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  3. Neuburg-Schrobenhausen/Ingolstadt: OB Gmehling befürchtet einen "Personalkannibalismus" an den Kitas

Neuburg-Schrobenhausen/Ingolstadt
03.06.2022

OB Gmehling befürchtet einen "Personalkannibalismus" an den Kitas

In der ganzen Region mangelt es an Erzieherinnen und Erziehern. Der Ingolstädter Stadtrat hat deshalb eine Arbeitsmarktzulage beschlossen. Im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen stößt sie beim Landrat und den Bürgermeistern auf große Kritik. Man befürchtet, dass Fachkräfte abwandern könnten.
Foto: Jens Büttner/dpa

In Ingolstadt bekommen Erzieherinnen und Erzieher bald zehn Prozent mehr Gehalt. Aus der Region kommt Kritik an der Arbeitsmarktzulage.

Ingolstadt zahlt seinen Erzieherinnen und Erziehern ab September zehn Prozent mehr Gehalt. Das hat der Stadtrat am Donnerstag beschlossen. Der Grund für die Arbeitsmarktzulage: Wie in vielen Kommunen fehlen auch in der Stadt Ingolstadt viele Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in Kitas und der Nachmittagsbetreuung an Schulen.

Kritiker bezeichneten im Stadtrat Ingolstadt die Arbeitsmarktzulage als "unsolidarisch"

Das Geld soll nun helfen, nicht nur neues Personal zu gewinnen, sondern auch zu verhindern, dass Erzieherinnen und Erzieher abwandern. Doch die Arbeitsmarktzulage ist umstritten. Nicht nur im Ingolstädter Stadtrat gab es hitzige Diskussionen über das Vier-Millionen-Euro-Projekt. Von „unsozial“, „untauglich“ und „unsolidarisch den Umlandgemeinden gegenüber“ war die Rede. Auch in der Region sieht man den Entschluss mehr als kritisch. Bergheims Bürgermeister Tobias Gensberger spricht von einer „Kriegserklärung“, Neuburgs OB Bernhard Gmehling befürchtet einen „Personalkannibalismus“.

In Ingolstadt können Kitas wegen Personalmangels nicht eröffnet werden

Die Kita am Blumenviertel im Ingolstädter Stadtteil Mailing ist fertig, alles ist eingerichtet. 62 Kinder könnten dort betreut werden, doch das Gebäude steht leer. Denn es gibt kein Personal. Aktuell fehlen allein in Ingolstadt 49 Fachkräfte und 42 Ergänzungskräfte bei der Kinderbetreuung. Wie also kann man als Stadt dem Mangel Herr werden?

Die Willkommensprämie für Erzieherinnen war in Ingolstadt kein großer Erfolg

Zunächst hat es die Stadt mit einer Willkommensprämie probiert. Bis zu 3600 Euro erhielt, wer von außerhalb in einer Kita im Stadtgebiet zu arbeiten begonnen hat. Die Prämie ist 55 Mal ausbezahlt worden, der durchschlagende Erfolg blieb aus, so dass sie Ende August ausläuft. Im Anschluss startet die Stadt nun einen neuen Versuch mit der Arbeitsmarktzulage. Für einen Kinderpfleger in der Gehaltsstufe 2 bedeutet das ein monatliches Plus von 275,70 Euro (brutto), eine Erzieherin profitiert von monatlich 314,25 Euro mehr. Zunächst ist die Zulage befristet bis August 2025. Jährlich kommen auf die Stadt Mehrkosten in Höhe von rund 4,3 Millionen Euro zu.

Ingolstadt hat Nachteile beim Kampf um Kita-Personal

Der zuständige Referent Gabriel Engert spricht von einer Situation an den Kitas, die „absolut dramatisch“ sei. Er befürchtet, dass – sollte sich die Lage nicht entspannen – es für Hunderte von Kindern in Ingolstadt keinen Betreuungsplatz geben könnte. Auch wenn der den Familien gesetzlich zusteht. Erst wenn alle Möglichkeiten ausgeschöpft seien, sehe er die Stadt auf der rechtssicheren Seite, sollte es zu Klagen kommen. Engert befürwortet die Zulage aber noch aus einem anderen Grund. Beim Kampf um Arbeitskräfte müssen Großstädte wie Ingolstadt ihre Nachteile wie längere Öffnungszeiten oder heterogene Gruppen in den Kitas kompensieren.

