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Neuburg-Schrobenhausen: Die Invasion der Störche: Enormer Zuwachs an Nestern im Landkreis

Neuburg-Schrobenhausen

Die Invasion der Störche: Enormer Zuwachs an Nestern im Landkreis

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    Störche Neuburg-Schrobenhausen
Ein Altstorch fliegt ein und bringt Futter ins Nest – auf dem Schwedentor in Rennertshofen.
    Störche Neuburg-Schrobenhausen Ein Altstorch fliegt ein und bringt Futter ins Nest – auf dem Schwedentor in Rennertshofen. Foto: Winfried Rein

    Einen eklatanten Zuwachs gibt es bei den Weißstörchen im Landkreis Neuburg-SchrobenhausenSchrobenhausenNeuburg-Schrobenhausen: Jetzt sind bereits 57 besetzte Standorte in Neuburg-Schrobenhausen gemeldet worden. 25 Brutpaare haben sich für Schrobenhausen entschieden, dort bauen die Störche auf alle möglichen und unmöglichen Dachplätze ihre Nester.

    Von der „Storchen-City“ Schrobenhausen ist bereits die Rede. Bürgermeister Harald Reisner weiß nicht so recht, was er mit diesem Ruhm anfangen soll. Er freue sich immer über den Glücksbringer Storch, „aber langsam wird es doch zu viel“. Es gebe Hausbesitzer, die über die Sommergäste auf dem Dach nicht erfreut seien.

    Störche im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen
Andreas Kopernik pflegt in der „Tierhilfe Jonathan“ einen flügellahmen Storch. Hier bekommt er eine Sonderration toter Mäuse.
    Störche im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen Andreas Kopernik pflegt in der „Tierhilfe Jonathan“ einen flügellahmen Storch. Hier bekommt er eine Sonderration toter Mäuse. Foto: Winfried Rein

    Mindestens drei Horste mussten wegen Absturzgefahr abgebaut werden. Außerdem lässt sich niemand den Kaminabzug durch ein Storchennest verstopfen. Bevor ein Nest beseitigt oder verlegt wird, muss die Regierung von Oberbayern befragt werden. Auf dem Rathaus ließen die Storchenfreunde einen unsicheren Nistplatz räumen, ein zweites Nest ist von einem Brutpaar besetzt und wird vermutlich wieder Nachwuchs bringen. Einige Jungstörche sind bereits geschlüpft. Wie sie die eiskalten Aprilwochen überstanden haben, wird sich bald zeigen. 

    Im Kreis Neuburg-Schrobenhausen gibt es 57 Storchennester

    In Rennertshofen suchte sich jetzt ein Paar den Kamin des Rathauses als Stammplatz aus. Bürgermeister Georg Hirschbeck, ein ausgewiesener Storchenfreund, ließ das Gebilde aus Zweigen und Moos entfernen. Die Regierung von Oberbayern genehmigte die Aktion.

    Gegenüber Schrobenhausen ist die Bestandsdichte der Marktgemeinde eher mäßig. In der Lenbachstadt lassen sich zunehmend Fremdstörche nieder. Sie seien meistens nicht beringt und deshalb noch keiner Herkunft zuzuordnen, so der Neuburger Storchenkenner Gunter Weinrich. Es könnte sich natürlich um Jungstörche handeln, die 2023 oder früher hier geboren worden sind.

    So viele Störche wie noch nie: Schrobenhausen wird zur „Storchen-City“

    Stattliche 80 Jungstörche lieferte die Vorjahressaison (aus 42 Nestern) im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Die Jungen, die den Winterzug über Südfrankreich, Spanien und Nordafrika überleben, kehren zum großen Teil wieder in die Heimatregion zurück. Außerdem meldeten die Beobachter im April etliche beringte Vögel aus Baden-Württemberg oder dem Elsaß. „Insgesamt hat sich der Bestand deutlich erholt“, so Experte Weinrich. „Und es werden bald zu viele Störche. Sie haben einen massiven Nahrungsbedarf und fressen alles.“ Noch bietet das weite und feuchte Donaumoos Nahrung und Lebensraum. Im September 2023 sammelten sich 110 Weißstörche auf den Dächern von Karlshuld zur gemeinsamen Abreise. So gern die Störche in die Flusstäler gehen – in den Städten Ingolstadt und Neuburg lassen sie sich nicht mal an den Rändern nieder. Eine Ausnahme macht ein junges Pärchen, das sich in der Ingolstädter Altstadt niedergelassen und fleißig geklappert hat. 

    Den Weißstorch hat mittlerweile auch der „Spiegel“ entdeckt. Er berichtet von Storchengruppen bis zu 150 Tieren, die sich in hessischen Mülldeponien mit Fressen eindecken. Das gleiche Phänomen zeige sich in Portugal und Spanien, dort wuchsen die Bestände extrem an. Für Deutschland sind 2023 gut 11.000 Brutpaare gezählt worden. Mit Einzelgängern und Jungvögeln zusammen geht man von über 30.000 Störchen aus. Näheres soll die „Volkszählung“ bringen, die der Naturschutzbund

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