Die Verkehrsregeln ändern sie zwar nicht, doch sogenannte Piktogrammketten haben auch vielmehr symbolischen Charakter. Dabei handelt es sich um bildliche Symbole von Rädern oder Radfahrern, welche direkt auf dem Asphalt angebracht werden und zeigen sollen, dass die Benutzung der Wege durch Radfahrer ausdrücklich erwünscht ist. Fahrradbeauftragter Bernhard Pfahler (Freie Wähler) beantragte in der jüngsten Sitzung des Verkehrsausschusses, ebensolche Symbole auf zwei Neuburger Straßen anzubringen.
Bisher werden Piktogrammketten eher für Lücken zwischen bestehenden Radwegen genutzt, um den Radfahrern zu signalisieren, wie der Radweg weiter verläuft. Dabei schaffen die Symbole im Straßenverkehr keine rechtliche Grundlage, wie Franz Sailer von der Neuburger Polizei bemerkte. „Sie verbieten dort weder das Parken noch stellen sie eine Spur für Radfahrer dar“, so Sailer. Birgit Peter-Fest, Leiterin des Neuburger Ordnungsamtes, äußerte zudem die Bedenken von Seiten der Verwaltung, man müsse bei solchen Symbolen vorsichtig sein. Denn sie seien eigentlich nicht dazu gedacht, auf Radfahrer aufmerksam zu machen. Auch Dritter Bürgermeister Peter Segeth war von dem Vorschlag wenig überzeugt: „Ich sehe den Mehrwert und die Sicherheit dabei nicht.“
Neuburg bekommt Piktogrammketten in zwei Straßen
Gerade was das Thema Sicherheit angeht, sah Grünen-Stadträtin Nina Vogel einen spürbaren Vorteil für die Radfahrer. „Solche Symbole zeigen an dieser Stelle ganz deutlich, Radfahrer sind willkommen. Es wird zu mehr Sichtbarkeit der Radler in der Stadt führen. Das ist das Mindeste, was man dort beschließen kann“, sprach sich Vogel für die Piktogramme aus. Dem stimmt auch Florian Herold (Freie Wähler) zu: „Wir wollen Mobilität auf Augenhöhe. Solche Akzente verändern die generelle Wahrnehmung auf den Radverkehr.“ „Wir wollen doch Fahrradstadt werden“, drückte auch Franziska Hildebrandt (WIND) ihre Unterstützung für das Vorhaben aus.
Schließlich drehte sich die Diskussion um die Frage, wie teuer solche Piktogramme überhaupt wären. Bernhard Pfahler konnte nach kurzer Absprache mit Christoph Gastl vom Bauamt darlegen, dass die Umsetzung kostengünstig wäre. Ein Piktogramm müsse alle 50 Meter auf der Straße angebracht werden, ein solches Symbol kostet etwa 130 Euro. Würde man also die Bürgermeister-Sing-Straße bis zum Kreisverkehr an der Augsburger Straße mit den Bildern versehen und die Sudetenlandstraße bis zur Feuerwehr, würden Kosten in Höhe von rund 3000 Euro anfallen. „Noch ist Geld da, wir haben etwa 45.000 Euro, die für den Verkehr eingeplant waren, nicht umgesetzt“, so Pfahler.
Mit drei Gegenstimmen beschloss das Gremium, die Piktogramme in der Sudetenlandstraße anzubringen, mit nur einer Gegenstimme wurden die Piktogrammketten in der Bürgermeister-Sing-Straße beschlossen. Diese sollen einseitig bergauf bis zur Einmündung der Bahnhofstraße angebracht werden.
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