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Neuburg: Neue Kartoffelkönigin kommt aus Neuburg

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Neue Kartoffelkönigin kommt aus Neuburg

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    Verena I. wird am Krönungsabend der neuen Bayerischen Kartoffelkönigin abdanken. Ihre Nachfolgerin hält sich noch im Hintergrund und blickt auf ihr zukünftiges Reich, das Neuburg-Schrobenhausener Kartoffelland.
    Verena I. wird am Krönungsabend der neuen Bayerischen Kartoffelkönigin abdanken. Ihre Nachfolgerin hält sich noch im Hintergrund und blickt auf ihr zukünftiges Reich, das Neuburg-Schrobenhausener Kartoffelland. Foto: Andrea Hammerl

    Gut gehütet wird das Geheimnis, wer am Freitag, 1. Juli, in der Alten Schweißerei in Schrobenhausen zur 44. Bayerischen Kartoffelkönigin gekrönt wird. Bislang wissen nur die eigene Familie, engste Freundinnen und natürlich die Vorstandsmitglieder der Erzeugergemeinschaft (EG) Qualitätskartoffeln Neuburg-

    Sie stammt natürlich aus einem Kartoffelbetrieb des Landkreises, der Mitglied in der EG ist, ist unverheiratet und – wenn auch nicht viel – älter als 18 Jahre. Das sind die Grundvoraussetzungen für das zeitaufwendige Ehrenamt, das die junge Frau, die aus einem kleinen Stadtteil Neuburgs stammt, für ein Jahr ausüben wird. Sie hat eine kaufmännische Ausbildung absolviert und nennt Wintersport als Hobby. Im Sommer bleibt ihr wenig Freizeit, weil sie auf dem Hof der Familie mithilft. Die Kartoffel isst sie am liebsten als Kartoffelsalat. „Was es dazu gibt, ist mir ganz egal“, verrät sie.

    Auf der Liste von Elisabeth Seemeier, die potentielle Kandidatinnen notiert, die ihr gemeldet werden oder selber Interesse bekunden, stand die Königin in spe schon einige Jahre. „Ich habe mir das bestimmt schon zehn Jahre lang gewünscht“, erzählt die junge Frau, „seit ich auf unserem Hof frühere Kartoffelköniginnen kennengelernt hatte“. Als dann im vergangenen Juli der Anruf von Martin Glöckl mit der Frage aller Fragen kam, musste sie nicht lange nachdenken.

    Die neue Kartoffelkönigin ist eine Neuburgerin

    Wie es bei der Erzeugergemeinschaft Brauch ist, wurde nicht die zukünftige Königin direkt angerufen, sondern erst ihr Vater gefragt. Sozusagen um ihre Hand angehalten? „Das wird bei uns immer so gemacht“, antwortet Martin Glöckl lachend. „Meine Mama fragte mich dann: „Rate mal, wer angerufen hat?“, erzählt die Königin in spe. Mit der Antwort „Martin Glöckl“, konnte sie zunächst nichts anfangen und fragte zurück, wer das sei? So bekannt wie sein Vorgänger Norbert Ziegler, der als „KöniginnenSchmuser“ in die Annalen der EG einging, ist der noch relativ neue Vorsitzende halt noch nicht. Nach kurzer Überlegung fragte sie ihren Arbeitgeber, der positiv reagierte, und sagte zu. Die Eltern haben sich sehr gefreut und werden sie ebenfalls unterstützen, ganz besonders die Mutter, die auch gerne Kartoffelkönigin geworden wäre und sich nun umso mehr für die Tochter freut.

    Die wird sich wohl noch ein paar Dirndl zulegen. Aktuell besitzt sie vier, ein neues gibt es für die Krönung. Vorgängerin Verena hatte bereits eine zweistellige Zahl vorher, mittlerweile sind noch einige dazu gekommen. „15 reichen nicht“, verrät Verena I, die coronabedingt nur 45 Auftritte hatte, deutlich weniger als ihre Vorgängerin. Die Wintermonate waren beinahe ein Totalausfall mit nur jeweils einem Auftritt. „Aber die für uns wichtigsten fanden statt“, betont Elisabeth Seemeier. Also die Termine, in denen es vorrangig um die Präsentation der Kartoffel ging.

    Ausgefallen sind dagegen fast alle Volksfeste, allerdings auch die Grüne Woche. Auf die Fruit Logistica, die ebenfalls in Berlin stattfindet, verzichteten die Kartoffelbauern, weil sie von Februar auf April verschoben worden war und es zu dem Zeitpunkt bereits zu viel Arbeit auf den Betrieben gab.

    Zum Trost hat ihre Nachfolgerin der scheidenden Königin versprochen, sie mitzunehmen, wenn die ausgefallenen Veranstaltungen wieder anstehen. Und auf die knapp einwöchige Lehrfahrt nach Irland darf sich Verena I. auch noch freuen. Ihre Highlights waren die vier gemeinsamen Königinnen-Wochen mit ihrer Schwester Juliane und deren Abdankung als Schrobenhausener Spargelkönigin. Hochinteressant fand sie auch den Besuch bei der Landesanstalt für Landwirtschaft, wo ihr Sortenversuche und Virusbeprobung gezeigt wurden, sowie eine Betriebsbesichtigung bei einem Hersteller für Kartoffeltechnik.

    Die neue Königin erhofft sich, in ihrem Königinnenjahr, viel dazuzulernen, an Selbstvertrauen zu gewinnen und interessante Leute kennen zu lernen, die ihr sonst sicherlich nicht begegnen würden. „Das ist so“, bestätigt Elisabeth Seemeier, die selbst einst Kartoffelkönigin war.

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