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Neuburg: Impfzentrum Neuburg: Kommt ab April Impfstoff für alle?

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Impfzentrum Neuburg: Kommt ab April Impfstoff für alle?

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    Sabine Fischer vom BRK-Impfteam bereitet die Spritze für Norbert Hohenester vor, im Hintergrund Dr. Florian Wild und Katrin Kretzmann.
    Sabine Fischer vom BRK-Impfteam bereitet die Spritze für Norbert Hohenester vor, im Hintergrund Dr. Florian Wild und Katrin Kretzmann.

    Jetzt hat Neuburg sein eigenes Impfzentrum: Die Anlaufstelle in der Ostendhalle nahm am Samstag ihren Betrieb auf, 30 Neuburgerinnen und Neuburger freuten sich über ihre erste Spritze mit dem Biontech-Vakzin. Der Impfstoff bleibt nach wie vor knapp, doch die Vertreter von Politik und Medizin kündigten an, dass im April „reichlich“ Dosen da sein könnten.

    Von einem „historischen Tag“ sprach keiner mehr, aber etwas Besonderes war der Impfstart in Neuburg schon. Deshalb kamen Staatssekretär Roland Weigert, Landrat Peter von der Grün, OB Bernhard Gmehling, Bürgermeister Harald Reisner (Schrobenhausen), MdL Matthias Enghuber und eine Delegation des Kreiskrankenhauses Schrobenhausen ins Neuburger Ostend.

    Interessiert verfolgten sie die Impfung des ersten Kandidaten am neuen Standort: Konrad Kraus, 89 Jahre alt, wohnt am Oberen Brandl, hatte sich telefonisch angemeldet und einen Termin für Mühlried bekommen. „Weil ich nicht mehr mobil bin“, so Konrad Kraus, sagte er ab und erhielt dafür die „Nummer eins“ für Neuburg. Die Spritze von Gesundheitsamtschef Dr. Johannes Donhauser nahm er freudig entgegen und meinte danach: „Jetzt wär’ eine Halbe Bier recht.“

    Der Eingang zum Neuburger Impfzentrum in der Ostendhalle. Geimpft werden soll täglich von 15 bis 20 Uhr.
    Der Eingang zum Neuburger Impfzentrum in der Ostendhalle. Geimpft werden soll täglich von 15 bis 20 Uhr.

    Mittlerweile sind 1800 Menschen im Landkreis Neuburg-Schrobenhausen zweimal geimpft worden, weitere 9000 sind über die Anmeldung impfzentren.bayern.de registriert. „Wir bräuchten aber 60.000“, so appellierte Holger Koch, Geschäftsführer der Kreisklinik, an alle Landkreisbürger, sich selbst oder ihre Angehörigen anzumelden. Bei etwa 60.000 gegen Corona Geimpften bestünde „Herdenimmunität“ im Landkreis.

    Der Geschäftsführer erklärte in Neuburg, dass „es positive Signale gibt, dass sich die Knappheit an Impfstoff umkehren wird.“ Es könne sein, dass man im April die Impfung für mehr als 800 Bürger täglich organisieren müsse. Diesen Optimismus nähren Nachrichten, wonach die Produktion massiv ausgeweitet werde und weitere Hersteller - wie demnächst Curevac - auf den Markt gehen wollen. Das sieht auch Wirtschaftsstaatssekretär Roland Weigert so. Selbst ist er noch nicht geimpft worden, „ich warte, bis ich an der Reihe bin“, versichert das Kabinettsmitglied.

    Volle Aufmerksamkeit für den „Impfkandidaten Nr. 1“ Konrad Kraus. Der 89-Jährige erhält die Spritze von Dr. Johannes Donhauser.
    Volle Aufmerksamkeit für den „Impfkandidaten Nr. 1“ Konrad Kraus. Der 89-Jährige erhält die Spritze von Dr. Johannes Donhauser.

    Wer sich in diesen Tagen aus dem nördlichen Landkreis online zum Impfen anmeldet, wird vorerst noch nicht dem Zentrum Neuburg, sondern Mühlried zugeordnet. Die Software des Gesundheitsministeriums sei noch nicht so weit, dass Termine für mehrere Standorte in einem Kreis vergeben werden, weiß Geschäftsführer Holger Koch. Es werde aber „mit Hochdruck daran gearbeitet, Anfang März soll die Zuordnung besser funktionieren.“

    Mit einer Inzidenz von 15,4 wies der Kreis Neuburg-Schrobenhausen am Wochenende - zusammen mit den Städten Schweinfurt und Münster - den besten Wert in ganz Deutschland auf. Ähnlich liegt die Region Ingolstadt. „Das ist unseren Bürgern zu verdanken, die verantwortungsbewusst gehandelt haben“, das steht für Landrat Peter von der Grün fest.

    Neuburg: Landrat dankt den Verantwortlichen

    Er zollte ferner den „engagierten Mitarbeitern des Gesundheitsamtes für Tag-und-Nacht-Arbeit“ Respekt sowie der Mannschaft des Testzentrums Mühlried, die über 10.000 Tests abgenommen und die meisten Ergebnisse „innerhalb von zwölf Stunden geliefert hat.“ Testen und Impfen bleibt in der Hand des Spezialteams des Kreiskrankenhauses, dessen Arbeit über den Landkreis hinaus anerkannt wird. Man bemühe sich um „einen komplexen Prozess, der noch nicht in Routine übergegangen ist“, so Klinikgeschäftsführer Holger Koch.

    Der Dank ging auch dem BRK-Kreisverband und Cheforganisator Bernhard Pfahler für die mobilen Impfteams und die rasche Einrichtung des Zentrums in Neuburg. Damit komme man dem Ziel näher, „den Menschen endlich wieder eine Perspektive zu geben“, so die Forderung von OB Bernhard Gmehling nach vorsichtigen Lockerungen. Vergangene Woche hat der Landkreis 1050 Impfdosen erhalten, für diese Woche sind 870 angekündigt. Norbert Hohenester (91), am Samstag geimpft, hat seine Zweitimpfung bereits sicher. Franziska Brandstetter aus Hardt begleitete ihren Mann Josef (87) zur Impfung. Auf ihren Termin wartet sie noch, „aber er wird schon kommen.“

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