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Neuburg: Klavierspielen mit Mundschutz, flöten hinter Trennwand

Neuburg

Klavierspielen mit Mundschutz, flöten hinter Trennwand

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    Schutz muss sein: Unterricht, bei dem kein Mundschutz getragen werden kann, findet hinter einer Trennwand statt.
    Schutz muss sein: Unterricht, bei dem kein Mundschutz getragen werden kann, findet hinter einer Trennwand statt.

    In die Neuburger Musikschule kehrt wieder Leben ein. Seit Montag darf dort wieder Einzelunterricht stattfinden – wenn auch anders als sonst. Zwei Seiten umfasst das Hygienekonzept, dass sich Oliver Wasilesku selbst verpasst hat, denn er will auf Nummer sicher gehen. Nach der langen Zeit des Abwartens ging in der vergangenen Woche alles sehr schnell. Für manchen zu schnell, wie der Musikschulleiter sagt. Deswegen fährt er zweigleisig. Wer möchte, kann zum Unterricht persönlich erscheinen, wem das momentan noch zu riskant ist, kann weiterhin online am Unterricht teilnehmen – Schüler wie Lehrer.

    In der Musikschule ist Mundschutz Pflicht – zumindest für die, die nicht blasen oder singen. Damit bei den Trompetern, Sängern oder Flötenspielern nicht die Tröpfchen fliegen, hat Oliver Wasilesku mobile Trennwände gebastelt. Außerdem müssen vor dem Unterricht die Hände gewaschen und die Räume gelüftet werden.

    In Corona-Zeiten gilt in der Neuburger Musikschule Mundschutzpflicht

    Gruppenunterricht, die Proben der Ensembles sowie die Musikalische Früherziehung und der Musikgarten für die Kleinsten darf noch nicht stattfinden. Aber Wasilesku bereitet die Gestaltung von Kleingruppenunterricht vor: „Ich denke, dass dieser – wie in anderen Bundesländern – bald erlaubt sein wird.“

    Äußerst fordernd seien für ihn die vergangenen zwei Monate gewesen. Weit über 600 E-Mails müssen beispielsweise jedes Mal verschickt werden, um Schüler und Lehrer über die neuesten Entwicklungen zu informieren. Dazu kommt der wirtschaftliche Schaden, denn es habe einige Kündigungen gegeben. Doch trotz allem will sich der Musiklehrer nicht beklagen. „Immerhin haben wir die Möglichkeit online zu unterrichten.“ Und das habe in den meisten Fällen hervorragend geklappt. Die Lehrer seien mit großem Engagement und Enthusiasmus an die Sache heran gegangen. Und auch von Seiten der Schüler sei das Angebot gut angenommen worden. Jenny Mayer, die die kleinsten Musiker in der Musikalischen Früherziehung sowie im Musikgarten betreut, hat zum Beispiels eigens einen Youtube-Kanal eingerichtet, damit die Mädchen und Buben gemeinsam mit ihr musizieren können. Mal- und Bastelaktionen streute sie ein – passend zu den gesungenen Liedern. Auch live wurden Stunden abgehalten. Die Musikerin singend und musizierend vor der Kamera zu Hause, die Kleinen begeistert mitmachend vor den Handys der Eltern.

    Not macht erfinderisch: Jenny Mayer hält online live Musikstunden mit den Kleinsten ab.
    Not macht erfinderisch: Jenny Mayer hält online live Musikstunden mit den Kleinsten ab.

    „Uns war es wichtig, ein Signal zu setzen“, berichtet Wasilesku. Die Schüler sollten sehen, dass es weitergeht. Und somit war die Musikstunde für viele ein Fixpunkt in einem Alltag, in dem sich alles aufgelöst hatte. Nun gilt es, nach vorne zu blicken – und möglichst auf alle Vorgaben vorbereitet zu sein. „Die Schüler müssen weiterhin Freude an der Musik und am Musikunterricht haben“, sagt der Musikschulleiter. Maskenpflicht und Trennwände sollen nicht für Befremden sorgen, dafür würden sich alle Mitarbeiter mit Herzblut einsetzen.

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