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Neuburg-Schrobenhausen : „Ein Sprung ins kalte Wasser“: Nikita Renner kandidiert für die FDP

Neuburg-Schrobenhausen

„Ein Sprung ins kalte Wasser“: Nikita Renner kandidiert für die FDP

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    Betritt Neuland: Nikita Jan Renner kandidiert im Wahlkreis 215 für die FDP für den Bundestag.
    Betritt Neuland: Nikita Jan Renner kandidiert im Wahlkreis 215 für die FDP für den Bundestag. Foto: Benjamin Sigmund

    Hinter der FDP liegen turbulente Monate, sie gilt laut Umfragen als Hauptschuldige am Ampel-Aus. Die Liberalen scheinen mit größeren Schäden aus der Regierungskrise hervorgegangen zu sein als SPD und Grüne. Die Umfragewerte sind im Keller, die Partei könnte an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern und den Einzug in den Bundestag verpassen.

    Mit diesen Themen hat sich auch Nikita Jan Renner, der im Wahlkreis 215 als Direktkandidat für die Freien Demokraten aufgestellt ist, auseinandergesetzt. Optimistisch ist der 23-Jährige dennoch: „Ich sehe es als sehr wahrscheinlich an, dass wir ins Parlament kommen. Wenn wir Liberalen etwas können, ist es Wahlkampf.“ Renner weiß sich zu artikulieren, auch wenn er über keinerlei Wahlkampferfahrung verfügt und mit der Kandidatur Neuland betritt. „Für mich ist es ein Sprung ins kalte Wasser“, sagt der Student. „Ich bin bereit, neue Herausforderungen einzugehen. Mir geht es darum, der jüngeren Generation, zu der ich mich zähle, eine Stimme zu verleihen.“ Renner, gebürtiger Pforzheimer, lebte in seiner Jugend in Wuppertal, ehe er nach der Scheidung seiner Eltern mit seiner Mutter nach Heidelberg zog und dort das Abitur machte. Inzwischen ist er seit knapp über drei Jahren in Eichstätt, wo er im siebten Semester Politik- und Gesellschaftswissenschaften mit dem Forschungsschwerpunkt internationale Beziehungen studiert. In der Region fühlt er sich wohl, Renner bezeichnet sie als „Heimat“. Er sei in seinem Leben bereits viel herumgekommen, aber „nirgendwo ist es so lebenswert wie hier“, sagt er.

    Nikita Jan Renners politisches Interesse hat sich früh entwickelt

    Politisches Interesse hat Renner, dessen Mutter aus Russland stammt, früh entwickelt. Aufgewachsen in einer „politischen Familie“ trat er mit 16 Jahren den jungen Liberalen bei. Seit Ende 2023 ist er deren Vorsitzender im Kreisverband Ingolstadt-Eichstätt. 2024 wurde er zudem stellvertretender Vorsitzender der FDP in Eichstätt. Nun will Renner in den Wahlkampf „reinschnuppern“, wie er sagt. Dass er sich mit Listenplatz 51 keine Hoffnung auf den Einzug in den Bundestag zu machen braucht, ist ihm bewusst. „Alles über Platz 15 ist unrealistisch. Das ist auch nicht mein Anliegen“, sagt er. Ihm geht es darum, neue Erfahrungen zu sammeln, zu lernen und in viele Gespräche zu kommen. Der passionierte Schwimmer und Rennradfahrer mag den Dialog mit den Menschen. „Ich bin in der Partei kein großes Tier, stehe am Samstag am Infostand und höre mir an, was die Leute bewegt.“ Bürgernähe tue der Politik gut, sagt er. „Und Zuhören kann ich ganz gut.“ Erzählt werde ihm etwa von fehlenden Lehrern, gerade das Thema Migration sei in der Bevölkerung von großer Bedeutung. „Es berührt die Bürger, erzeugt Sorgen und muss dringend angegangen werden.“ In der Asyl- und Einwanderungspolitik fehle es bis heute an Ordnung.

    FDP-Politiker ist Verfechter einer soliden Finanzpolitik

    Als überzeugter Verfechter einer soliden Finanzpolitik und eines liberalen Wirtschaftskurses hebt Renner zudem hervor: „Eine zukunftsfähige Politik heißt, nicht mehr auszugeben als wir haben, und die Wirtschaft von überbordender Bürokratie zu befreien.“ Großunternehmen wie Audi oder das Kleingewerbe, die Rückgrate der Region, würden unter der aktuellen Last leiden. „Wir brauchen Entlastungen und ein offenes Ohr der Politik.“ Renner spricht von steuerlichen Anreizen und Abschreibungsmöglichkeiten. In der Region könne auch bezüglich der Infrastruktur einiges gemacht werden. „Die B16 ist etwa ein Thema, das unter Berücksichtigung des Lärmschutzes angepackt werden muss.“

    Nikita Jan Renner wünscht sich Koalition mit der CDU/CSU

    Bleibt die Frage, welche Nachwirkungen das Aus der Ampel-Regierung bei den Wählern hat. Persönlich habe ihn das Ende zum damaligen Zeitpunkt überrascht, sagt Renner, „aber nachträglich bin ich sehr zufrieden“. Die Menschen hätten einen Anspruch darauf, dass Politik funktioniert und Ergebnisse präsentiert werden. „Der Streit in der Sache war bei vielen Themen wichtig und richtig. Dennoch hätte ich mir gewünscht, dass sich alle ein bisschen mehr zusammengerissen hätten.“ Das Aussetzen der Schuldenbremse sei aber nicht tragbar gewesen. „Die Koalitionspartner wussten, dass wir Liberalen das nicht mittragen und auch in Zukunft nicht mittragen werden.“

    Eine erneute Ampelkoalition sei daher nicht realistisch, so Renner. „Inhaltlich sind wir der CDU/CSU am nächsten.“ Daher wünscht er sich, dass es auf eine Schwarz/Gelb-Regierung hinausläuft. „Zunächst kämpft aber jede Partei um eigene Werte. Und da sind wir als FDP sehr gut aufgestellt, was die Inhalte angeht.“

    Zur Person:

    • Alter: 23 Jahre
    • Beruf: Student für Politik- und Gesellschaftswissenschaften in Eichstätt
    • Wohnort: Eichstätt
    • Hobbys: Schwimmen, Rennradfahren, Reisen
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