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Neuburg: Dieser junge Mann hat einer Neuburger Rentnerin den Einkauf bezahlt

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Dieser junge Mann hat einer Neuburger Rentnerin den Einkauf bezahlt

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    Auf diesen Moment hat sich Katrin Bruhn (rechts) so sehr gefreut: Endlich trifft sie den jungen Mann, der ihr vor gut drei Wochen den Einkauf bezahlte, als sie ihren Geldbeutel vergessen hatte.
    Auf diesen Moment hat sich Katrin Bruhn (rechts) so sehr gefreut: Endlich trifft sie den jungen Mann, der ihr vor gut drei Wochen den Einkauf bezahlte, als sie ihren Geldbeutel vergessen hatte. Foto: Katrin Kretzmann

    Es ist eine Geschichte, die die Neuburger mehr als bewegt hat. Unzählige Male wurde sie im Netz und in den sozialen Medien geteilt, immer wieder hörte man die Menschen in der Stadt darüber sprechen. Sie alle fragten sich: Wer ist der Alltagsheld, der einer Rentnerin ganz spontan den Einkauf im Edeka-Markt im Schwalbanger bezahlt hat, weil sie ihren Geldbeutel vergessen hat? Nun hat das Rätselraten ein Ende, denn er ist gefunden.

    Katrin Bruhn ist sichtlich nervös, denn gleich begegnet sie ihrem persönlichen Helden, der ihr vor gut zwei Wochen an der Kasse beim Edeka El-Mustapha im Schwalbanger aus der Klemme geholfen hat. Sie wartet vor dem BRK-Seniorenzentrum auf ihn, denn dort haben sie sich zum Kaffee verabredet – ein Wunsch, den die Seniorin an ihren Helfer hatte – und es ist gleich um die Ecke des Heilig-Geist-Spitals, in dem sie wohnt. Und dann sieht sie ihn, in Begleitung einer Frau, die Blumen und Pralinen in den Händen hält. Und als die beiden dann auf Bruhn treffen, gibt es sofort eine Umarmung zur Begrüßung, "ich kann Ihnen gar nicht sagen, wie sehr ich mich auf dieses Treffen gefreut habe", sagt die 90-Jährige gerührt. Und als der junge Mann dann erzählt, warum er vor gut drei Wochen ganz spontan den Geldbeutel zückte, laufen der Rentnerin ein paar Tränen über die Wange. 

    Geldbeutel vergessen: 16-Jähriger bezahlt Neuburger Seniorin Einkauf

    Der Einkaufsheld von Katrin Bruhn heißt Connor und ist 16 Jahre alt. Er stammt aus Lenting und war mit seiner Familie gemeinsam beim Einkauf in Neuburg. Denn hier wohnt sein Bruder. An der Kasse bekommt er das Missgeschick der Seniorin mit. "Ich habe gesehen, dass die Damen hinter mir an der Kasse ihren Geldbeutel nicht dabeihatte", sagt Connor. Es habe ihm leidgetan, und "ich wollte nicht, dass sie sich noch mal mühsam mit ihrem Rollator auf den Weg zurück nach Hause machen muss". Also habe er kurzerhand ihren Einkauf im Wert von knapp 27 Euro bezahlt. "Das habe ich wirklich gerne gemacht", sagt er und ergänzt: "Es ist doch selbstverständlich, Menschen, vor allem älteren, zu helfen." 

    Für die Rentnerin ist diese Geste des 16-Jährigen allerdings alles andere als selbstverständlich. "Für mich ist das einfach ein Wunder, denn so etwas ist heutzutage wirklich selten geworden", sagt Bruhn, die es kaum glauben kann, dass derjenige, der ihr aus der Klemme geholfen hat, gerade einmal 16 Jahre alt ist - und diese Hilfsbereitschaft wurde ihm in die Wiege gelegt. 

    Sie habe Connor sowie ihren beiden anderen Söhnen von Anfang an beigebracht, stets aufmerksam und hilfsbereit anderen gegenüber zu sein, "das war mit immer wichtig", betont Connors Mama Sharon. Die Britin glaubt fest daran, dass alles Gute, das man tut, irgendwann zu einem zurückkomme. "Es ist traurig, wie sich die Gesellschaft entwickelt hat und dass diese selbstverständliche Hilfe zu einer Seltenheit geworden ist." Umso stolzer sei sie auf ihre Jungs, "und das können sie auch sein", betont Katrin Bruhn. Der 16-Jährige "ist mein persönlicher Held", sagt sie, worauf Connor immer wieder leicht verlegen reagiert. 

    Jugendlicher aus Lenting zahlt Einkauf einer 90-Jährigen aus Neuburg

    Der 16-Jährige, der im September eine Ausbildung zum Fertigungsmechaniker begonnen hat, aber auch seine Mutter, seien völlig überwältigt von der Reaktion auf seine gute Tat gewesen. "Ich habe am Anfang gar nichts davon mitbekommen, dass die Geschichte so viral geht." Irgendwann habe ihn seine Schwägerin angerufen und ihm gesagt, dass die Neuburger Rundschau nach ihm suche. "Ich dachte schon, ich habe etwas angestellt", sagt er und lacht. 

    Immer wieder umarmt Bruhn Connor und seine Mutter. "Ich kann Ihnen beiden gar nicht sagen, wie dankbar ich bin." Die Geste des 16-Jährigen an der Kasse habe sie so sehr beschäftigt und dass sie ihren Helfer nun gefunden habe und jetzt mit ihm hier sitze, "das grenzt schon an ein Wunder, wie viel Glück ich habe", sagt sie erneut unter Tränen. 

    Geschichten wie diese gehen ans Herz und machen die Welt doch gleich ein Stückchen besser. Es braucht mehr davon und wir als Neuburger Rundschau wollen dabei unterstützen. Haben Sie vielleicht auch eine ähnliche Geschichte wie Frau Bruhn erlebt? Dann melden Sie sich per E-Mail an redaktion@neuburger-rundschau.de bei uns.

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