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Bergheims Bürgermeister Tobias Gensberger: "Das ist eine kleine Kriegserklärung"

Genau diese Aspekte sind es aber, die Bergheims Bürgermeister Tobias Gensberger in den Ring werfen will, wenn er nach Personal sucht. „Wir Landgemeinden haben einen großen Vorteil“, sagt er. „Viel Platz, wenig Verkehr, angenehme Arbeitsstätten, ein angenehmes Eltern-Kind-Klientel.“ Vom Ingolstädter Vorstoß ist Gensberger alles andere als begeistert: „Das ist eine kleine Kriegserklärung.“ Direkte Reaktionen darauf wird es in Bergheim aber nicht geben. Gensberger will erst einmal abwarten, ob er tatsächlich Personal an die Nachbarstadt verlieren sollte. Eine Arbeitsmarktzulage sieht er kritisch. Sinnvoller wäre eine generelle Tariferhöhung, ist er sich sicher.

Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling befürchtet einen Preiskampf ums Kita-Personal

Wenig Verständnis hat auch der Neuburger Oberbürgermeister Bernhard Gmehling für die Ingolstädter Entscheidung. Er spricht von einem drohenden „Personalkannibalismus“: „Das ist nicht der richtige Weg.“ Noch sei in der Stadt Neuburg keine Neueröffnung wegen fehlender Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter gescheitert, dennoch befürchtet Gmehling Auswirkungen auf Neuburg, wenn in Ingolstadt mehr gezahlt wird. Nachziehen will er aber nicht. „Wo ist das Ende der Fahnenstange erreicht?“ fragt der OB angesichts eines möglichen Preiskampfs um die Erzieherinnen und die Erzieher in der Region. Doch nicht nur die Arbeitsmarktzulage in Ingolstadt kritisiert Gmehling. Auch die Prämie von bis zu 5000 Euro, die der Landkreis für Pflegekräfte am Krankenhaus Schrobenhausen zahlt: „Wo kommen wir da hin, wenn wir uns gegenseitig die Butter vom Brot nehmen?“ Aus der Sicht des OB muss vor allen Dingen an der Ausbildung – sowohl in der Pflege als auch im Bereich Erziehung – angesetzt werden, um flächendeckend ausreichend Personal zu haben. Sich gegenseitig die Fachkräfte abzuwerben, „das kann’s doch nicht sein“.

Am Krankenhaus Schrobenhausen wird eine Prämie für Pflegekräfte bezahlt

Landrat Peter von der Grün sieht bei der Prämie für die Pflegekräfte und bei der Zulage für die Erzieher allerdings einen entscheidenden Unterschied: Bei der Pflegeprämie ziehe der Landkreis nur nach, denn in Pfaffenhofen und Eichstätt werde sie bereits ausbezahlt. Und der Pflegenotstand in Schrobenhausen ist eklatant, dort fehlen rund 30 Kräfte. In Ingolstadt hingegen sei mit der Zulage für Kita-Personal ein neues Fass aufgemacht worden. Allerdings bezweifelt von der Grün, ob das Ingolstädter Modell überhaupt den erhofften Erfolg bringen werde. Denn Wohnen sei in Ingolstadt teurer und wer von auswärts pendelt, muss die Fahrtkosten miteinkalkulieren. „Ich halte nichts von einer aggressiven Personalpolitik“, sagt von der Grün.

In Weichering gibt es aktuell kein Personalproblem

Kritisch sieht auch Weicherings Bürgermeister Thomas Mack den Ingolstädter Weg. „Es kann nicht sein, dass man die eigenen Löcher stopft, indem man anderswo welche aufreißt.“ Anstatt lokaler Prämien wäre es seiner Meinung nach „viel gescheiter“, den Tariflohn generell anzuheben und die Ausbildungszeiten zu verkürzen, damit mehr Menschen als bislang den Beruf des Erziehers oder der Erzieherin ergreifen. In den Kita-Einrichtungen in Weichering gibt es derzeit kein Personalproblem. „Doch das kann sich ja jederzeit ändern“, sagt Mack mit Blick auf die jüngsten Entscheidungen in der Nachbarstadt, die er als „falschen Weg“ bezeichnet.

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