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Neuburg: Schluss nach 37 Jahren: Das Altkleider-System in Neuburg ändert sich

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Schluss nach 37 Jahren: Das Altkleider-System in Neuburg ändert sich

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    Die Container des BRK und von Aktion Hoffnung werden bald nicht mehr auf den Neuburger Wertstoffhöfen zu finden sein.
    Die Container des BRK und von Aktion Hoffnung werden bald nicht mehr auf den Neuburger Wertstoffhöfen zu finden sein. Foto: Ulli Hamm (Archivbild)

    Schade sei es schon, wenn nach fast 40 Jahren guter Zusammenarbeit plötzlich Schluss ist. Darin sind sich Bernhard Pfahler vom BRK Neuburg sowie Johannes Müller und Franz Hiermeier von Aktion Hoffnung einig, wenn es um die neue Regelung bei den Altkleidercontainern der Landkreisbetriebe geht. 37 Jahre lang standen die Container der beiden sozialen Einrichtungen in den Wertstoffhöfen in Neuburg-Schrobenhausen. Im Sommer kam dann die Nachricht: Damit ist ab Januar 2025 Schluss.

    Schuld sei eine Novelle, die besagt, dass der Landkreis künftig selbst für die Entsorgung aufkommen muss. „All unsere Posten auf dem Wertstoffhof sind klar geregelt, bei den Altkleidercontainern war das nicht der Fall“, sagt Monika Kraus, stellvertretende Leiterin bei den Landkreisbetrieben. Das neue Gesetz habe man genutzt, um nun die Handhabung bei allen Positionen zu haben. „Es ist wichtig, dass wir ab jetzt Entscheidungen treffen können. Die Container waren zwar auf unseren Höfen, aber außerhalb unseres Regimes.“

    Also erhielten BRK und Aktion Hoffnung im Juli einen Brief, der besagte, dass die Partnerschaft nicht mehr fortgesetzt wird. „Ich habe einen Anruf von den Landkreisbetrieben eine Stunde vor der Werkausschusssitzung bekommen, in der über das weitere Vorgehen entschieden wurde“, erinnert sich Pfahler. Leider zu kurzfristig also, um noch eine Stellungnahme von Seiten des BRK und Aktion Hoffnung abzugeben. „Das ist natürlich schade, sonst hätte man gemeinsam nach Lösungen suchen können“, findet auch Müller. Dennoch haben beide Einrichtungen Verständnis, „Gesetz ist Gesetz“.

    BRK und Aktion Hoffnung entfernen Altkleidercontainer aus Wertstoffhöfen

    Die finale Entscheidung, dass die neue Regelung, die nicht nur den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen, sondern auch andere Landkreise betrifft, so umgesetzt wird, wurde im Werkausschuss beschlossen. Das Gremium sprach sich für das neue Modell aus und die damit verbundene Ausschreibung, mit der nach einem künftigen Partnerunternehmen gesucht wird, welches die Entleerung und Entsorgung der Altkleidercontainer übernimmt. Auch die Container selbst, die sich ab Januar in den Wertstoffhöfen befinden sollen, hat der Landkreis auf eigene Kosten gekauft. Bisher war der Betrieb der Altkleidercontainer kostenfrei, da sich BRK und Aktion Hoffnung eigenständig um die Organisation und auch die Leerung gekümmert haben.

    „Wir hätten uns gefreut, wenn das auch weiterhin so geklappt hätte“, sind sich Pfahler und Müller einig. Daher hatten die Vertreter der beiden Einrichtungen noch einmal um ein Gespräch mit den Landkreisbetrieben und dem Landrat gebeten, doch auch bei diesem Treffen wurde die neue Regelung bestätigt. Sich selbst an der Ausschreibung zu beteiligen, sei aufgrund der Details für BRK und Aktion Hoffnung nicht möglich gewesen. „Das hätten wir als kleine Betreiber niemals leisten können“, so Pfahler. Also sei den sozialen Einrichtungen nichts anderes übrig geblieben, als das Feld zu räumen.

    Die Container werden bereits jetzt aus den Wertstoffhöfen entfernt, um die Mitarbeiter während der Feiertage nicht zusätzlich zu belasten, wie Pfahler erklärt. Danach werden die großen Behältnisse erst einmal bei Aktion Hoffnung zwischengelagert, beziehungsweise vom BRK zurückgegeben an die Partnerfirma, von welcher die Container gestellt werden.

    Landkreis beendet Partnerschaft bei Altkleiderentsorgung in Neuburg

    Bei den Landkreisbetrieben steht der Vertrag mit einem neuen Anbieter in Aussicht. Kraus geht davon aus, dass ab Mitte Januar wieder alles geregelt läuft. Beim BRK und bei Aktion Hoffnung ist die Zukunft dagegen noch unsicherer. „Wir suchen natürlich nach neuen Stellflächen, um auch weiter hochwertige Altkleider sammeln zu können“, sagt Pfahler. Denn mit dem Aus bei den Landkreisbetrieben breche dem BRK ein wichtiger Posten weg. Gesucht werden private Stellflächen oder freie Flächen vor Supermärkten. Auch Aktion Hoffnung will gezielt auf die Suche gehen. „Wir sprechen Kirchengemeinden an und suchen den Kontakt zu den Bürgermeistern“, so Müller.

    Gemeinsame Stellflächen können sich die beiden sozialen Einrichtungen auch in Zukunft gut vorstellen. Bisher waren es die Neuburger Bürgerinnen und Bürger schließlich gewohnt, die Container des BRK und von Aktion Hoffnung nebeneinander zu finden. „Wir haben es 37 Jahre gut nebeneinander ausgehalten, da wäre auch in Zukunft eine Nachbarschaft schön“, sagen Pfahler und Müller lachend.

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