Auf seiner letzten dienstlichen Fahrt bringt ihn ein Engel nach Neuburg. Genauer gesagt ist es ein BMW V8 aus dem Jahr 1957, auch bekannt unter dem Namen „Barockengel“, in dem Neuburgs PI-Leiter Norbert Bachmaier nebst Gattin Agnes am Mittwoch zu seiner Abschiedsfeier chauffiert wird. Das gute Stück wird von der Polizei nur zu ganz besonderen Anlässen aus der Garage geholt, und die Verabschiedung des beliebten
Im Rittersaal des Neuburger Schlosses waren sie alle zusammengekommen, um Norbert Bachmaier „Auf Wiedersehen“ zu sagen: Vertreter von Blaulicht-Einrichtungen, Justizbehörden, der Verkehrswacht, des Kriseninterventionsteams, Rathaus-Chefs aus Stadt und Land, Repräsentanten aus dem Landratsamt und natürlich viele Kolleginnen und Kollegen aus den eigenen Reihen. Der 62-Jährige war sechseinhalb Jahre lang Leiter der Polizeiinspektion Neuburg und damit zuständig für die Sicherheit von rund 60.000 Einwohnern. Nach 43 Dienstjahren geht es nun mit 62 Jahren in den Ruhestand.
Er wollte seine Zeit in Neuburg nicht missen, sagte er vor seinen Gästen. Er sei dort auf ein Team getroffen, in dem sich die Kolleginnen und Kollegen gegenseitig vertrauen und unterstützen. Das sei alles andere als selbstverständlich. „Und wenn man im Kreise solcher Kollegen auch noch das Königsamt ausführen darf, dann ist man zufrieden“, zieht er Bilanz.
Bachmaier begann seine Polizeilaufbahn als Streifenbeamter 1982 in Geisenfeld. 1995 wechselte er schließlich in den Kriminaldienst, wo er gegen Banden- und Organisierte Kriminalität ermittelte. Die teilweise international agierenden Täter führten den
„Die Polizei, dein Freund und Helfer“ – an diesen Aufkleber auf dem Polizeiauto in seinen Anfangsjahren kann sich Bachmaier noch gut erinnern. Der Spruch wurde zu seinem Motto für die nächsten vier Jahrzehnte – wenngleich es auch immer wieder Situationen gab, in denen er daran zweifelte. In Gorleben etwa, als 1984 die Polizei den Atommüll-Transport ins Zwischenlager sichern musste, oder als sich im selben Jahr die Proteste gegen die Startbahn-West am Frankfurter Flughafen zuspitzten. „Da schlug uns geballter Hass entgegen.“
All diese Erfahrungen liegen nun aber hinter dem Polizeioberrat. Auf ihn warten nun neue Aufgaben – nämlich die, „die dir deine Frau stellen wird“, sagte Oberbürgermeister Bernhard Gmehling scherzhaft. Er bezeichnete Bachmaier als „Gendarm aus Leidenschaft“, der motiviert gewesen sei und auch motivieren konnte. „Du und deine Mannschaft haben Neuburg in den letzten sechseinhalb Jahren ein Stück sicherer gemacht.“ Die Aufklärungsquote der PI Neuburg liegt bei 73 Prozent – eine Zahl, die bayernweit im oberen Bereich rangiert. Anerkennung dafür geben es jedoch selten, „weil die Kundschaft über die Erfolge nicht so begeistert ist“. Auch Polizeipräsident Günther Gietl fand nur lobende Worte für die Fach- und Führungskompetenz des Polizeibeamten, die eine „große Lücke“ in Neuburg hinterlasse.
Diese füllt ab 1. Oktober nun Heinz Rindlbacher aus. Der 52-Jährige war neun Jahre lang Leiter der Polizeiinspektion in Eichstätt, wo er sich offenkundig sehr wohl gefühlt hat. „Es hat alles gepasst“, sagt er über seine Zeit dort. Mit dem Wechsel nach Neuburg nimmt er nun die nächste Führungsebene.
Rindlbacher begann seine Polizeilaufbahn 1986 als Praktikant bei der Polizeiinspektion Ingolstadt. Nach dem Studium an der Beamtenfachhochschule wurde er zunächst als Sachbearbeiter bei der PI
Dass die Polizei auch Humor hat, bewies Rindlbacher mit seinem Dank „an die wichtigste Frau in meinem Leben – und das ist nicht die Verkäuferin an der heißen Theke in der Metzgerei Schneider“, wie er zu verstehen gab. Und auch die Polizeikapelle sorgte bei Filmkennern für Erheiterung, als sie die Titelmusik aus der Filmreihe „Police Academy“ spielten, in der die Ausbildung von jungen Polizisten auf die Schippe genommen wird.