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Neuburg: NR-Ausbildungsserie: Was macht eigentlich ein Altenpfleger?

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NR-Ausbildungsserie: Was macht eigentlich ein Altenpfleger?

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    Mohammed Ata erhielt den Staatspreis für Pflegekräfte
    Mohammed Ata erhielt den Staatspreis für Pflegekräfte Foto: Tabea Fackelmann

    Im September beginnt für alle Auszubildenden das neue Lehrjahr. Doch viele Betriebe finden oft kaum noch Bewerberinnen und Bewerber für ihre Lehrstellen. Die Neuburger Rundschau stellt im Rahmen einer Serie einige Berufe vor. Heute: der Altenpfleger.

    Es ist 11 Uhr. Bald beginnt das Mittagessen. Langsam trudeln die Bewohnerinnen und Bewohner der Station Michael des Alten- und Pflegeheims St. Augustin ein. Mohammed Ata, eine der Pflegefachkräfte, füllt Tee in Gläsern ab und bringt sie den Seniorinnen und Senioren. Er nimmt sich für jeden Zeit und fragt nach, wie es ihnen geht. Alles ist sehr entschleunigt. Es entsteht keine Hektik. „Die Bewohner brauchen Zeit sowie Ruhe und die geben wir ihnen“, erklärt Ata. Dies sei ein wichtiger Aspekt der

    Er selbst hat dieses Jahr seine Ausbildung beendet. Sein Jahrgang war der letzte, der nach dem alten Konzept ausgebildet wurde. Vor zwei Jahren wurde die generalistische Pflegeausbildung eingeführt. Hier werden die Kranken-, Alten- und Kinderpflege zu einer dreijährigen Ausbildung zusammengefasst. „Durch das neue Konzept sind die Auszubildenden viel unterwegs und sehen auch einiges“, sagt die Pflegedienstleiterin Nicole Schorer.

    Laut ihr ist es ihnen gelungen, die drei Ausbildungsplätze, die sie anbieten, zu besetzen, und sie seien auch sehr dankbar dafür. Wie in jedem anderen Beruf sei auch die Pflege von dem Mangel an Auszubildenden betroffen. Das große Problem seien die Arbeitsbedingungen, begründet die Pflegedienstleiterin. „Viele schreckt der Schichtdienst und der Dienst am Wochenende ab.“

    Neuburger Altenheim St. Augustin konnte Ausbildungsplätze besetzen

    Es gibt drei Schichten für den Pflegedienst: Früh-, Spät- und die Nachtschicht. Jeder Tag läuft nach einem geregelten Ablauf ab. In der Früh ist, durch die morgendliche Grundpflege und das anschließende Frühstück für die 107 Bewohnerinnen und Bewohner, etwas mehr zu tun. Deshalb werden für diese Schicht insgesamt 18 Personen auf die drei Stationen aufgeteilt. Für die Spätschicht sind je drei Personen eingeplant, die sich nach den therapeutischen Stunden und Mittagessen um den Rest des Tages kümmern. Dieser besteht aus Kaffee und Kuchen, einer Nachtmittagsbeschäftigung, die unterschiedlich gestaltet werden kann, durch beispielsweise Besuche der Angehörigen, und dem Abendessen. Während der Nachtschicht ist nur mehr eine Person pro Station im Haus.

    Trotz der Arbeitszeiten, die wohl einige Bewerber und Bewerberinnen abschrecken, sind die Angestellten des St. Augustin mehr als zufrieden mit ihrer Berufswahl. „Man arbeitet mit Menschen und unterstützt diese. Außerdem kann man diese Situation der Menschen, die sie belastet, verbessern“, erklärt Schorer. Dadurch, dass die Seniorinnen und Senioren eine lange Zeit im Haus verbringen, könne man eine Beziehung zu diesen aufbauen, was dazu führt, dass die Pflege auf einer „menschlicheren“ Basis verlaufen kann, fügt Ata hinzu. „In der heutigen Gesellschaft können immer weniger Familien die Pflege ihrer Angehörigen übernehmen. Deshalb ist Altenpflege eine große gesellschaftliche Aufgabe“, erklärt Nicole Schorer.

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