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Neuburg-Schrobenhausen: Landrat von der Grün verliert Unterstützung aus den eigenen Reihen

Neuburg-Schrobenhausen

Landrat von der Grün verliert Unterstützung aus den eigenen Reihen

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    Peter von der Grün,
Landrat von Neuburg-Schrobenhausen, in seinem Büro im Landratsamt im Dezember 2022
    Peter von der Grün, Landrat von Neuburg-Schrobenhausen, in seinem Büro im Landratsamt im Dezember 2022 Foto: Claudia Stegmann

    Schon wieder wirft ein Kreisrat seinen Posten im Gremium hin. Nach Klaus Angermeier (CSU), der im Juli 2021 von seiner Funktion als stellvertretender Landrat zurückgetreten war, ist Michael Lederer (Freie Wähler) nun der nächste. Er gibt seine Position als Fraktionssprecher im Kreistag ab. In der nächsten Sitzung des Gesamtgremiums am 16. Februar wird der Rücktritt offiziell bekannt gegeben und vollzogen. Sein Nachfolger wird Ludwig Bayer. 

    Michael Lederer hat seinen Fraktionsvorsitz bei den Freien Wählern im Kreistag abgegeben.
    Michael Lederer hat seinen Fraktionsvorsitz bei den Freien Wählern im Kreistag abgegeben. Foto: Claudia Stegmann

    Der Karlshulder Bürgermeister bestätigt seine Entscheidung, möchte aber nicht über die Gründe sprechen. "Wir sind einfach unterschiedlicher Auffassung", sagt er nur. Mit "wir" meint er sich und Landrat Peter von der Grün. Die beiden sind Parteikollegen und sollten eigentlich an einem Strang ziehen. Doch das scheint schon länger nicht mehr der Fall zu sein. Der Entschluss, den Fraktionsvorsitz abzugeben, sei alles andere als spontan entstanden. "Das gärt schon länger in mir."

    "Unterschiedlicher Auffassung" waren Lederer und von der Grün zuletzt bei den Haushaltsberatungen. Für die Bürgermeister ist dabei vor allem ein Posten ganz entscheidend: die Kreisumlage. Denn da geht es den Gemeinden direkt an den Geldsäckel. Lederer war mit dem Vorschlag der Kämmerei und der Zustimmung des Landrats, die Kreisumlage bei 50,5 Prozent zu belassen, alles andere als einverstanden. Wie es aus internen Kreisen heißt, seien sämtliche Interventionen, die Gemeinden dieses Jahr weniger stark zu belasten, ins Leere gelaufen. Um einen öffentlichen Affront zu vermeiden, blieb der Karlshulder Bürgermeister deshalb der entscheidenden Sitzung im Kreistag fern - genauso wie seine FW-Kollegen Heinrich Seißler aus Königsmoos und Werner Hecht. Dem Vernehmen nach ist Seißler übrigens auch aus dem Werkausschuss ausgetreten, weil er mit den Entscheidungsfreiheiten, die von der Grün seiner Werksleiterin gibt, nicht einverstanden ist. 

    Freie Wähler wenden sich von Landrat Peter von der Grün ab

    Der neue Fraktionsvorstand der Freien Wähler zusammen mit Peter von der Grün: (von links) Andreas Schwinghammer, Harald Reisner, Ulrike Polleichtner und Ludwig Bayer.
    Der neue Fraktionsvorstand der Freien Wähler zusammen mit Peter von der Grün: (von links) Andreas Schwinghammer, Harald Reisner, Ulrike Polleichtner und Ludwig Bayer. Foto: Freie Wähler

    Es brodelt bei den Freien Wählern. Und nicht nur dort. In der jüngsten internen Besprechung aller Bürgermeister kam es offenbar wieder zu einigem Unmut. "Da hat die Luft gebrannt", sagt ein Teilnehmer und nennt als Beispiel die Ankündigung von Landkreisbetriebe-Chefin Mathilde Hagl, dass Ramadama-Aktionen künftig einer Sicherheitsunterweisung bedürfen. Die Bürgermeister konnten nicht fassen, warum ehrenamtliches Müllsammeln derart unnötig bürokratisiert werden muss. Und noch viel weniger konnten sie fassen, wie der Landrat einen solchen Vorstoß überhaupt gelten lassen konnte, beschreibt der Teilnehmer die Stimmung.

    Immer wieder hört man, dass die Art und Weise, wie Peter von der Grün an die Dinge herangeht, kritisiert werden. „Wir passen einfach nicht zusammen“, hatte auch Klaus Angermeier gesagt, als er seinen Vize-Landratsposten hinwarf. Jetzt ziehen sich auch Mitstreiter aus den eigenen Reihen zurück. So sieht es Peter von der Grün jedoch nicht. Nach seinen Worten sei es "nichts Ungewöhnliches", dass es nach der Hälfte der Legislaturperiode personelle Wechsel gebe. Die Gründe, die Lederer zu seinem Rücktritt bewogen haben, wollte er nicht kommentieren. Nur soviel: Er habe mit ihm gut zusammengearbeitet und bedauere seinen Schritt sehr. Mit Ludwig Bayer habe man aber einen guten Nachfolger gefunden. 

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