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Neuburg-Schrobenhausen: Hier bekommen junge Mamas mehr Unterstützung

Neuburg-Schrobenhausen

Hier bekommen junge Mamas mehr Unterstützung

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    Freuen sich über die Kooperation: (von links) Alexandra Egerer (KoKi), Mama Yuliya Lukashenka, Jutta Wender (KoKi) und Verena Bauer (JuMaMa) – und der Nachwuchs freut sich natürlich auch über die neuen Spielsachen.
    Freuen sich über die Kooperation: (von links) Alexandra Egerer (KoKi), Mama Yuliya Lukashenka, Jutta Wender (KoKi) und Verena Bauer (JuMaMa) – und der Nachwuchs freut sich natürlich auch über die neuen Spielsachen. Foto: Katrin Kretzmann

    Wie schaffe ich es, dass mein Kind nachts durchschläft? Wie erkläre ich meinem Sohn, dass er bald eine Schwester bekommt? Und ist es normal, dass ich manchmal einfach überfordert bin? All diese und viele weitere Fragen kennen werdende Eltern und solche, die es noch nicht so lange sind, nur zu gut. Hier bietet die Koordinierungsstelle frühe Kindheit (KoKi) im Kreis Neuburg-Schrobenhausen Unterstützung, insbesondere mit Online-Kursen. Der offene Treff für junge Mamas (JuMaMa) richtet sich, wie der Name schon verrät, an junge Mütter zwischen zwölf und 27 Jahren als ungezwungenes, niederschwelliges Angebot im Bürgerhaus im Schwalbanger. Nun kooperieren die beiden – wovon vor allem auch der Nachwuchs profitiert.

    Das Angebot der KoKi gibt es seit über zehn Jahren in ganz Bayern. „Es ist ein freiwilliges Beratungsangebot für Familien“, erklärt Sozialpädagogin Alexandra Egerer. Zur Zielgruppe gehören dabei neben Paaren, die ein Kind erwarten, auch Eltern oder Alleinerziehende mit einem Kind im Alter von 0 bis 3 Jahren. Neben der Beratung gehe es vor allem darum, aus einem großen Netzwerk zu profitieren – von Akteuren der Jugendhilfe über heilpädagogische Einrichtungen, Schule und Justiz bis hin zur Kindertagesbetreuung und der Unterstützung von Kliniken, Hebammen und Ärzten. „Und das Angebot wird bisher wirklich gut angenommen“, sagte Egerers KoKi-Kollegin und Pädagogin Jutta Wender.

    Kinderbetreuung im Raum Neuburg: Spiele und Austausch im Bürgerhaus im Schwalbanger

    Mithilfe des sogenannten „Aufholpakets“, ein Förderprogramm der Bundesstiftung Frühe Hilfen, kann die KoKi die JuMaMa nun tatkräftig unterstützen, besonders was die Entwicklung der Kinder betrifft. „Wir haben tolle neue Spielsachen und Materialien bekommen, die gezielt Sinne, Motorik und Bewegung, aber auch die Sprache der Kleinen fördern“, berichtet Kinder- und Jugendpädagogin Verena Bauer, die den JuMaMa-Treff leitet. So findet sich im Bürgerhaus neben einem Leuchttisch und bunten Sensorikplatten auch eine Rutsche, die zum Klettergerüst umgebaut werden kann. „Es sind Dinge, die sich Eltern normalerweise nicht anschaffen und meistens auch nicht leisten können“, erklärt Bauer.

    Corona habe die Kinderbetreuung massiv erschwert, sagt Jutta Wender. „Dabei ist der Austausch junger Mütter so wichtig, ebenso wie der Kontakt der Kinder untereinander.“ So sollen künftig die Vorträge und Seminare der KoKi rund um entwicklungsspezifische Themen wie Stressbewältigung, Geschwisterliebe und -streit, der Umgang mit Trotz, Wut und Ärger sowie Beikost oder Stillen beworben werden. Zudem will die Koordinierungsstelle, die am Jugendamt angesiedelt ist, in der Beratung Familien auch an den JuMaMa-Treff vermitteln. „Nach

    Dann kam es etwa vor einem Jahr zu ersten Gesprächen. „Wir haben JuMaMa oft jungen Müttern empfohlen, vor allem wenn sie nach Austausch und Kontakt gesucht haben“, erklärt Egerer. Als es konkreter wurde hinsichtlich Kooperation „haben wir überlegt, was wir brauchen und unter anderem eine Liste an die KoKi geschickt“, ergänzt Bauer.

    Jeden Donnerstag können sich Mütter in Neuburg im Bürgerhaus Schwalbanger treffen

    Der Treff, der immer donnerstags von 8.30 bis 11.30 Uhr im Bürgerhaus im Schwalbanger stattfindet, soll laut Wender und Bauer ein niederschwelliges Angebot mit fachlicher Expertise sein. Zudem soll die wertschätzende Grundhaltung und damit die Kultur und Philosophie der Bürgerhäuser im Schwalbanger und im Ostend dabei stets gewahrt werden. „Wir haben auch das Prinzip der offenen Tür, was bedeutet, dass jeder kommen kann – ohne vorherige Anmeldung“, sagt Bauer. So könne eine Mama mit ihrem Nachwuchs die ganze Zeit über bleiben, oder auch nur ein paar Stunden. „Manche kommen auch nur auf einen Kaffee vorbei, das ist völlig unterschiedlich – eben je nach Tagesablauf.“ Die Kinder- und Jugendpädagogin betont, dass sich das Angebot vor allem an die jungen Mütter und nicht primär an die Kinder richtet.

    Jürgen Stickel, Leiter der beiden Bürgerhäuser in Neuburg, lobt die enge Kooperation von KoKi und JuMaMa. „Hier steckt hervorragende, fachliche Kompetenz dahinter“, sagt er und betont zugleich: „Ganz wichtig: Es ist keine Selbsthilfegruppe.“ Bislang gibt es das Angebot JuMaMa nur im Schwalbanger, sowie lediglich an einem Vormittag. Ob es eine Erweiterung gibt, kann der Sozialpädagoge nicht sagen. „Es hängt immer von zwei Faktoren ab: Geld und Personal.“

    Bernd Fürleger, ehemals stellvertretender Leiter des Jugendamts in Neuburg, begrüßt die Kooperation ebenfalls und generell die Etablierung solcher Angebote. „Es ist wichtig, dass solche Dinge präventiv passieren und nicht erst, wenn das Kind bereits in den Brunnen gefallen ist.“

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