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Neuburg-Schrobenhausen: „Das unbekannte Wesen“

Neuburg-Schrobenhausen

„Das unbekannte Wesen“

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    Hilfe zur Pflege ist einer der herausragenden und angesichts des demografischen Wandels künftig noch größeren Aufgaben, die der Bezirk zu leisten hat.
    Hilfe zur Pflege ist einer der herausragenden und angesichts des demografischen Wandels künftig noch größeren Aufgaben, die der Bezirk zu leisten hat.

    Im Dunstkreis der großen Politik, die seit Wochen auf Bundes- und bayerischer Landesebene mit ihren prominenten Kandidaten um die Gunst der Wähler wirbt, führt die Bezirkstagswahl nur ein Schattendasein, „läuft nur nebenher“, wie Stephanie Bornschein bedauert. Die 33-Jährige aus Neuburg findet das schade, weil die Aufgaben, die der Bezirk zu leisten hat, eigentlich zu wichtig seien, um sie zu ignorieren.

    Die Lehrerin an der Montessorischule in Ingolstadt bewirbt sich für die SPD um das Direktmandat bei den Bezirkstagswahlen. Sie ist ein Neuling in der Politik. Einmal, nach einer Veranstaltung des VdK, kam sie mit Leuten sogar ins Gespräch, die sich für die Arbeit des Bezirks interessierten. Ansonsten hatte sie während des laufenden Wahlkampfes eher den Eindruck, dass die Menschen von der Politik gesättigt seien. Und wenn einer an den Info-Ständen etwas wissen wollte, dann sei es eine Frage zur Landtags- oder Bundestagswahl gewesen.

    Auch Rudolf Knöferl, Direktkandidat der CSU, fiel bei der bisherigen Berichterstattung in den Medien und den gemeinsamen Auftritten mit den Kandidaten für die Bundestags- und Landtagswahl auf, dass die Bezirkstagswahl eher eine Nebenrolle einnimmt und nur wenige Menschen einen Bezug zu den Aufgaben des Bezirks haben. „Was andererseits natürlich gut ist, wenn keiner betroffen ist“, sagt der 30-Jährige aus Peutenhausen. Denn die aus seiner Sicht wichtigste Aufgabe des Bezirks sei es, denen zu helfen, die sich selbst nicht mehr helfen können – ob sie nun krank, alt oder behindert sind.

    Ein alter Hase im Bezirkstag ist Klaus Brems. Seit 15 Jahren hat er ein Mandat und bezeichnet den Bezirks als das „unbekannte Wesen“. Dabei erfülle er zu 90 Prozent Pflichtaufgaben, mit denen er die Landkreise, die kreisfreien Städte und die Regierung enorm entlaste. Dabei gehe es neben kleineren Dingen wie der Trachten- und Heimatpflege, der Unterstützung von Vereinen wie der Lebenshilfe oder Regenbogen, auch um die Sozialhilfe und vor allem um die Hilfe zur Pflege. Der Bezirk finanziert die Bezirkskrankenhäuser für psychisch und Suchtkranke. Dazu zum Beispiel auch die Psychiatrie am Klinikum Ingolstadt oder die Kinder- und Jugendpsychiatrie am Krankenhaus in Neuburg. Auch wenn die Rente nicht ausreicht, um die notwendige Unterbringung in einem Pflegeheim zu finanzieren, stehe das Sozialparlament Gewehr bei Fuß. „Was der Bezirk leiste, wissen viele, auch mancher Parteikollege, nicht“, sagt Brems, der sich als Direktkandidat der Freien Wähler noch einmal um ein Mandat bewirbt.

    Dabei findet die Bezirkstagswahl in Bayern seit 1954 im Fünf-Jahres-Rhythmus mit der zum Landtag statt. Von den sieben Bezirken in

    Vor fünf Jahren war der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen bei den Landtags- und Bezirkstagswahlen noch aufgespalten. Für den Stimmkreis Ingolstadt-Neuburg nahmen Rudolf Geiger (CSU, Ingolstadt), Thomas Thöne (SPD, Ingolstadt) und der Neuburger Klaus Brems (Freie Wähler) den Wählerauftrag wahr. Für den Stimmkreis Pfaffenhofen-Schrobenhausen waren es Annemarie Höcht (CSU, Schrobenhausen) und Rudolf Koppold (FW,

    Bei der Wahl am 15. September können die Wahlberechtigten nun den im wieder vereinten Stimmkreis Neuburg-Schrobenhausen (plus den Pfaffenhofener Gemeinden Hohenwart, Gerolsbach und Scheyern) nominierten Kandidaten ihre Stimme geben. Darunter sind unter den Direktkandidaten mit Horst Halser (ödp, Rosenheim), Roberto Paskowski (Linke, Ingolstadt) und Wilhelm Reim (Grüne, Pfaffenhofen) drei, die ihren Wohnsitz nicht im Landkreis haben. Für die Piraten bewirbt sich Klaus Toll (Schrobenhausen) ums Direktmandat, für die FDP wird trotz seines Ausscheidens aus der Partei Bernd Sandner zur Wahl stehen. Die Stimmen für ihn fallen der Partei zu. Im hiesigen Stimmkreis als Listenkandidaten nominiert wurden bei der CSU Rita Schmidt (Karlshuld), bei der

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