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Neuburg-Schrobenhausen : Abschluss an der Maria-Ward-Schule 2024: Ein denkwürdiger Jahrgang

Neuburg-Schrobenhausen

Abschluss an der Maria-Ward-Schule 2024: Ein denkwürdiger Jahrgang

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    Samuel Hafner ist der erste Junge, der an der Maria-Ward-Realschule den Abschluss macht. Dafür erhielt er von Schulleiterin Petra Schiele eine "Tapferkeitsmedaille".
    Samuel Hafner ist der erste Junge, der an der Maria-Ward-Realschule den Abschluss macht. Dafür erhielt er von Schulleiterin Petra Schiele eine "Tapferkeitsmedaille". Foto: Reinhard Köchl

    Ein ganz besonderer Jahrgang sagt der Neuburger Maria-Ward-Realschule „Ade“. 89 Schülerinnen und zwei Schüler bekamen bei der Abschlussfeier im Kongregationssaal ihre Zeugnisse überreicht. Besonders in Erinnerung werden sie nicht nur wegen ihrer hervorragenden Leistungen bleiben, denn 21 Mal steht eine Eins vor dem Komma. Es ist eine Abschlussklasse, die für eine Zeitenwende an der Realschule steht, denn die Schule war lange Zeit Mädchen vorbehalten gewesen. Jetzt verabschiedete Petra Schiele mit Samuel Hafner den ersten Jungen in der Geschichte der Maria-Ward-Realschule. „Dafür gebührt dir wirklich eine Tapferkeitsmedaille“, so die Schulleiterin.

    Im kommenden Jahr wird die Quote der Abschlussschüler an der MWS schon bei gut einem Drittel liegen, berichtete Schiele. Dann könnte es auch sein, dass nicht nur Mädchen für die besten Notendurchschnitte sorgen. Diesmal waren es Elisabeth Heinrich (Ehekirchen) mit 1,09, Alina Stuber (Bruck) mit 1,33 und Michaela Meier (Burgheim) mit 1,42, die von der stellvertretenden Landrätin Sabine Schneider Buchgeschenke erhielten.

    Schneider, selbst eine Absolventin der MWS, blickt gerne zurück: „Ich bin der festen Überzeugung, dass man nicht immer das Gymnasium besuchen muss, um im Leben erfolgreich zu sein.“ Den drei Absolventen zeigte sie auf, welche Optionen ihnen nun offen stünden: FOS, BOS oder eine fundierte Berufsausbildung. Schneider: „Jeder von Ihnen wird mit Handkuss genommen, denn der Fachkräftemangel ist längst bei uns in der Region angekommen.“

    Die Besten eines besonderen Abschlussjahrgangs: (von links) Michaela Meier (1,42), Alina Stuber (1,33) und Elisabeth Heinrich (1,09).
    Die Besten eines besonderen Abschlussjahrgangs: (von links) Michaela Meier (1,42), Alina Stuber (1,33) und Elisabeth Heinrich (1,09). Foto: Reinhard Köchl

    Neuburgs Oberbürgermeister Bernhard Gmehling hob die Zielstrebigkeit und Beharrlichkeit der Jugendlichen hervor. Als Nachbar der Schule fiel ihm ein Wesenszug auf: „Ich weiß nicht, ob mich jeder kennt. Aber alle sagen ´Grüß Gott`, wenn sie mich am Rathaus treffen.“ Das sei heute nicht mehr alltäglich. „An der Maria-Ward-Realschule lernen die jungen Leute zum Glück nicht nur Englisch und Mathematik, sondern echte Werte!“ Die Stadt habe „zu 99,9 Prozent“ gute Erfahrungen mit Absolventinnen der Maria-Ward-Realschule gemacht. Nahezu alle seien langjährige und verlässliche Kräfte der Verwaltung geworden.

    Vieles drehte sich bei der feierlichen Verabschiedung um den Lehrplan, bei dem sogar Direktorin Petra Schiele einräumte, „dass es da Dinge gibt, die wir nicht immer verstehen“. Aber es sei Aufgabe der Schule, die Jugendlichen für die Abschlussprüfungen fit zu machen. Selbst die beiden Schülersprecherinnen Katja Hecht und Sophia Wenger, die ausgerechnet hatten, dass sie bis zur Mittleren Reife 8550 Stunden Unterricht absolvieren mussten („Die einen mehr, die anderen weniger“), griffen diese „Nicht-für-das-Leben-für-die-Schule-lernen-wir“-Haltung auf. Ihr launiger Kommentar sorgte für Lacher: „Wir können immer noch keine Steuererklärung. Aber wir können Gedichte analysieren und eine chemische Gleichung lösen. Hey, das muss ja auch für irgendetwas gut sein!“

    Dass der Musikzweig, dessen Schüler 2024 erstmals Abschluss feiern, eine „Erfolgsgeschichte“ (Petra Schiele) ist, bekamen die Besucherinnen und Besucher anhand der musikalischen Darbietungen vermittelt, die den Festakt umrahmten. Vom Blechbläserquartett („Yellow Submarine“) über ein Klarinetten-Piano-Duo („As Time Goes By“), einem Saxofon-Intermezzo („Over The Rainbow“), einer „Bourrée“ für Trompete und Klavier, einem Gesangsduo („Auf anderen Wegen“), einem Solo auf der Snaredrum bis hin zu schön-schrägen Abschluss-Gstanzln gab es für jede Erwartungshaltung etwas – in wirklich ganz erstaunlicher Ausführung.

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