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Neuburg-Schrobenhausen: So attraktiv ist der Kreis Neuburg-Schrobenhausen für Unternehmer

Neuburg-Schrobenhausen

So attraktiv ist der Kreis Neuburg-Schrobenhausen für Unternehmer

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    Laut Umfrage der IHK sind die befragten Unternehmer aus dem Landkreis mit der Anbindung an die überregionalen Straßen  zufrieden - was Kritiker des geplanten B16-Ausbaus auf den Plan ruft.
    Laut Umfrage der IHK sind die befragten Unternehmer aus dem Landkreis mit der Anbindung an die überregionalen Straßen zufrieden - was Kritiker des geplanten B16-Ausbaus auf den Plan ruft. Foto: Claudia Stegmann

    Ist der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ein guter Standort für Unternehmer? Dieser Frage geht die IHK München und Oberbayern in regelmäßigen Abständen mit einer groß angelegten Umfrage nach, die zuletzt im März dieses Jahres durchgeführt wurde. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Oberbayernweit sind vier von fünf Unternehmen alles in allem mit den Rahmenbedingungen zufrieden und vergeben eine glatte Zwei. Im Ingolstadt (1,9) und Pfaffenhofen (1,9) haben - wenngleich mit kleinem Abstand - bessere Werte. 

    IHK-Regionalvorsitzender Christian Krömer und Catherine Schrenk, IHK-Geschäftsstellenleiterin in Ingolstadt, wollen Forderungen der hiesigen Unternehmer an die Landespolitiker weitergeben.
    IHK-Regionalvorsitzender Christian Krömer und Catherine Schrenk, IHK-Geschäftsstellenleiterin in Ingolstadt, wollen Forderungen der hiesigen Unternehmer an die Landespolitiker weitergeben. Foto: Claudia Stegmann

    Für Christian Krömer, Spielwarenhändler aus Schrobenhausen und Vorsitzender des IHK-Regionalausschusses in Neuburg-

    Anbindung an Straße und Schiene, Verfügbarkeit von Arbeitskräften, Grundstückspreise und Mieten, Kaufkraft und Absatzmärkte - insgesamt 48 Faktoren hatten die Unternehmer für sich zu bewerten. Die besten Noten gab es am Ende für die Energieversorgung (2,0) sowie die Anbindung an das Fernstraßennetz (2,2), die schlechtesten für alternative Mobilitätsangebote wie etwa Sharing-Modelle (4,3) und das derzeitige Angebot an E-Ladestationen (3,8).

    Im Zusammenhang mit der Diskussion um den geplanten vierspurigen Ausbau der B16 lässt dieses Ergebnis die Kritiker natürlich aufhorchen. Wenn die Unternehmer in der Region mit der Anbindung an das regionale und überregionale Straßennetz so zufrieden sind: Warum fordern sie bzw. stellvertretend die IHK dann den Ausbau der Bundesstraße?

    Ein "vernünftiger Ausbau" der B16 steht für die IHK außer Frage

    Christian Krömer hat darauf folgende Antwort: Natürlich seien nicht alle Unternehmen im Landkreis gleichermaßen von der B16 betroffen oder abhängig. Auch für ihn spiele sie keine Rolle - im Gegensatz zur B300 vor seiner Haustür, die ihn heute problemlos nach Ingolstadt und Aichach bringt, nachdem sie ausgebaut wurde. "Die hat auch nicht immer so ausgeschaut wie jetzt", stellt er den Vergleich her. Ein "vernünftiger Ausbau" der B16 stehe für ihn deshalb außer Frage, denn "sobald sich Auto und Lkw eine Fahrspur teilen müssen, wird es schwierig". Und damit meint er nicht nur die Lieferketten, die auch bei einem zunehmenden Verkehrsaufkommen noch gewährleistet sein müssen, sondern auch Pendler, von denen nicht alle auf die Bahn umsteigen können. 

    Krömer kann die Argumente und Vorbehalte der Ausbau-Kritiker durchaus nachvollziehen. Ihn stört in den Diskussionen aber das oftmals harte Schwarz-Weiß-Denken. "Wir leben in einer Welt der Doppelmoral", sagt er. Der Konsumanspruch wachse, aber die Konsequenzen daraus wolle niemand akzeptieren. Beispiel Onlinehandel: Krömer hat 19 Spielwarengeschäfte in ganz Bayern und vertreibt seine Produkte auch im Netz. Vor Corona, sagt er, lag sein Online-Umsatz bei etwa zehn Prozent. Bis heute habe er sich verdoppelt. "Und es geht noch weiter", ist er sich sicher. 

    Bei Arbeitskräftemangel und Leerständen muss die Politik mithelfen

    Neben einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur brauchen Unternehmen aber auch Arbeitskräfte. Der Personalmangel zieht sich mittlerweile so gut wie durch alle Branchen. Krömer hat selbst die Erfahrung gemacht, dass Mitarbeiter in Jobs abgeworben wurden, für die sie eigentlich nicht die passenden Qualifikationen haben. Man lockt mit Zuschlägen, flexiblen Arbeitszeiten und freien Wochenenden - Hauptsache, die Stelle kann besetzt werden. Das Thema Fachkräftezuwanderung aus dem Ausland ist deshalb eines, das die IHK im Zuge der Landtagswahl mit den landespolitischen Vertretern besprechen will.

    Unterstützung seitens des Staates braucht es nach Meinung des IHK-Regionalvorsitzenden auch für den Handel vor Ort. Auch wenn Krömer die Situation in den Innenstädten nicht so schwarz wie manch anderer sieht ("Bayern ist ein Eldorado, anderswo sieht es schlimmer aus."), glaubt er doch, dass mehr Fördermittel für den Einzelhandel und die Gastronomie nötig seien. Aber auch die Stadtpolitik könne ihren Beitrag leisten, indem keine neuen Gewerbeflächen ausgewiesen werden, solange es in den Zentren Leerstände gibt. "Dann muss halt auch mal ein Lebensmittelhändler in die Innenstadt", lautet sein Vorschlag zur Belebung. 

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