In der Landwirtschaft soll nur noch halb so viel gespritzt werden wie in den Jahren zuvor. Was sich als gute Idee anhört, ist einer dieser Vorschläge, über die Maximilian Gottschall nur den Kopf schütteln kann. Der 33-Jährige aus Ludwigsmoos rückt sich die Mütze zurecht und kann bei dem Gedanken an den gescheiteren Vorstoß der EU-Kommission nur lachen. "Klar! Ich fahr' jedes Jahr Dünger für 50.000 Euro in den Acker raus, obwohl auch 25.000 Euro reichen würden", sagt er zynisch, während er mit seinem Traktor in Schrittgeschwindigkeit aus Friedrichshofen herausrollt. Vor ihm: Schlepper, so weit das Auge reicht. Hinter ihm: dasselbe Bild. Maximilian Gottschall ist einer von rund 500 Landwirtinnen und Landwirten, die am Montag zwischen Neuburg und Ingolstadt auf die Straße gegangen sind. "Diese ganzen Weltrettungsphantasien muss irgendjemand bezahlen", sagt er. Doch am Montag war der Tag, an dem in erster Linie Bauern, aber auch Spediteure und Handwerker zum Ausdruck gebracht haben: Jetzt ist Schluss!
Neuburg-Schrobenhausen