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Neuburg: SPD Neuburg plant Comeback mit OB-Kandidaten für 2026

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SPD Neuburg plant Comeback mit OB-Kandidaten für 2026

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    Der SPD-Ortsverein Neuburg möchte wieder eine wichtigere Rolle in der Kommunalpolitik spielen: (von links) Kassiererin Eva Gerum, die Beisitzer Ralph Bartoschek, Heinz Schafferhans und Sabine Schneider, Vize-Vorsitzender Nico Pudritz und Vorsitzender Waheed Niaz.
    Der SPD-Ortsverein Neuburg möchte wieder eine wichtigere Rolle in der Kommunalpolitik spielen: (von links) Kassiererin Eva Gerum, die Beisitzer Ralph Bartoschek, Heinz Schafferhans und Sabine Schneider, Vize-Vorsitzender Nico Pudritz und Vorsitzender Waheed Niaz. Foto: Reinhard Köchl

    Während sich die Genossen in Berlin zurzeit vor allem am Thema „Taurus“ abarbeiten, muss die Neuburger SPD zwangsläufig kleinere Brötchen backen. Nach dem enttäuschenden Abschneiden bei den Landtagswahlen im vergangenen Oktober, einem ernst zu nehmenden Mitgliederschwund in den vergangenen Jahren und einem Miniaufgebot von nur noch zwei Vertretern im Neuburger Stadtrat geht es vor allem um eines: Überhaupt noch sichtbar zu bleiben und nicht ganz in der Bedeutungslosigkeit zu versinken.

    Aus diesem Grund hat der Vorstand um den Ortsvorsitzenden Waheed Niaz nach intensiver Diskussion bei einer Klausurtagung beschlossen, für die nächsten Kommunalwahlen 2026 doch wieder einen eigenen Oberbürgermeisterkandidaten aufzustellen. Außerdem will der Ortsverein abermals einen Neubeginn wagen und versucht deshalb, Optimismus zu verbreiten. Für den Urnengang in zwei Jahren setzten sich die Sozialdemokraten deshalb zum Ziel, die Zahl ihrer Mandatsträger von zwei auf mindestens fünf zu steigern. „Bei dann 40 Stadträten sollte dies durchaus realistisch sein“, betonten Stadtrat Ralph Bartoschek und sein ehemaliger Rathaus-Kollege Heinz Schafferhans.

    SPD Neuburg wird bei der Kommunalwahl 2026 keine 40 Kandidaten stellen

    Das ehrgeizige Vorhaben, für den künftigen Stadtrat auch 40 Kandidatinnen und Kandidaten aufzubieten, hat die Neuburger SPD derweil schon beerdigt. „30 sollten wir aber schon zusammenbringen“, fand Niaz. „Lieber Dopplungen als schlechte Kandidaten“, brachte es die stellvertretende Landrätin und Stadträtin Sabine Schneider auf den Punkt. Dass man sich in der Klausurtagung, die von einem externen Moderator geleitet wurde, bereits konkret auf einen möglichen OB-Kandidaten geeinigt habe, wollten weder Schneider, Waheed Niaz, noch Ralph Bartoschek bestreiten. Nur über dessen Namen soll bis auf Weiteres noch Stillschweigen herrschen. „Die Jungen sind noch nicht so weit“, ließ sich Bartoschek wenigstens ein bisschen in die Karten schauen, was den Schluss zulässt, dass es sich offenbar um einen erfahrenen SPDler handeln dürfte. Mit einem eigenen SPD-OB-Kandidaten gehe es vor allem auch darum, die Chancen auf ein Plus an Mandaten im Stadtrat zu erhöhen, erklärte der 61-Jährige. Deshalb sei man bei der Klausur schnell von der Überlegung abgekommen, Kandidaten anderer Parteien zu unterstützen.

    Natürlich könne man auf lokaler Ebene nie bundespolitische Entwicklungen beeinflussen. Dennoch haben sich die Neuburger Genossinnen und Genossen vorgenommen, verlorenen Boden zurückzugewinnen. Zu diesem Zweck soll nach Ostern das schon in Vergessenheit geratene SPD-Bürgerbüro an der Blumenstraße wiederbelebt werden. Waheed Niaz betonte, dass dies schon deswegen beachtlich sei, weil bis vor Kurzem sogar darüber nachgedacht wurde, die Räumlichkeiten ganz aufzugeben. Nun jedoch hätten sich sechs Parteimitglieder bereit erklärt, regelmäßig im Bürgerbüro Dienst zu schieben und als Anlaufstelle für Bürgerinnen und Bürger zu fungieren, unter anderem die ehemaligen Stadträte und Bürgermeister Fritz Jakobfalvy, Horst Winter und Karl-Heinz Katzki. Außerdem soll es eine Reihe von Veranstaltungen in Form von Diskussionsforen oder politischen Stammtischen geben.

    Neuburger SPD will vor allem junge und weibliche Mitglieder werben

    Am 27. April plant die SPD ihre schon traditionelle Gedenkfeier für ihren ehemaligen Stadtrat Hans Nebelmair, der während des Nationalsozialismus als Einziger gegen die Verleihung der Ehrenbürgerschaft an Adolf Hitler gestimmt hatte und deshalb ins Konzentrationslager deportiert wurde. Vor allem 2024 will die Partei damit ein Zeichen für Demokratie und Menschenrechte und gegen den Rechtsruck in Europa und Deutschland setzen. Stärker als bisher sucht die Partei den Schulterschluss mit den Jusos, deren Vorsitzender Nico Pudritz bereits als stellvertretender Vorsitzender des Ortsvereines fungiert.

    Als eines der wichtigsten Ziele nannte Waheed Niaz die Gewinnung von Mitgliedern, vor allem jüngerer Menschen, die durch Social-Media-Aktivitäten sowie der Einrichtung eines Jugendausschusses innerhalb des Ortsvereines motiviert und in Entscheidungsprozesse einbezogen werden. So sei unter anderem an ein Mentoringprogramm gedacht, um die Integration von Neumitgliedern zu erleichtern. Auch sollten wieder häufiger Mitgliederversammlungen stattfinden, in denen Probleme rechtzeitig und offen angesprochen werden und nicht wie früher zum Streit auf offener Bühne führen. Große Sorgen bereit der Neuburger SPD indes ihre Frauenquote. Nur 36 Prozent aller Mitglieder (31) sind weiblich. Dafür will der Ortsverein nun unter anderem eine Marketingkampagne starten, die gezielt Frauen anspricht, sowie „ein frauenfreundliches Umfeld“ mit speziellen Gremien schaffen.

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