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Neuburg: Stadtwache wird Teil des Verkehrsvereins: Was heißt das für das Schloßfest?

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Stadtwache wird Teil des Verkehrsvereins: Was heißt das für das Schloßfest?

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    Die Stadtwache ist eines der Aushängeschilder des Neuburger Schloßfests. Sie sorgt mit der Einsatztruppe nicht nur für Sicherheit, sondern kümmert sich auch um die Einnahme des Wegezolls sowie den Einlass.
    Die Stadtwache ist eines der Aushängeschilder des Neuburger Schloßfests. Sie sorgt mit der Einsatztruppe nicht nur für Sicherheit, sondern kümmert sich auch um die Einnahme des Wegezolls sowie den Einlass. Foto: Katrin Kretzmann (Archiv)

    Wenn es um blau-rote Strumpfhosen, schwarze Helme und Hellebarden geht, weiß jeder Neuburger sofort, von wem die Rede ist. Es sind die Markenzeichen der Stadtwache, eines der Aushängeschilder des Neuburger Schloßfests. Neben der Verantwortung für die Sicherheit mitsamt Einsatztruppe bewacht sie die Eingänge zur Oberen Altstadt und kassiert zusammen mit den Marketenderinnen den Wegezoll. Als eine der wenigen Gruppierungen war die Stadtwache bislang autark vom Verkehrsverein, regelte ihre Aufgaben eigenständig. Damit ist nun Schluss – und das könnte Konsequenzen haben, sowohl für das Renaissance-Spektakel an sich als auch für die Mitwirkenden. 

    "Die Stadtwache wird auf neue Beine gestellt", heißt es in einer Whatsapp-Nachricht, die Stadthauptmann Andreas Nugel an die Mitwirkenden vor ein paar Tagen verschickte. Das bedeute wiederum, dass die Stadtwache als Untergruppe direkt an den Verkehrsverein, der das Neuburger Schloßfest in seiner Gesamtheit ausrichtet, gekoppelt werde. "Im Großen und Ganzen bleibt alles beim Alten, es sind weiterhin alle herzlich eingeladen", schreibt Nugel weiter.

    All das bestätigt auch Verkehrsvereins-Vorsitzender Friedhelm Lahn, "die Stadtwache wird künftig dem Verkehrsverein angehören". Diese Entscheidung resultiert aus einem Seminar des Verkehrsvereins Ende März. "Wir haben dort viel besprochen, darunter auch einige Dinge, die uns teils seit Jahren schwer im Magen liegen", so

    Schloßfest-Stadtwache gehört künftig zum Verkehrsverein

    Wie der Vorsitzende erklärt, besteht seit Jahren zwischen dem Verkehrsverein und dem Verein Stadtwache ein Vertrag. Mit diesem wiederum beauftragt der Verkehrsverein die Stadtwache damit, den gesamten Ordnungsdienst mitsamt Einsatztruppe für die Sicherheit des Schloßfests zu stellen, die Bewachung der Eingänge zur Oberen Altstadt und die Einnahme des Wegezolls mitsamt Abrechnung der Hauptkasse zu übernehmen. Das habe bislang auch wunderbar funktioniert. "Allerdings gab es mit dem ein oder anderen immer wieder mal Probleme", so Lahn. Und darüber hinaus wolle man künftig "Herr des Geschehens sein". Die Stadtwache, die seit jeher stark von den Mitgliedern des Neuburger Stammes der Pfadfinder geprägt ist, sei zudem essenziell für die Sicherheit des Renaissance-Fests "und angesichts dessen sollte die Wache einfach beim Verkehrsverein als Ausrichter des Schloßfests integriert sein".

    Doch welche Konsequenzen könnte all das nun für das Schloßfest haben? Zwar betont Lahn, dass alles grundsätzlich beim Alten bleibe, so wie es auch Stadthauptmann Nugel in seiner Nachricht geschrieben hat. Dennoch könnten sich Änderungen ergeben. "Sollten jetzt Leute abspringen, weil sie mit den neuen Regelungen nicht einverstanden sind, und wir am Ende zu wenig Mitwirkende haben, könnte es natürlich dazu kommen, dass ein anderer Verein etwa eine Wache übernimmt oder auch die Einsatztruppe", so der Vorsitzende, der natürlich hofft, dass es wenig bis keine Abgänge gibt. Auch bei der Verpflegung der Stadtwache könnte es zu Änderungen kommen.

    Einsatztruppe und Wegezoll beim Schloßfest: Verkehrsverein will mehr Mitsprache

    Bislang schlug die Stadtwache neben dem Amtsgericht am Dr.-Reiter-Weg ihre Feldküche an den beiden Schloßfest-Wochenenden auf. Dort gab es für Wachen und Marketenderinnen täglich Verpflegung, bereitgestellt vom Verein Stadtwache in Zusammenarbeit mit den Pfadfindern. "Natürlich würden wir die Küche gerne halten", betont Lahn. Die Utensilien und Gerätschaften könnte man von den Pfadfindern ablösen, mit der Bewirtung müsste man schauen. Klappt es nicht, so bekämen die Mitwirkenden der Stadtwache, wie die anderen dem Verkehrsverein angehörenden Gruppierungen auch, Verzehrmarken für Essen und Trinken, die bei den Fieranten eingelöst werden können. "Aber da müssen wir einfach miteinander sprechen und schauen, wie wir das künftig am besten machen", so Lahn, der sich sicher ist, dass eine gute Lösung für beide Seiten gefunden werde. 

    Die Änderungen haben die Mitglieder des Schloßfest-Komitees, das dem Verkehrsverein angehört, dem Verein Stadtwache kürzlich in einer kleinen Runde mitgeteilt. "Sie haben sich das schon länger gedacht und können es auch verstehen", berichtet Lahn. Und das bestätigt auch Natalie Fourmont, Vorsitzende der Pfadfinder Stamm Neuburg, die bei dem Gespräch dabei war. "Es war nur eine Frage der Zeit, bis es zu dieser Änderung kommt", sagt sie. Es gehe vor allem auch um die Sicherheit des Fests, "und da ist es verständlich, dass der Verkehrsverein hier mehr mitsteuern möchte". Zudem habe man auch innerhalb der Pfadfinder, die mehr als die Hälfte der Stadtwache stellen, und dem Verein Stadtwache gewusst, dass es immer mal wieder personell vereinzelt ein wenig gekriselt habe.

    Wie es dann mit Wache, Abrechnung, Einsatztruppe und Verpflegung künftig weitergeht, "das müssen wir erst einmal besprechen", sagt Fourmont und ergänzt mit einem Schmunzeln: "Bei der finalen Abrechnung am Ende ist die Stadtwache, glaube ich, nicht traurig, wenn sie die Verantwortung abgeben kann." Die Mitglieder des Stadtwache-Vereins sowie der Pfadfinder werden sich laut Fourmont in den kommenden Tagen zusammensetzen und beraten und dabei Ideen, Vorschläge und vielleicht auch ein ganzes Konzept ausarbeiten, das man dann dem Verkehrsverein vorlege. "Und dann schauen wir, was am Ende dabei herauskommt."

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