Moden“ in der Färberstraße. Wie Innenstädte belebt werden können, ist auch ein Thema, das die Wirtschaftsjunioren beschäftigt. Hier verwies Weigert auf die unterschiedlichen Möglichkeiten der staatlichen Förderung: „Der Staat kann das Geld bringen aber das entscheidende sind die Ideen der Unternehmer.“ Metallbauer Leinfelder bemängelte, die zunehmenden Schwierigkeiten, international Rohstoffe zu beschaffen: „Gerade kleinere Unternehmen tun sich da momentan sehr schwer.“ Hier gab sich der Wirtschaftssekretär zurückhaltend: „Das ist Markt.“ Er gestand zwar zu, dass die bayerische Wirtschaft stark von Absatzmärkten abhängig ist, „wir sollen aber jetzt nicht mit protektionistischen Maßnahmen anfangen, in den globalen Beschaffungsmarkt einzugreifen.“ Er beobachte „eh schon ein zunehmendes Maß an Planwirtschaft und Regulierung“.

    Die Wirtschaftsjunioren Neuburg wollen sich noch einmal mit Roland Weigert treffen

    Weil auch nach zweistündiger Diskussion noch Fragen offen waren, wird es vermutlich noch eine weitere Diskussionsrunde geben. Als nächstes planen die Wirtschaftsjunioren ein Event, bei dem Mitglieder ihre Produkte live präsentieren und testen lassen können.

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