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Neuburg-Schrobenhausen: Jungstörche fallen in Neuburg-Schrobenhausen dem Wetter zum Opfer

Neuburg-Schrobenhausen

Jungstörche fallen in Neuburg-Schrobenhausen dem Wetter zum Opfer

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    Die vier Geschwister im Storchennest auf der Burgheimer Kirche haben das schlechte Wetter überlebt.
    Die vier Geschwister im Storchennest auf der Burgheimer Kirche haben das schlechte Wetter überlebt. Foto: Winfried Rein

    Die Weißstörche im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen erleben gerade eine katastrophale Saison: In 40 von 55 Nestern sind offenbar alle Jungen umgekommen. „So eine Lage hatten wir noch nie“, sagt der Neuburger Storchenexperte Gunter Weinrich.

    Schuld an den massiven Ausfällen seien die nasskalten Tage Ende Mai. Niedrige Temperaturen und die permanenten Regenschauer haben den Storchennachwuchs dahingerafft. Selbst kräftige Jungvögel hätten nicht überlebt. In Rohrenfels versuchten die Altstörche vergeblich, einen leblosen Jungen aus dem Horst zu werfen. Er ist bereits zu schwer.

    Die Stadt Schrobenhausen muss sogar Totalausfall melden. An zuletzt 23 besetzten Standorten finde sich kein einziger Jungstorch mehr. „Alle Nester sind leer, die Beobachter sehen kein Leben mehr“, so Gunter Weinrich. Das Hochwasser von Paar und Donau hat den Störchen nichts ausgemacht. Im Gegenteil: Auf überschwemmten Wiesen haben sich die Altstörche reichlich Futter geholt. Die Störche bevorzugen Frischfutter. Die vielen Tauwürmer, die im Boden überfluteter Äcker verendet sind, fressen sie nicht.

    Vier Jungstörche in Burgheim haben überlebt

    An einigen Standorten hat sich der Nachwuchs gehalten. So tummeln sich in Burgheim, Straß und Schainbach noch jeweils vier Jungstörche im Nest, je drei sind es noch in Karlshuld, Stepperg, Bertoldsheim und Haselbach, zwei in Langenmosen und auf dem Kettlitzkamin in Rennertshofen. Insgesamt haben die Storchenfreunde noch 40 lebende Junge gemeldet. Ursprünglich war man von über 100 ausgegangen.

    Damit hat die Natur die befürchtete Überpopulation bereits wieder geregelt. Hoffnung gebe es an einigen Standorten, dort paaren sich die Störche für eine neue Brut. Dass im Juli Junge schlüpfen und Ende September ausfliegen, „das haben wir auch schon erlebt“, so Gunter Weinrich.

    Starkregen kosten jungen Störchen das Leben

    Der Starkregen hat auch in vielen anderen Landkreisen für Kahlschlag gesorgt. In Weilheim zum Beispiel haben von 60 Storchenpaaren zwei Drittel ihren kompletten Nachwuchs verloren. In Dinkelsbühl verfolgten Beobachter über eine Webkamera, wie zwei kleine Störche an Unterkühlung verendet sind. Die Vertreter des Landesbundes für Vogelschutz wollten nicht eingreifen: „Das ist der Lauf der Natur.“

    Heuer waren die meisten Paare frühzeitig in die Heimat zurückgekehrt. Das Gefieder ihrer einen Monat alten Jungstörche ist noch nicht wasserdicht, schützt also weder vor Nässe noch vor Kälte. Gleichzeitig sind die Jungtiere aber schon zu groß, um sich unter dem schützenden Gefieder der Eltern zu verstecken. Durch die offenen Nester der Störche und die Größe des Nachwuchses seien die Störche im Vergleich zu anderen Vögeln deshalb besonders gefährdet. Wenn die Jungen dann voll im Regen stehen, kühlen sie schnell aus und erfrieren.

    Störche suchen sich einen neuen Standort

    Altstörche, die ihren Nachwuchs verloren haben, kehren im darauffolgenden Jahr oft nicht mehr zu ihrem angestammten Horst zurück. Viele suchen sich zum neuen Standort auch einen neuen Partner.

    Wie berichtet, sind für Deutschland 2023 gut 11.000 Brutpaare gezählt worden. Heuer ging man von einem Storchenboom mit 30.000 Tieren – zusammen mit Einzelgängern und Jungvögeln - aus. Näheres soll die „Volkszählung“ bringen, die der Naturschutzbund

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