Es ist eine besondere Partnerschaft, die die Rotkreuz-Kreisverbände Neuburg-Schrobenhausen und Dachau verbindet. Seit nunmehr über fünf Jahren sammeln sie in ihren Einzugsbereichen gebrauchte, aber voll funktionsfähige Pflege- und Krankenhausbetten und schicken sie in Krisen- und Notstandsgebiete in der Ukraine und in Rumänien. Bereits 400 Krankenmöbel einschließlich Nachtkästchen und Matratzen wurden verschickt, lobte Hans Ramsteiner, der Leiter der BRK-Auslandshilfe Dachau. Er war Gast der Humanitären Hilfe, die sich im Rotkreuzzentrum Schrobenhausen getroffen hatte.
Vorsitzender und BRK-Kreisgeschäftsführer Anton Gutmann bedankte sich bei den Ehrenamtlichen für die Unterstützung während des gesamten Jahres. Arbeiten würden beide Kreisverbände im ehemaligen Militärlager Weichering, wo geräumige Schuppen zur Verfügung stünden. Hier werden die Betten und andere Spenden gesammelt und für den Transport vorbereitet. Betten sind die besonders sperrigen Verladegüter. Kamen sie bei früheren Transporten teilweise noch als Bruchware an, wurde inzwischen ein eigenes Transportmodell entwickelt. In Weichering werden die Betten auf Euro-Paletten gestellt. Jetzt sind die Lademeister gefragt, die mit unterschiedlichen Holzbrettern und Gurtbändern stabile Stapel für den Transport schaffen.
Humanitäre Hilfe aus Neuburg-Schrobenhausen und Dachau liefert Betten in die Ukraine und nach Rumänien
„Eine fantastische Lösung“, lobte Hans Ramsteiner dieses Modell. Aus Kostengründen und auch wegen der Vorschrift des Roten Kreuzes, die Aktivitäten in Kriegsgebieten verbietet, seien beide Kreisverbände jetzt dazu übergegangen, ihre Transporte nicht mehr selbst durchzuführen, sondern von Speditionen durchführen zu lassen. Dachau habe die Lastwagenkapazitäten, aber nicht den Lagerraum, der dagegen in Neuburg-Schrobenhausen zur Verfügung stehe. Deshalb freut er sich über die reibungslose Zusammenarbeit zwischen den Kreisverbänden. Zum Dank überreichte er eine Rarität: einen Rotkreuz-Wimpel aus der Ukraine.
Am Rande der Veranstaltung nannte Anton Gutmann Schwerpunkte der Aktivitäten im laufenden Jahr. Es habe eigene Hilfstransporte nach Rumänien und die Unterstützung von Dachauer Transporten in die Ukraine gegeben. Als sehr bedeutend stufte er die Spende der Neuburger Ameos Kliniken ein, die nach einer internen Umstellung Krankenhauswäsche in erheblichem Umfang zur Verfügung gestellt habe. Zum Abtransport der Spenden sei der 7,5 Tonner zwei Mal voll beladen gewesen.
Wie der Vorsitzende weiter berichtete, wird das wohl eine der letzten Fahrten des BRK-Lasters gewesen sein, denn inzwischen ist er Havarist, er ist nicht mehr zu reparieren. Die vollständige Finanzierung des Ersatzfahrzeuges ist noch offen. Der Förderverein hofft auf Spenden.
Und noch eine gute Nachricht brachte Anton Gutmann aus der Vorstandssitzung mit. Eigentlich war die weihnachtliche „Packerl-Aktion“ für Bedürftige wegen Geldmangels eingestellt worden. Er habe jedoch nicht aufgegeben und jetzt doch noch einen Sponsor gefunden. Nach derzeitigem Stand könne die Aktion trotz der Preiserhöhungen im Lebensmittelbereich in vollem Umfang durchgeführt werden. Das bedeutet, das BRK kauft wieder Nahrungsmittel und stellt damit Geschenkpakete zusammen, die kurz vor Weihnachten an Bedürftige im Landkreis ausgegeben werden. (AZ)
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