Strahlender Sonnenschein und wolkenloser blauer Himmel bei fast 20 Grad. Schöner kann ein Frühlingswochenende kaum sein. Außer man veranstaltet einen Kunsthandwerkermarkt im Schloss. Dafür war das Wetter dann doch zu gut, glaubt Manuela Schröder, Veranstalterin des Marktes, der am Wochenende im Neuburger Schloss stattfand. Insgesamt sei sie zwar zufrieden, doch es sei noch „Luft nach oben“, lautete ihr Fazit Sonntagnachmittag.
„Bei diesem Wetter sind die Menschen einfach lieber im Garten oder gehen spazieren“, sagt Schröder, die dieses Jahr schon den vierten Markt zusammen mit ihrem Mann veranstaltet. Vor Neuburg war sie in Augsburg, Regensburg und Heidenheim. Mehr als 50 Standbetreiber hat sie im Schloss versammelt, aus verschiedenen Gegenden. Viele kommen aus Bayern und Baden-Württemberg, aber auch jemand aus Thüringen ist dabei. Die Waren sind vielfältig und alle handgemacht: Seifen, Modeln zum Backen, Schmuck und Textilien. Außerdem gibt es österliche Floristik, Keramik für Haus und Garten, Treibholzlampen, Modellhüte, irische und schottische Kleidung, Alpaka-Damenmode, Magnetpins für Schals und Tücher, Baby- und Kinderkleidung, Teddybären, Ledertaschen und Turnbeutel. Sogar eine Make-Up-Expertin gibt Schminktipps. Die Besucherinnen und Besucher bummeln entlang der Stände im Schlosshof und in der Dürnitz und staunen über die Produkte.
Krisen trüben die Kauflaune auf dem Kunsthandwerkermarkt in Neuburg
Auch wenn die Standbetreiber froh sind, trotz fortbestehender Corona-Pandemie ihre Waren anbieten zu dürfen, ganz glücklich sind sie nicht. Vor allem der Samstag sei recht zäh gewesen, erzählen sie. Es seien zu wenig Menschen gekommen und die, die da waren, hätten zu wenig gekauft, sagt eine Standbetreiberin, die extra mehrere Stunden nach Neuburg gefahren ist. Und mit dieser Meinung ist sie nicht alleine. Woran es liegt? Vielleicht sitzt bei den Leuten das Geld nicht so locker angesichts steigender Preise, Corona-Krise und Krieg in der Ukraine, vermuten mehrere Aussteller.
Der Sonntag läuft besser, obwohl wie am Samstag Eis-Wetter herrscht. Manuela Schröder sitzt selbst an der Kasse. Seit 2010 kommt sie zweimal im Jahr mit dem Kunsthandwerkermarkt ins Schloss: im Frühjahr vor Ostern und im Herbst vor der Adventszeit. Dabei hat sie eigentlich Bankkauffrau gelernt. Wie sie erzählt, hat sie früher aber auch selbst einen Stand betrieben, an dem sie Öllämpchen verkauft hat. Nachdem sie bei Märkten schlechte Erfahrungen gemacht hatte mit ungünstigen Stellplätzen, beschloss sie: Das kann ich besser! Und so ist Manuela Schröder nun mit Herzblut bei der Sache als Veranstalterin. Selbst während der Corona-Pandemie gibt sie nicht auf. Auch wenn sie 2020 den Markt im Neuburger Schloss deshalb absagen musste. Und 2021 dann wegen der Renovierungsarbeiten.
Dafür war sie in anderen Städten, wegen Corona immer draußen und nur im Sommer, vor allem in Urlaubsgebieten. 25 Märkte veranstaltet sie im Jahr, sagt Schröder. Sie will für die Standbetreiberinnen und -betreiber kämpfen, denn sie weiß, wie diese sich fühlen. Als die Weihnachtsmärkte abgesagt wurden, das habe vielen das Genick gebrochen, da hätten viele aufhören müssen, erzählt Schröder. Umso dankbarer seien die, die übriggeblieben sind.