Audi steigt ab 2026 in die Formel 1 ein - und der Antrieb wird am Standort des Autobauers in Neuburg hergestellt. Doch nicht nur durch die Motorenentwicklung wird die Stadt Teil der Königsklasse des Rennsports. Auf dem Gelände am Rande von Heinrichsheim entsteht ein sogenanntes „Mission Control Center“. Was steckt dahinter?
Wie Benedikt Still, Sprecher des Formel-1-Projekts bei Audi, gegenüber unserer Redaktion mitteilt, dürfen im Rahmen eines Formel-1-Rennens nur eine begrenzte Anzahl an Ingenieuren und Teammitgliedern vor Ort an der Strecke arbeiten. Doch es braucht mehr Experten, die das Fahrzeug und die Technik aus der Ferne überwachen. Diese zusätzlichen Ingenieure sollen an Rennwochenenden künftig vom Kontrollzentrum in Neuburg aus alle relevanten Daten im Blick behalten.
Audi entwickelt Formel-1-Motoren in Neuburg
Hierzu wird eine ehemalige Werkstatt von Audi Sport umgebaut zu einem Saal mit großer Leinwand, Live-Anbindung an die Rennstrecke und Arbeitsplätzen, die in aufsteigender Treppen- bzw. Podest-Anordnung aufgereiht sind - ungefähr so wie in einem Kino, sagt Still. Auf der Leinwand wird das Formel-1-Rennen und das Audi-Team aus den verschiedensten Perspektiven gezeigt, dazu kommen zahlreiche Statistiken und technische Werte der Fahrzeuge und Hybridmotoren, wie etwa Öldruck, Öltemperatur oder Batteriestatus.
Stimmt ein Wert nicht, kommunizieren die Ingenieure von Neuburg aus an das Team an der Rennstrecke, das dann vor Ort reagieren kann. Das "Mission Control Center" zur Überwachung der Motoren soll zu allen Test- und Renneinsätzen genutzt werden, berichtet Still. Die Nutzfläche des etwa sechs Meter hohen Raums beträgt nach seinen Angaben rund 200 Quadratmeter. Jedes Formel-1-Team arbeite mit einem solchen Kontrollzentrum aus der Ferne. Dadurch erreiche man eine signifikante Reduzierung von weltweiten Reisetätigkeiten, was Kosten und Emissionen spare, erklärt der Audi-Sprecher.
In Neuburg entsteht ein "Mission Control Center" für Audi
Der Bauausschuss stimmte dem geplanten Umbau einstimmig zu. Oberbürgermeister Bernhard Gmehling betonte nicht ohne Stolz die zentrale Rolle Neuburgs für das Formel-1-Team des Ingolstädter Autobauers. Es sei „bemerkenswert“, dass in Neuburg nicht nur die Motoren entwickelt werden, sondern auch Ingenieure die Technik während eines Rennens überwachen.
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