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Neuburg: Krankenhaus-Konzept ohne Neuburg: Wird die Klinik in der Region 10 abgehängt?

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Krankenhaus-Konzept ohne Neuburg: Wird die Klinik in der Region 10 abgehängt?

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    Das Ameos Klinikum St. Elisabeth ist mit aktuell 1260 Mitarbeitenden der größte Arbeitgeber Neuburgs.
    Das Ameos Klinikum St. Elisabeth ist mit aktuell 1260 Mitarbeitenden der größte Arbeitgeber Neuburgs. Foto: Hajo Dietz (Archivbild)

    Das Neuburger Krankenhaus soll in der Region 10 künftig nicht alleine dastehen. Dieses Signal sendete der Stadtrat in seiner jüngsten Sitzung. Hintergrund ist das Strukturgutachten der Beraterfirma PwC, das jüngst vorgestellt wurde. Darin geht es um die Zusammenarbeit des Klinikums Ingolstadt mit den umliegenden Krankenhäusern in Eichstätt, Schrobenhausen, Pfaffenhofen, Mainburg und Kösching - die Häuser versprechen sich davon wirtschaftliche Synergieeffekte. Neuburg ist bei dieser geplanten Kooperation aktuell außen vor. Die Verantwortlichen in der Großen Kreisstadt befürchten, dass der Standort abgehängt werden könnte, und möchten jetzt aktiv werden.

    Neuburg ist nicht im Krankenhaus-Gutachten der Region 10

    "Bedauerlicherweise blieb bei den Analysen und Handlungsempfehlungen des Strukturgutachtens das in Neuburg sitzende Ameos Klinikum St. Elisabeth außen vor, obwohl vom Neuburger Ameos Klinikum eine deutlich umfangreichere Absicherung der Krankenhaus-Grund- und Regelversorgung des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen sichergestellt wird als vom Kreiskrankenhaus Schrobenhausen", hatte der zweite Bürgermeister Johann Habermeyer (FW) in seinem Antrag geschrieben. Die Kinderklinik in Neuburg stelle überregional eine wesentliche Säule der Gesundheitsversorgung dar. Doch Habermeyer sieht bislang kein Interesse der aktuellen Auftraggeber des Strukturgutachtens an einer Einbindung des Neuburger Krankenhauses, dieses werde "völlig ausgeklammert". Ein Umstand, den er als "fatal" bezeichnete.

    Julia Schicktanz ist die neue Krankenhausdirektorin an der Neuburger Ameos-Klinik.
    Julia Schicktanz ist die neue Krankenhausdirektorin an der Neuburger Ameos-Klinik. Foto: Ameos Klinikum St. Elisabeth Neuburg

    Habermeyer beantragte, dass OB Bernhard Gmehling (CSU) Stellungnahmen von Landrat Peter von der Grün (FW) einholen soll, unter anderem zur Frage, wie und in welchem Umfang sich die durch das Gutachten vorgeschlagenen Maßnahmen auf die Krankenhausversorgung in Neuburg-Schrobenhausen und insbesondere auf das Hauptversorgungsgebiet der Neuburger Klinik auswirken. Auch soll das Stadtoberhaupt nachhaken, wie sichergestellt werden soll, dass man negative Auswirkungen auf die wirtschaftliche und medizinische Versorgungssicherheit in Neuburg verhindert. Außerdem wünscht sich Habermeyer, dass sich die Verantwortlichen Gedanken über eine verstärkte Zusammenarbeit der beiden Standorte Neuburg und Schrobenhausen machen, um die Krankenhausversorgung im gesamten Landkreis zu stärken.

    Neuburger Krankenhaus ist bereit für Kooperationen

    Die Stadträtinnen und Stadträte standen geschlossen hinter dem Antrag des zweiten Bürgermeisters - laut OB ein "starkes Signal". Er wolle sich nun umgehend mit diesem Auftrag an den Landrat wenden. "Ich hoffe, das ist nicht zu spät", sagte Gerhard Schoder (Grüne). Frank Thonig (Wind) bat alle Stadträte, die auch im Kreistag sitzen, "Lobbyarbeit" für das Neuburger Krankenhaus zu leisten. 

    Matthias Enghuber (CSU) formulierte ebenfalls die Sorge, dass in der Region 10 künftig alle kommunalen Häuser zusammenarbeiten, und das Krankenhaus in Neuburg "alleine dasteht". Er richtete eine Frage an Julia Schicktanz, die neue Krankenhausdirektorin in Neuburg, die passenderweise an diesem Dienstag zu Gast im Stadtrat war, um sich dem Gremium vorzustellen. Enghuber wollte wissen, ob für sie eine intensivere Zusammenarbeit mit anderen Häusern denkbar sei, oder ob der Ameos-Standort in Neuburg für sich arbeite. "Wir sind jederzeit bereit für Gespräche und Kooperationen", antwortete Schicktanz. "Heutzutage kann man nicht mehr alleine existieren."

    Die 34-Jährige, die seit Jahresbeginn in Neuburg arbeitet, berichtete dem Gremium von Baumaßnahmen, die im laufenden Jahr im Krankenhaus anstehen. In Abstimmung mit dem Gesundheitsamt wird stufenweise das Trinkwasser- und Abwassernetz saniert. Im OP-Bereich steht eine Generalsanierung an, dort werden Decken, Böden und Türen komplett erneuert. Außerdem werden das IT-Netz saniert und der Brandschutz ertüchtigt. Und dann ist da das Thema Parken. Die oberen beiden Ebenen des Parkdecks sind nach einer bautechnischen Prüfung bis auf Weiteres geschlossen. In der Folge parken Autos "wild herum", so Schicktanz, die verspricht: "Wir suchen nach einer Lösung."

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