Neuburg

Von Afrika bis nach New York: Neuburger Stadtkapelle gibt gelungenes Konzert

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    Das Konzert der Stadtkapelle zeigte erneut das hohe Niveau des Ensembles.
    Das Konzert der Stadtkapelle zeigte erneut das hohe Niveau des Ensembles. Foto: Andreas Edler

    Von Afrika über New York bis ins Weltall – bei ihrem Frühjahrskonzert hat die Neuburger Stadtkapelle das Publikum in zwei Stunden rund um die Welt der Blasmusik und darüber hinaus geführt. Ein Konzert auch im Zeichen eines besonderen Jubiläums – denn Stadtkapellmeister Alexander Haninger steht seit 35 Jahren am Dirigentenpult und hat in dieser Zeit seine Musikerinnen und Musiker zu einem außergewöhnlichen Klangkörper geformt. Für diese Leistung ist der 58-Jährige vor Publikum auch mit einer Ehrennadel und einer Urkunde vom Bayerischen Blasmusikverband ausgezeichnet worden.

    Wenn viele andere Blaskapellen vielleicht Nachwuchssorgen haben, bei den Neuburger gibt es keine Anzeichen dafür. Rund 50 Nachwuchstalente spielten zum Auftakt des großen Konzertabends unter ihren beiden Dirigenten Fabian Mnich und Hildegard Kriner. Während die Polka „Sorgenbrecher“ zu Beginn vielleicht noch ein bisschen bei Intonation und Rhythmus ruckelte, entführte das Stück „Serengeti“ mit wunderbar gespielten Melodien in die traumhaften Weiten Afrikas. Höhepunkt für viele Filmfreunde dann „The magic of Harry Potter“ mit dem die Jugendkapelle Auszüge aus allen acht Hollywoodhits gekonnt zum Besten gab. Vor allem diese beiden Stücke bewiesen, dass hier in Neuburg erstklassige Nachwuchsarbeit geleistet wird.

    Seit 35 Jahren ist Alexander Haninger Dirigent bei der Stadtkapelle. Dafür wurde er geehrt: (von links) Sebastian Langwieser, Dominik Bockelt, Alexander Haninger, Tobias Wetzel und Oberbürgermeister Bernhard Gmehling.
    Seit 35 Jahren ist Alexander Haninger Dirigent bei der Stadtkapelle. Dafür wurde er geehrt: (von links) Sebastian Langwieser, Dominik Bockelt, Alexander Haninger, Tobias Wetzel und Oberbürgermeister Bernhard Gmehling. Foto: Andreas Edler

    Bei den „Großen“ führte Posaunist und Blasmusiktausendsassa Josef Kretzmann mit viel Fachkenntnis und Liebe zur Musik durch das Programm. Überraschenderweise waren dieses Mal die Tieftöner der Kapelle die Stars des Abends. Bei traditioneller Blasmusik eher für die Abteilung „Hum-ta-ta“ verantwortlich, durften vor allem die Tubisten am „Instrument des Jahres 2024“ beim Konzertmarsch „Them Basses“ zeigen, welche Eleganz und Klangfülle in ihnen steckt. Ähnlich ging es auch den Posaunen, die ihre große „Trombone Show“ abgezogen haben und sich im vierstimmigen Satz ein erstklassiges „Duell“ mit dem kompletten Orchester lieferten.

    Neuburger Stadtkapelle brilliert bei Frühjahrskonzert

    Ihre Vielseitigkeit hat die Neuburger Stadtkapelle aber auch bei zwei anderen Stücken unter Beweis gestellt. Die Olympiahymne für den amerikanischen TV-Sender NBC für die Spiele 1988 - von niemand geringerem komponiert als von Filmmusiklegende John Williams - interpretierten die Musikerinnen und Musiker mit großen Bögen und Genuss an den voluminösen Klängen. Dann wieder ab ins Swingin' New York des Jahres 1939 mit einem der größten Bigband-Hits aller Zeiten: „In the mood“ in der Version von Glenn Miller. Ein Renner beim Publikum, aber auch bei den 70 Musizierenden, die viel Feuer, Dynamik und präzisen Rhythmus an den Tag legten.

    Das absolute Highlight des Abends war allerdings ein Werk, das man eher in einem Klassikevent vermutet als bei einem Blasmusikkonzert: Ravels Bolero. Hut ab vor Schlagzeuger Dominik Bockelt, der diesen Rhythmus 15 Minuten wie ein Uhrwerk durchhielt und so die Grundlage für die zahlreichen Solisten legte. Die reichten dann die Melodie von Oboe, zu Klarinette, zu Flöte, zu Saxofon und weiter durch das Orchester, bauten die Spannung mehr und mehr auf, zündeten durch die fantastisch eingesetzte Dynamik ein musikalisches Feuerwerk. Chapeau an alle Beteiligten für den Mut, diese Herausforderung anzunehmen und mit so viel Herzblut und noch mehr Können auch umzusetzen.

    Mit dem Astronautenmarsch als Zugabe endete ein abwechslungsreicher Konzertabend in der Parkhalle – da waren die über 500 Zuschauer bereits im musikalischen 7. Himmel und feierten die beiden Orchester und ihre drei Dirigenten mit frenetischem Applaus und Standing Ovations. 

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