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Trikots, Bier und Currywurst: Die EM kurbelt auch die Neuburger Wirtschaft an
![Fußballfans kurbeln auch in Neuburg die Wirtschaft an. Egal ob durch Besucher der heimischen Gastronomen fürs Public Viewing oder durch den Kauf von Fanartikeln. Fußballfans kurbeln auch in Neuburg die Wirtschaft an. Egal ob durch Besucher der heimischen Gastronomen fürs Public Viewing oder durch den Kauf von Fanartikeln.](https://www.augsburger-allgemeine.de/resources/1715673836705-1/ver1-0/img/placeholder/16x9.png)
Das nächste EM-Spiel der deutschen Nationalmannschaft steht bevor. Gastronomen, Getränkehändler und Sportgeschäfte profitieren von dem Großereignis.
Auf in die nächste Runde! Wenn am Freitag die deutsche Nationalmannschaft das Viertelfinale der Europameisterschaft bestreitet, bringen sich auch wieder zahlreiche Neuburger in Position. Nicht nur Fans werden in das passende Outfit schlüpfen, auch Gastronomen und Händler bereiten sich auf Kunden und Gäste vor. Denn das internationale Sportevent treibt auch in Neuburg die Verkaufszahlen nach oben. Vor allem, wenn es um die Gastronomie, Getränke und Sportartikel geht.
"Unsere Kühlräume sind leer", sagt beispielsweise Markus Schwierz von der Neuburger Getränkefirma Marx. Er komme kaum noch nach, seine Getränke zu bestellen. Die Europameisterschaft merkt der Getränkelieferant deutlich, vor allem, wenn es um Alkoholisches geht. Besonders Bier werde von Gastronomen, aber auch von Privatpersonen in großen Mengen geordert. "Wir brauchen die doppelte Menge an Fässern", zieht Schwierz Bilanz, "jetzt drücken wir natürlich die Daumen, dass unsere Mannschaft erfolgreich bleibt." Denn gerade das Public Viewing ziehe im Moment viele Fans und damit auch Kunden an.
Im Hertlein in Neuburg werden die EM-Spiele auf mehreren Bildschirmen übertragen
Das spürt auch Hertlein-Betreiber Sebastian Bollinger ganz deutlich - und zwar schon vom ersten Fußballspiel des Wettbewerbs an. Seinen Biergarten hat er mit der "Hertlein-Arena" EM-tauglich gemacht und sich auf die Veranstaltung spezialisiert, wie er selbst sagt. Soll heißen, dass die Spiele gleich auf mehreren Fernsehern und einer Leinwand übertragen werden, schließlich soll jeder Gast einen möglichst guten Blick auf die Bildschirme haben.
Weil der Andrang so groß geworden ist, nimmt das Hertlein keine telefonischen Bestellungen mehr für die Spieltage an. Wer zum Public Viewing kommen möchte, muss online reservieren. Und das am besten schon Tage vorher. "Wir sind jetzt schon wieder fast ausgebucht für das Spiel am Freitag", freut sich Bollinger. Zwar sei es schade, dass er einigen Gästen eine Absage erteilen muss, aber der kleine Biergarten habe eben nur einen begrenzten Platz. "Beim letzten Spiel hätte ich meine Plätze vierfach vergeben können", so Bollinger.
Bei seiner Karte hat er sich während der EM auf eine kleine Auswahl beschränkt. Neben Currywurst und Pommes gibt es vor allem Pinsa, "das wollen wir in der Stadt nun richtig bekannt machen", so der Hertlein-Chef. Nach den Spielen werden die Fans per Online-Feedback nach ihrer Meinung gefragt. Denn so enorm, wie der Andrang diesmal ist, könnte sich Bollinger vorstellen, beim nächsten Sportevent sein Angebot sogar noch auszubauen.
Ähnlich sieht es bei Pfafflinger-Wirt Anis Chaalali aus. Auch bei ihm ist ein spontaner Besuch an den Spieltagen kaum noch möglich - vor allem, wenn ein Platz im Biergarten gewünscht ist. Chaalali hat sich für mehrere Möglichkeiten entschieden, wie Gäste bei ihm in den Fußballgenuss kommen: am Fernseher im Biergarten oder in der Summer-Lounge in der Markthalle. "Wer regulär essen möchte, kommt eher in den Biergarten, andere Gäste, denen Snacks und Getränke reichen, sind eher in der Lounge", weiß Chaalali. So oder so seien die Plätze schon tagelang vor den Spielen der deutschen Mannschaft ausgebucht.
Sollte Deutschland bei der EM ins Halbfinale oder sogar ins Finale kommen, will der Pfafflinger-Wirt seine Gäste überraschen. Bereits jetzt feile er an Ideen, wie er in der Endphase den Besuch noch attraktiver gestalten kann. Ob er diese Überraschungen umsetzen wird, "liegt jetzt am Erfolg unserer Mannschaft", so Chaalali.
Fanartikel sind in Neuburg zum Teil bereits ausverkauft
Bei dem sportlichen Erfolg wundert es nicht, dass die Fans auch modisch ihre Begeisterung für die deutsche Mannschaft zeigen wollen. Doch beim Kauf von Trikots, Aufwärmshirts oder ähnlichen Artikeln gibt es ein Problem: Die Fanartikel sind vielerorts ausverkauft. Bei Intersport Dünstl in Neuburg etwa hängt aktuell nur noch ein Trikot in Größe S im Laden. "Die Nachfrage ist sehr groß", berichtet Juniorchef Max Dünstl. Nachschub sei aktuell kaum zu bekommen. "Nicht lieferbar" heiße es von Hersteller Adidas. Vergangene Woche habe er noch eine Nachbestellung in Auftrag geben können, allerdings sei die Ware bisher nicht eingetroffen. Dass der Engpass vorhanden ist, ist für ihn nachvollziehbar: "Deutschland hätte theoretisch ausscheiden können, dann wird deutlich weniger verkauft."
Während vielerorts die pinken Auswärtstrikots des DFB-Teams ein Verkaufsschlager sind, gingen bei Intersport Dünstl die traditionellen weißen Jerseys häufiger über den Ladentisch. Insgesamt ist Max Dünstl mit dem Absatz während der EM sehr zufrieden. Auch Schals, Caps oder EM-Bälle würden gut verkauft. Wesentlich geringer ist das Interesse hingegen an Artikeln anderer Länder. Neben denen der deutschen Nationalmannschaft bietet das Geschäft wegen geringer Nachfrage lediglich noch Trikots von Italien an.
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